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KOMMUNALE 2023 Von Kaltasphalt bis Kameraturm – acht Hersteller der Messe

Eine bunte Mischung. So könnte die Kommunale auch beschrieben werden. Immerhin geht es auf der Messe um alle Themen, die für die öffentliche Verwaltung und den Kommunalbedarf von Bedeutung sind. Darunter befinden sich auch einige Neuerungen, um die Aufgaben des Bauhofs zu erleichtern. Grund genug, einige der Hersteller auf der Veranstaltung genauer unter die Lupe zu nehmen.

Lesedauer: min | Bildquelle: Tim Knott (Bauhof-online.de)
Von: Tim Knott

Rekord! Zur diesjährigen Ausgabe der Kommunale vom 18. bis 19. Oktober reisten circa 6.000 Fachbesucher in die Nürnberger Messehallen. Mehr als jemals zuvor, wie die Presseabteilung einen Tag nach Ende der Veranstaltung bekanntgab. Doch auch bei den Ausstellern herrschte großes Interesse. Vertreter von über 420 Firmen aus acht Ländern begaben sich für die Messe nach Mittelfranken. So auch die EineStadt Solutions GmbH, die digitale Arbeitserfassungslösungen anbietet. Neu im Portfolio ist die Baustellen-App, mit der sich alle Phasen einer Baudokumentation einfach mit Smartphone oder PC verwalten lassen. Laut Hersteller werden so alle relevanten Daten dezentral an einem Ort zusammengeführt. Dabei kommen Fotos, Anweisungen sowie verkehrsrechtliche Anordnungen des Ordnungsamtes zusammen, auf die alle Beteiligten Zugriff haben. Neben herkömmlichen Baustellen sei dies besonders für den Glasfaserausbau mit seinen umfangreichen Planungsprozessen geeignet, erklärt EineStadt-Gründer Michael Lodes.

Ein Ende der Zettelwirtschaft will auch Dino André Schubert von der OptiSo Services UG erreichen. Dafür hat seine Firma zahlreiche Tools entwickelt, um Kommunen bei der Digitalisierung zu unterstützen. Allen voran das Programm easypeople, mit dem sich das Personalmanagement erleichtern lässt, das in vielen Einrichtungen noch via Word oder Excel ausgeführt wird. Stattdessen können Verantwortliche mit easypeople sogenannte „Tote Daten“, wie den Arbeitsvertrag dezentral speichern und die angesammelten Informationen zur Optimierung des Arbeitsplatzes benutzen. So lassen sich z.B. einfacher Stellenbemessungen ausführen und die Arbeitsbelastung des Personals analysieren. Ebenfalls bieten die Braunschweiger Entwickler damit auch eine Lösung für ein systematisches Bewerbermanagement.

Doch nicht nur die Personal-, auch die Baumplanung kann digital leichter bewältigt werden, wie der Stand von Inovagis zeigt, die ihre Baumkatastersoftware Arbokat ausstellen. „Mittlerweile heißt sie Arbonet“, korrigiert Vertriebler Dirk Reinbold. Denn die Nordhessen haben ihr Produkt zu einem cloudbasierten Aboservice weiterentwickelt, das sich gerade in der Beta-Phase befindet und getestet wird. „Wir gehen davon aus, im November mit der App starten zu können“, verrät Reinbold. Eine Cloud-Lösung bringt im Vergleich zum Vorgängermodell den entscheidenden Vorteil einer einfacheren Zugänglichkeit für alle. Immerhin kann sie einfach aus dem Internet heruntergeladen werden. Über die App lassen sich Informationen zu den Bäumen im stadteigenen Kataster mit einer Vielzahl von Akteuren teilen, Fristen zur Bearbeitung anlegen und Mängel von jedem mit Fotos dokumentieren.

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EASYPHALT: Straßen einfach reparieren

Einfache Lösungen für Straßenbauer. Das hat sich die W. Markgraf GmbH & Co. KG mit ihrem Produkt EASYPHALT auf die Fahne geschrieben. Der Kaltasphalt eignet sich zur schnellen und einfachen Reparatur von Straßen und ist in mehreren Ausführungen erhältlich. Neben Materialien für die provisorische Reparatur von Gehwegen oder Nebenrouten sind auch Produkte für die Asphaltreparatur von Straßen mit einer hohen Verkehrsbelastung verfügbar, die laut Herstellerangaben höchste Belastungsansprüche erfüllen. Mit der Aqua-Variante besteht sogar eine wasserdurchlässige Option. Ebenfalls sind die Mittel mit verschiedenen Körnungen für unterschiedliche Einbautiefen erhältlich.

Auch auf der Kommunale vertreten ist die Robert Aebi GmbH, der Volvo Importeur für Süddeutschland. Besonderes Anliegen der Mitarbeiter auf der Messe: die E-Mobilität. Denn während die Meinung der Bauhofleiter in Deutschland in die Richtung zu gehen scheint, dass akkubetriebene Maschinen bestenfalls zum Transport taugen, sehen die Skandinavier die Dinge anders. So hat der Volvo-Konzern mit dem EC230 Electric und dem L120 Electric Conversion einen vollwertigen Kettenbagger und einen Radlader konzipiert, die trotz Akku-Antrieb bei schwereren Aufgaben eingesetzt werden können. 2024 werden die Maschinen auch in Deutschland auf den Markt kommen. „Hierzu wäre unser Wunsch, dass ein bundesweites Förderprogramm für E-Baumaschinen eingeführt wird“, berichtet Aebi-Mitarbeiter Michael Constroffer. So existieren in Skandinavien bereits einige entsprechende Förderungen und auch die E-Technik erfreut sich hoher Beliebtheit. Um zu beweisen, dass Akkumaschinen mit ihren Verbrenner-Pendants mithalten können, hat der Volvo-Konzern laut Unternehmensangaben in Stockholm bereits eine CO2-freie Baustelle realisieren können, bei der u.a. auch der EC230 zum Einsatz gekommen ist.

Über mangelndes Interesse muss die Sicherheitsfirma LivEye laut Mitarbeiter Alexandre Reichle-Ferreira nicht klagen. Unschwer vorstellbar, immerhin hat sich die Nachfrage nach Wach- und Sicherheitsdienstleistungen in den vergangenen Jahren stark erhöht – auch auf Baustellen. „Das gesteigerte Interesse haben wir deutlich gemerkt. Von ehemals 1.000 Systemen haben wir die Zahl jetzt auf 1.500 gesteigert.“ Bei den angesprochenen Systemen handelt es sich um Kameratürme, die bis zu sechs Meter hoch ausgefahren werden können. Sie funktionieren in Kombination mit einem festgelegtem Gebiet, das mit einem Zaun umgeben ist. Erfassen die Systeme einen Eindringling, der sich Zutritt zu dem Gebiet verschafft, sprechen die live zugeschalteten Mitarbeiter von LivEye diesen mittels 130 Dezibel-Lautsprecher an und fordern ihn auf, das Gelände zu verlassen. Kommt er dieser Aufforderung nicht nach, wird die Polizei verständigt. „Auf lange Sicht gesehen werden solche Systeme den Menschen ersetzen“, ist sich Reichle-Ferreira sicher. Der Grund dafür: sie seien einfach günstiger im Einsatz.


 

„Wir verkaufen alles, egal ob Unimog, Schleusentore oder die Trompete des Feuerwehr-Orchesters“, berichtet Oliver Jasper, Geschäftsführer der VEBEG GmbH. Die bundeseigene Treuhandgesellschaft kümmert sich schon seit einigen Jahrzehnten um das rechtssichere und transparente Verkaufen von ausgesonderten Materialien aus Bundeseigentum. So können Bauhöfe ihre ausrangierten Gerätschaften abtreten, während Privatbetriebe sowie GaLaBauer auf der Suche nach günstigen Maschinen oftmals zu den Kunden zählen. Dabei wird der Wert der zu verkaufenden Produkte von der VEBEG evaluiert, bevor sie anschließend in einer verdeckten Ausschreibung versteigert werden.

Auch GaLaBau-Experten werden auf der Messe fündig. Zum Beispiel beim Stand der EGO Europe GmbH. Die vorgestellten Produkte sind sogar so neu, dass die entsprechenden Flyer schon auf 2024 datiert sind. Besonders beeindruckend: der LMX5300-SP, der erste Profi-Kommunalmäher des Unternehmens. Dabei setzen die chinesischen Hersteller auf ein Aluguss-Mähdeck von dem sie sich eine hohe Robustheit und Stabilität versprechen. Um einen adäquaten Antrieb zu gewährleisten, kommt ein bürstenloser 1600-W-Motor zum Einsatz. Bei den Akkus findet sich ebenfalls eine Besonderheit: So verfügt der LMX5300-SP im Gegensatz zu einem gleich über zwei Akkuschächte. Mit der doppelten Kapazität soll die Maschine auch dann einsatzfähig sein, wenn kurzfristig hohe Leistungen zur Verfügung stehen müssen.

Der Termin für die nächste Kommunale steht schon fest: Vom 22. bis 23. Oktober 2025 ist es wieder so weit. Ob der Besucher-Rekord dann gebrochen wird, bleibt abzuwarten. Doch eins ist sicher: Herstellerseitig wird es auf jeden Fall wieder eine bunte Mischung werden.

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