Ein Wechsel – viele Arbeitsschritte
Wie viel Zeit hydraulische Systeme gegenüber mechanischen Lösungen tatsächlich sparen, lässt sich an einem einfachen Beispiel festmachen: Muss der angeschlossene Hydraulikhammer etwa dem Sortiergreifer weichen, warten zahlreiche Schritte. Nach Ablegen des Hammers müssen die Schlauchleitungen entlastet und die Hydraulikverschlüsse geöffnet werden. Häufig erfolgt das Anlösen mittels Schraubenschlüssel – der Rest wird per Hand aufgedreht. Erst dann wird der Schnellwechsler gelöst. Benötigt wird zusätzliches Werkzeug, zudem sollten die Hydraulikanschlüsse des Hammers nach Möglichkeit sauber am Hammer lagern – danach folgt der Wechsel auf den Greifer. Hierfür müssen der Schnellwechsler mittels Werkzeug verschlossen und die Schläuche angeschlossen werden. Sind die Anschlüsse verschmutzt, etwa, weil sie vorher im Dreck lagen, sollten diese vorab gereinigt werden. Anschließend werden sie mittels Werkzeug angezogen und die Hydraulik auf den Greifer umgestellt. Im Regelfall muss der Maschinist dann noch das verwendete Werkzeug verstauen. Gegenüber einem vollhydraulischen Schnellwechsler, der rund 20 Sekunden benötigt, kann ein Wechsel am mechanischen Pendant durchaus einmal zehn bis 15 Minuten dauern. Bei nur fünf Werkzeugwechseln am Tag und 220 Arbeitstagen im Jahr führt dies durchaus zu einer Einsparung von 177 Betriebsstunden. Ein weiterer Faktor ist das richtige Einstellen: Bei vielen vollhydraulischen Schnellwechselsystemen ist eine Werkzeugerkennung inklusive. Bagger und Anbaugerät kommunizieren während des Anbaus miteinander, wodurch die korrekten Werte eingestellt und im System hinterlegt werden. Das ist allein deshalb sinnvoll, weil jedes Anbaugerät einen individuellen Ölbedarf hat. Um die optimale Arbeitsleistung zu erbringen, passt das System die benötigte Menge automatisch an.