Los ging die Erfolgsgeschichte in München 1966 auf einer Ausstellungsfläche von 18.000 m2. 151 Aussteller präsentierten damals ihre Produkte und Dienstleistungen etwa 10.200 Besuchern. 52 Jahre später – im Rekordjahr 2018 – war die Fläche mehr als 14 Mal so groß (260.000 m2), die Anzahl der Aussteller war fast auf das 22-Fache (3.305) angewachsen und die der Besucher nahezu um das 13-Fache (142.472). Seit der Gründung bis ins Jahr 1993 legten sowohl die Fläche als auch die Besucher- und Ausstelleranzahl stetig zu. Außerdem wurde 1993 auch zum ersten Mal die 100.000-Besucher-Marke geknackt (102.370). Bereits bei der 12. Auflage der IFAT 1999 – bis 2008 ging die Schau im Drei-Jahres-, danach im Zwei-Jahres-Rhythmus über die Bühne – lag die Ausstellungsfläche bei mehr als 150.000 m2 (165.000) und die Anzahl der Aussteller hatte die 2.000 überschritten (2.026). Mit marginalen Ausreißern gingen die Kennzahlen in den Folgejahren rasant nach oben. 2010 hatten die Veranstalter beispielsweise erstmals das „Luxusproblem“, mehr als 200.000 m2 (208.115) Ausstellungsfläche zur Verfügung stellen zu müssen.
Messe reflektiert den Trend
Auch in diesem Jahr ist das Interesse an der Umwelt-Schau groß. Bereits im Mai 2021 erklärte Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München: „Wir sind auf einem guten Weg, das Vor-Corona-Niveau der IFAT zu erreichen. Der aktuelle Anmeldestand entspricht dem der Messe im Jahr 2018. Aussteller aus aller Welt wollen ihre Technologien und Lösungen endlich wieder vor Ort präsentieren. Wir spüren dieses Interesse über alle Angebotsbereiche hinweg.“ Damit reflektiert die weltweit führende Messe für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft den Trend. Schließlich wird dem globalen Markt für Umwelttechnologien ein jährliches Wachstum von mehr als sieben Prozent vorhergesagt, in Deutschland gar von acht Prozent (GreenTech Atlas 2021/Bundesumweltministerium).
Dabei setzt die IFAT heuer drei Schwerpunkte. Erstens: Kreislaufwirtschaft. Es geht darum, im Schulterschluss mit der Industrie Rohstoffkreisläufe zu schließen, begonnen beim Produktdesign über das Recycling bis hin zum Einsatz von Rezyklaten. Zweitens: klimaresiliente Trink- und Abwassersysteme. Um gegenüber Wetterextremen gewappnet zu sein, sind Investitionen in der Industrie wie in kommunalen Strukturen notwendig. Drittens: Alternative Antriebsformen in der Kommunaltechnik, u.a. Wasserstoff und Elektromobilität bei kommunalen Fahrzeugen.