„Das Holderorange ist weg“, bringt es Kärcher-Vorstandsmitglied Michael Häusermann im Exklusiv-Gespräch mit Bauhof-online.de lapidar auf den Punkt. Er setzt damit zur IFAT einen vorläufigen Schlusspunkt unter den seit rund zwei Jahren andauernden Integrationsprozess des Geräteträgerherstellers unter das Dach des Reinigungsgerätehersteller aus dem schwäbischen Winnenden. Ziel sei es gewesen, „die Kraft und Power von Kärcher rüberzubringen und die Holder-Produkt-Brand aufrechtzuerhalten“. Selbstbewusst schiebt der Manager nach: „Da, wo wir heute stehen, das war von Beginn an mein Plan. Ich habe immer gesagt, der Name Holder bleibt erhalten.“ Und weiter: „Holder hat im Geräteträger-Sektor so einen guten Namen – übrigens auch in Nordamerika – aber das Holderorange ist weg.“
Holder-Modellreihe: heller und samt Kärcher-Versalien am Heck
Dennoch bleibe dieser „starke Markenwert“ durch die Modell-Marke Holder im Konzern auch weiterhin erhalten, so der Schweizer. Selbst vor dem Hintergrund, dass die Fahrzeuge nun eine Nuance heller (RAL 2011 anstatt RAL 2004) und samt Kärcher-Versalien am Heck daherkommen. Was auf den ersten Blick wie ein einfacher Federstrich der Designer wirkt, sei insbesondere zu Beginn „schon ein harter Knochen“ gewesen. Zwar zeigte sich der Ex-Bucher-CEO in Sachen Rebranding aktuell „höchst zufrieden“: „Aber es war und ist immer noch anspruchsvoll.“ Selbst zu einem „die Situation war schwieriger als erwartet“ lässt sich der akkurate Graubündner hinreißen und spielt auf die dreimalige Insolvenz von Holder vor der Übernahme sowie auf diverse Management-Wechsel an. Dennoch, aufgrund der hervorragenden Arbeit der zweiten Ebene und aller Mitarbeiter bei Kärcher Municipal „ging es voran“. Bei Kärcher übliche „strukturierte Prozesse sowie klare Abläufe“ wurden so auf Holder übertragen. Kurzum: „Die Holder-Kärcher-Hochzeit ist so aufgegangen wie geplant. Ich würd´s wieder machen“, statuiert Häusermann.
Dr. Arne Bergmann, der seit 01. Mai als Kaufmännischer Geschäftsführer bei Kärcher Municipal verantwortlich zeichnet, beschreibt den Integrationsprozess dagegen eher im Marketing-Jargon: Einerseits spielten sich „in der Phase der Übernahme und Integration einer Firma interne Dinge ab, mit allen Schwierigkeiten, durch die wir uns durcharbeiteten“. Andererseits spiele der „Effekt nach außen“ eine gewichtige Rolle. Zuerst sei die Marke Holder „ein Stück weit erhalten“ worden. Dann kam im nächsten Schritt die Umfirmierung. Nun werde der letzte Step eingeläutet, durch den „Corporate Identity und Corporate Branding wirklich zusammengeführt“ würden.
„Da kam es uns darauf an, die Stärken der Firma Holder, der Marke Holder, mit den Stärken und dem, wofür Kärcher steht, zusammenzubringen und dies unter der Zukunft Kärcher zu etablieren.“ Will heißen: Die Marke Holder lebt in den Modellen weiter. Auf den Fahrzeugen der Modellreihe ist auch zusätzlich der Holder-Namenszug zu sehen. „Denn wir wissen um die Tradition der Marke Holder, um die Werte, um unsere Kunden und um die Fans. Es wäre nicht zielführend gewesen, das komplett verschwinden zu lassen“, ist sich der 54-jährige ehemalige John-Deere-Mann sicher. Unter dem Dach der Marke Kärcher würden Innovations- und Zukunftsfähigkeit für Holder gewährleistet sowie Sicherheit und Stabilität für die Zukunft geschaffen.