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Verkehrsflächen mit Frontwaschbalken säubern Staubfreie Tiefenreinigung

Frontwaschbalken eignen sich zum Beseitigen von losem Material und zur Tiefenreinigung auf Straßen, Gehsteigen, Radwegen, Parkplätzen oder Betriebsflächen. Je nach Anwendungsbereich werden sie mit unterschiedlichen Drücken betrieben.

Lesedauer: min | Bildquelle: Hersteller
Von: Tobias Meyer

„Viele Kunden setzen auf Schwemmen mit Wasser zur Feinstaubbindung in der Stadt und ersetzen damit teilweise das Kehren“, sagt Frank Fiedler, Geschäftsführer des gleichnamigen Kommunaltechnik-Herstellers. „Der Seitenverschub bietet dabei Vorteile beim Arbeiten, da man auf Hindernisse – z.B. Bestuhlung – reagieren kann. Noch besser ist in der Hinsicht die teleskopierbare Version.“ Kleine Fahrzeuge können dagegen auch mit ca. 1,50 bis 1,80 Meter breiten, starren Waschbalken ausgerüstet werden.

Aber auch Sondereinsätze wie etwa in den Karnevalshochburgen sind laut Fiedler prädestiniert für einen Frontwaschbalken: „Dort liegen nach den Umzügen und Feierlichkeiten sehr viele Papierschnipsel und anderer Müll herum. Vorneweg fährt dann das Schwemmfahrzeug mit Weitwurfdüsen, womit der Schmutz auch unter den geparkten Autos hervorgespült wird.“ Direkt dahinter kommt die Kehrmaschine und nimmt alles auf. Ansonsten wären solche Situationen nach Fiedlers Ansicht kaum in den Griff zu bekommen, da die innerstädtischen Parkplätze an der Straße natürlich fast durchgehend belegt sind. Der Schmutz würde sich dort ohne den Waschbalken über sehr lange Zeit halten können. Technisch realisiert wird das mit speziellen Aufsätzen, durch die sich der sonst übliche Sprühbalken auf Punktstrahl umstellen lässt. „Natürlich müssen diese richtig eingestellt werden. Damit komme ich dann aber auch unter die Reifen, das Auto selbst bleibt weitestgehend unbehelligt“, versichert Fiedler.


Hartnäckiger Schmutz – Kehrmaschine kommt an Grenzen

Solche Einsätze sind ohne Schwierigkeiten von Anlagen mit 20 bis 50 bar Druck zu bewältigen. „Das ist aber ja auch schon viel, ein Vielfaches des regulären Drucks aus der Wasserleitung“, verdeutlicht Fiedler. Die entsprechenden Pumpen können auch von schwächer motorisierten Fahrzeugen wie Geräteträgern mit kleinerer Hydraulik betrieben werden. Zudem sind sie preisgünstiger als die Hochdruckvarianten. Mit diesen wird vor allem auf Baustellen und deren Zufahrtswegen gearbeitet, um hartnäckige, grobe Verschmutzungen sofort von der Straße zu bekommen. Eine Kehrmaschine schafft das oft nicht. Abhilfe kann hier zwar eine Schürfleiste schaffen, kommt aber mit Unebenheiten oder gar Kopfsteinpflaster weniger gut klar. Mit 150 bis 200 bar werden die Systeme dann gefahren, zudem sind auch andere Düsen notwendig. Schnell können so der Hydraulik bis zu 100 l/min Ölleistung abverlangt werden. Daher ist diese Option eher den Unimogs, Lkw oder Standardtraktoren vorbehalten.

Diese sind auch in der Lage, hinsichtlich der Tank-Kapazitäten anders zu agieren: Lkw mit dem größten Fiedler-Tank sind mit 17.600 Liter unterwegs und kommen bei einem Durchsatz von 100 l/min bei Hochdruck fast drei Stunden durch. Kleinere Systeme – wie die üblichen Geräteträger von Ladog oder Hako – bestückt der Hersteller meist mit 2.000 bis 2.500 Liter und müssen daher entsprechend früher nachtanken. Noch schneller sind die Knicklenker wie etwa von Kärcher oder Holder leer. Sie schultern laut Fiedler meist nur 1.000 bis 1.500 Liter. Daher lohnt sich vor dem Kauf die Frage nach der maximal notwendigen Leistung – denn eventuell ist eine längere Einsatzdauer sogar mehr wert. Wer pro Minute weniger Wasser durch die Düsen jagt, ist dafür länger unterwegs. Auch bei Hersteller Reinex sind daher mehrere Konfigurationen zu haben: Drucktechnisch sind 20 bis 300 bar möglich, der Volumenstrom reicht von 60 bis 230 l/min, je nach Arbeitsbreite und Ausstattung wie etwa Zusatzdüsen. Eco-Technologies legt ebenfalls Wert auf individuelle Features in Form von Seitenschwalldüsen – Reinigen unter parkenden Autos – sowie teleskopier- oder verschiebbaren Zusatzbalken.

Einsatz von Schwemmbalken bei hoher Staubentwicklung

Mit Niederdruck von bis zu 20 bar wird in der Regel eher für Gießeinsätze gearbeitet, der Schwemmbalken kann damit aber laut Hersteller Eco Technologies auch zum Befeuchten eingesetzt werden, etwa wenn in der trockenen Jahreszeit hohe Staubentwicklung auf Freiflächen wie wassergebundenen Parkplätzen zu erwarten ist. Zudem können die Eco-Tech-Waschbalken – unabhängig von der Druck-Konfiguration – immer auch mit Schlauchhaspeln und Handlanzen ausgestattet werden, womit dann auch die Ecken der Verkehrsfläche erreicht werden, die unzugänglich für die Maschine sind – etwa Treppen oder schmale Durchgänge. Weitere Hersteller wie Fiedler und Trilety bietet dies ebenfalls an.

Bei zahlreichen Einsätzen werden die Waschbalken einfach schräg geschwenkt, der Schmutz fließt dann zusammen mit dem Wasser seitlich ab, entweder in den Rinnstein oder die Bankette. Der Liechtensteiner Hersteller Dietmar Kaiser sowie Brock Kehrtechnik machen neben einer Seitenverschiebung auch einen zweiteilig einstellbaren Waschbalken in V-Form möglich. Damit kann der Schmutz länger vor dem Fahrzeug gehalten werden. Laut Hersteller Trilety werden zudem auch einfache starre Waschbalken gerne als Zusatzausstattung für Feuerwehrfahrzeuge gekauft. Mit sogenannten Froschmauldüsen können auch standardmäßig auf Punktstrahl ausgelegte Sprüheinrichtungen breiter arbeiten, durch sie wird das Wasser aufgefächert, ohne dass dafür ein breiter Balken benötigt wird. Dafür ist die Wirkung aber nicht so direkt, es wird dann mehr geschwemmt als mit Hochdruck gereinigt. Daher kommt hier eher Nieder- bis Mitteldruck zum Einsatz.

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„Einer unserer Kunden nutzt den Frontwaschbalken an seinem Tunnelwaschfahrzeug auch zur abschließenden Reinigung der Fahrbahn nach Verkehrsunfällen“, sagt Frank Spinner von Mulag.

Bei Hersteller Mulag wird der Straßenwaschbalken fast immer bei der Tunnelreinigung eingesetzt: „Hier werden zuerst Wand und Decke erledigt und zum Schluss dann auch die Straße mit Hochdruck gespült, da dort sonst ja der vom Tunnel abgewaschene Schmutz verbleiben würde“, erklärt Produktmanager Frank Spinner. Da diese Einsätze große Flächen bewältigen müssen, kommen nur Lkw zum Einsatz, dementsprechend bietet Mulag keine Waschbalken für kompaktere Fahrzeuge an. Für Lkw-Fahrer ist das schmale Gerät im Frontanbau nur schwer direkt einsehbar, weshalb der Balken 1,4 Meter weit nach vorne verschoben werden kann. Die beiden seitlichen Elemente des dreiteilig klappbaren Balkens sind zudem in der Höhe verstellbar, was für höher gelegene Gehwege praktisch ist. Andere Hersteller wie Fiedler bieten ebenfalls eine Höhenverstellung an, die dann aber den kompletten Balken betrifft. „Einer unserer Kunden nutzt den Frontwaschbalken an seinem Tunnelwaschfahrzeug auch zur abschließenden Reinigung der Fahrbahn nach Verkehrsunfällen“, sagt Spinner.

Da die Waschbalken im Vergleich zu anderen Anbaugeräten wie etwa Schneeschildern eher filigran gebaut sind, verzeihen sie Kollisionen weniger gut. Daher haben sich die Hersteller unterschiedliche Möglichkeiten ausgedacht, um Schäden im Fall des Falles möglichst zu verhindern. Mulag setzt auf gefederte Gelenke, bei Eco-Technologies klappt der Balken nach hinten weg und geht danach wieder in die Ausgangsstellung zurück. Die seitlich verbauten Tasträder sollen zudem Beschädigungen an unbeabsichtigt angefahrenen Hindernissen vermeiden.

Zum Schluss hat Frank Fiedler noch einen Tipp für die Praktiker parat: „Einsätze mit dem Frontwaschbalken sollte man zeitig beginnen. Denn wenn in der Innenstadt auf den Freiflächen bereits die Leute zum Frühstücken im Außenbereich des Cafés sitzen, kann schon leichter Wind den nassen Sprühnebel recht weit tragen. Dagegen helfen auch Schürzen und andere Vorrichtungen nicht vollständig.“

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