Klimaschutz im Fokus – erlebbar über den Grün-Blauen Pfad – Fachforen und Sonderschauen, Aktionsflächen sowie eine neue E-Mobility Area: Was den Fachleuten heuer in Nürnberg geboten wurde, stellte mehr als 90 Prozent der Experten „zufrieden“. Gar 93 Prozent der Aussteller bewerteten den Gesamterfolg ihrer Messebeteiligung als „positiv“. Circa 90 Prozent erwarten ein reges Nachmessegeschäft. Selbstredend kamen auch kommunale Entscheider sowie Experten in Orange in der Franken-Metropole voll auf ihre Kosten: Bauhof-online.de ist vor Ort auf 33 Highlights gestoßen, elf davon stellen wir im ersten Textelement unserer dreiteiligen, wöchentlichen Serie vor.
A.V.T.-Variante auch für Fahrzeuge mit geringerer Ölleistung geeignet
Einen hydraulischen Forstmulcher mit festen Werkzeugen rückt der italienische Hersteller Berti Macchine Agricole – respektive Vertriebspartner Wilmers Kommunaltechnik – in den Vordergrund. Für Kompaktlader mit 50 bis 90 PS eignet sich der KX/SSL 150. „Wir haben mit 1,50 Metern eine bessere Arbeitsbreite als ein Bagger und auch eine höhere Auslastung und Power“, so Wilmers-Vertriebsmann Michael Schulte. Interessant: Es handelt sich um die A.V.T.-Modellvariante, die aufgrund ihres hydraulischen Kolbenmotors und des automatisch-variablen Drehmoments auch an Trägerfahrzeugen mit geringerer Ölleistung Verwendung findet.
Vielseitige Verwendung erfahren auch die Produkte von CEMO. Insbesondere auf die Akku-Lager-, Akku-Sicherheits- und Akku-Ladeschränke des Komplettanbieters für sicheres Lagern, Fördern und Dosieren sollten GaLaBauer und Bauhofexperten bei nächster Gelegenheit einen Blick werfen. Oder auch auf das mobile Bewässerungssystem BWS 130-PE inklusive 1.000-Liter-Tank, Zwölf-Volt-Elektropumpe und schwenkbarer Schlauchhaspel, das wegen des leichten PE-Tanks extrem handlich ist und über einen vierseitig unterfahrbaren Grundrahmen aus verzinktem Stahl verfügt.
Akku-Geräteträger – jedes Rad verfügt über eigenen Motor
Auf eigenen vier Rädern und völlig ohne Sprit ist Dabekausens neuer Alltrec 8015F unterwegs. Er verfügt über ein Elf-kW-Ladegerät, welches die 70-kWh-Batterie in sechs Stunden auflädt (elf kW pro Stunde). Auch wurde das Gerät als Heck-Lenker mit Allradantrieb ausgelegt. Beim 8015F verfügt jedes Rad über seinen eigenen Motor. Mit einer Vorrichtung, die der Hersteller Advanced Torque Control (ATC) nennt, wird die Kraft auf die vier Radmotoren verteilt. Außerdem, so verriet General Manager Jeroen Huijsmans, präsentiere das Unternehmen zur Wintersaison zwei neue Raupen sowie von 2023 an Lösungen bei Geräteträgern im Bereich der Flächenmaschinen.
Johann Hackl, Senior-Chef von Eco Technologies, rückt gleich zu Beginn des Gesprächs die „gestiegene Besucher-Qualität“ in den Vordergrund. Keiner frage mehr, um welche Art von Maschinen es sich handelt. Vielmehr wollten die Experte stante pede wissen, „was es Neues gibt“. Hier kommen Junior-Chef Jörg Hackl sowie Marketing-Managerin Anneliese Binder ins Spiel: Einerseits punkte das Kanalspülgerät bei den Besuchern. Andererseits erfahre der IceFighter Solesprüher, der durch eine technische Erweiterung nun auch im Sommer als „mobiler Wassertank“ genutzt werden kann, hohe Resonanz. Schließlich habe sich die Gießtechnik bei den „Sole-Vorreitern“ zu einem der Hauptthemen gemausert.
Dänische Maschinenbauer-Kunst in formklarem Design
Zwar nicht das Hauptthema, dennoch extrem dominierend: das klare, aufgeräumte dänische Design der Egholm-Maschinen. Auf ihrer ersten „Indoor-Messe nach dem Neuanfang“ präsentieren die Experten der deutschen Tochter um Vertriebsleiter DACH, Tobias Dirr, nicht wirklich Neues, dafür Bewährtes. Weshalb Neuanfang? Dirr hierzu: „2011 war Egholm an die Nilfisk A/S veräußert worden. Bereits 2018 kauften Kaj und Jens Christian Egholm ihre Firma wieder zurück.“ Seither werde die Entwicklung der wendigen, knickgelenkten Geräteträger samt cleverem Schnellwechselsystem massiv vorangetrieben. Und: „Wir bauen übrigens in Lemvig (Dänemark) alle Anbaugeräte selbst“, klärt Dirr auf.
Mit Neuheiten wartet die Eliet Europe BV auf. Dabei richte sich der Häcksler VECTOR 4S ebenso an anspruchsvolle Hobbygärtner wie semiprofessionelle Anwender, so Vertriebsleiterin Gabriele Liebl. „Er ist sowohl auf Raupe als auch auf Rädern zu bekommen und schlägt als semiprofessionelles Gerät die Brücke zu den kleinsten Profi-Maschinen.“ Die selbstfahrenden Vertikutierer E450ZR, E550ZR und E650ZR reinigten den Rasen dagegen schneller und komfortabler. Dank des cleveren Antriebs können die Klingen gegen die Fahrtrichtung drehen, ohne dass der Benutzer Widerstand empfindet. Und dank Kooperation mit EGO ist ab sofort im Consumer-Bereich der Maestro Country mit Akku erhältlich.
Brandneuer RoboFIFTI erstmals in Franken-Metropole zu sehen
Eine selbsterklärte „Weltneuheit“ hat die Energreen Germany GmbH im Gepäck: den RoboFIFTI. Denn zum ersten Mal ist in Nürnberg die neue Baureihe der ferngesteuerten Geräteträger zu sehen. „Mit dieser Leistungsklasse erfüllt Energreen den Wunsch zahlreicher Praktiker nach mehr Leistung – hier sind es 50 PS – bei kompakten Abmessungen“, erläutert Deutschland-Chef Arnold Kemkemer. Ebenfalls neu – ein seitlich schwenkbarer Doppelmesser-Mähbalken für den RoboEVO sowie eine Wurzelstockfräse. Eine „zunehmend starke Nachfrage“ erführen auch die hydrostatischen Selbstfahrer ILF Alpha und ILF Kommunal, so der Manager.
Elektrifizierung der Anbaugeräte steht derzeit bei der Fiedler Maschinenbau und Technikvertrieb GmbH ganz oben auf der Agenda. Ob aus den Bereichen Mähen, Gießen oder Winterdienst – zwischenzeitlich haben die Sachsen einen Großteil der Vorsatzmaschinen auf 48-Volt-Betrieb umkonstruiert. Dem 18-köpfigen Entwicklungsteam sowie den fünf Software- und Steuerungstechnikern geht somit die Arbeit nicht aus. Zusätzlich liege der Schwerpunkt auf Modularität und immer „klügeren“ Maschinen, die größtmöglich automatisiert arbeiten. Bis 2024 soll dieser Prozess abgeschlossen sein, gibt Geschäftsführer Stefan Fiedler die Taktzahl vor.