Mittlerweile sind elektrifizierte Maschinen in zahlreichen Betrieben im Einsatz. Keine Selbstverständlichkeit, immerhin sind die nachhaltigen Alternativen meist weniger leistungsfähig als Verbrenner. Dies wird umso deutlicher, wenn Anwender nach der Nutzung gefragt werden. Häufig steht bei den Antworten eine Funktion im Vordergrund: der Transport. Für diesen lassen sich die Maschinen im Kommunalen gut einsetzen. Bei Anwendungen, in denen jedoch eine Hydraulik zum Einsatz kommt – wie z.B. bei einem elektrifizierten Geräteträger – sieht der Fall schon anders aus. Hier dauert es nicht lange, bis die Akkuladung aufgrund der Mehrbelastung verbraucht ist, so die Einschätzung der Bediener. Doch liegt der Grund dafür wirklich in einer zu geringen Leistungsfähigkeit der Batterien?
„Nein“, sagt Jörg Gerstel von der CLASSIC Schmierstoff GmbH. Vielmehr sei das Problem in der Mobilhydraulik zu finden. „Darin wird die gesamte Akkuleistung vergeudet“, erklärt er. „Das Handicap ist systemimmanent, denn es besteht ein Transportverlust der Energie.“ In der Tat sind Hydrauliken keine besonders effizienten Systeme. Um die Hydraulikflüssigkeit durch die dünnen Leitungen zu bewegen, muss viel Energie für die Pumpe aufgewendet werden, damit der erforderliche Druck zur Verfügung steht. Ebenfalls suboptimal: die Drosselverluste, die nötig sind, um den von einer Pumpe erzeugten Volumenstrom auf mehrere Funktionen mit verschiedenen Lastdruckniveaus zu verteilen. Wenn eine Funktion mit 50 bar, die andere jedoch mit 200 bar arbeitet, wird dieser Unterschied an den Steuerventilen ausgeglichen, abgedrosselt und in Wärme umgesetzt. Wärme, die mittels Akkuleistung wieder gekühlt werden muss, um eine Überhitzung des Systems zu verhindern. Alles in allem nicht besonders produktiv. „Das hat die vergangenen Jahrzehnte aber keinen interessiert, weil keiner wusste, wie Energieeffizienz überhaupt geschrieben wird“, so Gerstel.