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PLATFORMERS‘ DAYS 2023 Zwischen Sonnenschein und Spiderliften

Zum mittlerweile zweiten Mal haben die Platformers‘ Days in Karlsruhe stattgefunden. Die Bauhof-online.de-Redaktion war vor Ort und hat sich die neuen Höhenzugangslösungen und Hebetechnik genauer angesehen.

 

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Von: Tim Knott

Die Maschinen der Platformers‘ Days sind schon von Weitem zu erkennen, als sich der Shuttlebus der Messe Karlsruhe nähert. Hier findet die Messe nach ihrem Debüt im Jahr 2021 bereits zum zweiten Mal statt. Dafür haben die Veranstalter das Konzept um Elemente ergänzt, die anscheinend von der hauseigenen Doppelmesse RecyclingAKTIV & TiefbauLIVE übernommen wurden. So gibt es nun auch ein Demogelände, in dem Raupen- sowie Teleskoparbeitsbühnen in Aktion vorgeführt werden und auch ein Elektropark ist vorhanden, um die neusten Entwicklungen der E-Höhenzugangslösungen in Szene zu setzen. Beim Publikum treffen diese Neuerungen auf reges Interesse, denn die besagten Areale sind gut besucht – auch wenn die restlichen Gänge dafür etwas leer wirken. Zwar verzeichnet die Veranstaltung in diesem Jahr mit 2.400 Personen ein Besucherplus – gegenüber „knapp 2.000 Teilnehmern“ im Jahr 2021 – dennoch fühlen sich manche Bereiche eher sporadisch besucht an. „Wir hätten uns über mehr Laufkundschaft gefreut, aber dafür ist ein hoher Grad an Fachpublikum vorhanden“, verrät Thomas Wegeler, Geschäftsführer der Haulotte Hubarbeitsbühnen GmbH.

Dafür ist das Wetter gut, fast schon ein bisschen zu gut, denn die Temperaturen beim Presserundgang im Außenbereich sind hoch und Schattenplätze Mangelware. Das erste Gerät, das hier die Aufmerksamkeit weckt, ist nicht wirklich neu, immerhin ist der EC450AJ von JLG schon eine Weile am Markt. Allerdings haben die Techniker des Unternehmens die elektrische Arbeitsbühne mittlerweile mit einem Allradantrieb ausgestattet. Und auch an den Batteriepaketen hat sich einiges getan. So verfügen diese nun auch über eine Heizung, um auch bei niedrigeren Temperaturen eine lange Arbeitszeit zu ermöglichen. Eine Ankündigung für die Zukunft gibt es auch: So soll die Arbeitsbühne im kommenden Jahr mit der herstellereigenen Software Smartfit versehen werden, sodass die Techniker des Herstellers über das Internet darauf zugreifen und Fernwartungen ausführen können.

Weiter geht es in der sengenden Hitze zum Stand von Merlo. Der dort vorgestellte elektrische Teleskoplader 25.5 „kommt eher aus dem Staplersegment“, wie Geschäftsführer Henrich Clewing verrät. Das lässt sich an der Lenkachse erkennen, die untypischerweise hinten liegt. Trotzdem kann das Gerät auch in anderen Einsatzbereichen einiges leisten. Ganze 2,5 Tonnen lassen sich damit auf bis zu fünf Meter bringen. Außerdem soll die Laufzeit der Maschine bei bis zu acht Stunden liegen. Praktisch: Sollte der Akku leer sein, lässt er sich mittels Gabelstapler entfernen und schnell gegen einen frischen austauschen.

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JCB Powerpacks: der Akku für die Baustelle

Die offenen Fragen der E-Technologie beschäftigen auch JCB, die ihre Powerpacks vorstellen. Dabei handelt es sich um Energiespeicherlösungen mit 23 bis 104 kWh Kapazität, um E-Gerätschaften auch auf Baustellen fernab von Stromanschlüssen wiederaufladen zu können – Gerätschaften wie die Gelenk-Teleskop-Arbeitsbühne A45EH, die auf der Messe zum ersten Mal für den deutschen Markt präsentiert wird. Die Hybridmaschine wird neben einer Lithium-Ionen-Batterie auch von einem Vierzylinder-Dieselmotor angetrieben und eignet sich dadurch für Einsätze in Gebäuden wie im Außenbereich. Ebenfalls existiert die Arbeitsbühne auch als reine E-Variante A45E.

Zur Platformers‘ Days hat die Ruthmann Holdings GmbH den Ecoline 270 mitgebracht. Damit wollen die Höhenzugangsexperten eine low-budget-Lösung bereitstellen, die dennoch 27 Meter Arbeitshöhe ermöglicht, wie Vertriebsleiter Christian Ross berichtet. Am höchsten Punkt trägt die Maschine bis zu 230 kg und ist in die neuesten 3,5-Tonnen-Chassis integrierbar. Hier bauen die Nordrhein-Westfalen auf die bewährte Technik des Vorgängermodells Steiger TB 270+ auf, dessen Trägersystem sie für die Neuentwicklung übernommen haben. Mit dabei sind auch flexible Abstützvarianten, die auch bei kompakten Platzverhältnissen ausgefahren werden können.

Minikrane und Spinnen-Arbeitsbühnen

Nach der Hitze im Außenbereich ist die kühle Messehalle eine willkommene Abwechslung. Hier fallen sofort die Minikrane am Stand der Jekko s.r.l. ins Auge. Zwar sind diese zum größten Teil mit Saugnäpfen ausgestattet, allerdings eignen sich die Maschinen für mehr als nur den Fenstereinbau, wie Vertriebler Frank Tochtrop mit Verweis auf das Modell SPX328 erklärt. Besonders an dem Kran ist seine dynamische Abstützung. Dabei ermittelt der Bordcomputer automatisch, wieviel Platz die Stützen zu jeder Seite haben und mit wieviel Gewicht sie belastet werden können, selbst wenn sie nicht zur Gänze ausgefahren sind. „Der Kran sagt einem quasi, was man tun muss“, so Tochtrop.

Zum ersten Mal auf der Platformers‘ Days vertreten ist das chinesische Unternehmen Zoomlion. Mit dabei haben die Vertriebler die Spinnen-Arbeitsbühne ZX27AE, die mit ihrer Breite von 89 cm besonders für enge Arbeitsbedingungen geeignet ist. Dabei unterstützt, die geländegängige Gummikette, die auch auf Beton keine Abriebsspuren hinterlassen soll. Ein Lithium-Ionen-Akku mit Energiemanagementsystem sorgt für die nötige Power. Dabei erreicht die Bühne eine Arbeitshöhe von 27 Metern bei einer Korblast von 230 Metern sowie eine horizontale Reichweite von 14,20 Metern.


 

Skyjack: System komplett überarbeitet

„Mehr Plattform-Tragfähigkeit“, versprechen die Plakate am Skyjack-Stand. So wurden die Modelle SJ45 AJ+ und SJ60 AJ+ überarbeitet und bieten jetzt neben der eingangs erwähnten Tragfähigkeit von bis zu 454 kg laut Angaben des Herstellers auch über 20 Prozent weniger Gesamtgewicht. Ebenfalls für beide Modelle verfügbar ist die Technologie Smartorque für die verbauten Stage V-Motoren, die den Allradantrieb und die Hydraulik aufeinander abstimmt und so hohe Leistung erzeugt. Die Arbeitshöhe liegt für das SJ45 AJ+ bei 15,72 Meter, während das SJ60 AJ+ 20,29 Meter bietet. Ebenfalls praktisch: Die eingebaute Easydrive-Technologie sorgt dafür, dass sich die Bedienungselemente immer zum Ausleger hin ausrichten. Damit wird die Bedienerfreundlichkeit gesteigert.

Am Stand der Sahalift GmbH, dem Generalimporteur von Almacrawler, erregen gleich zwei Dinge Aufmerksamkeit: zum einen der Jibbi 1890 Primo, ein vollelektrischer Steiger, der sich auch auf unebenem Boden selbst nivellieren kann und bis zu 18 Meter Höhe erreicht. Die Batterien lassen sich rasch mit einem Stapler tauschen, sodass die Maschine auch mit leerem Akku schnell wieder einsetzbar ist. Daneben finden sich an dem Stand auch noch der Multiloader 6.0 ELC. Genauer gesagt handelt es sich dabei um Plattformen auf Kettenfahrwerken, die ebenfalls über dieselbe Nivelliertechnik verfügen, und deswegen auch in unwegsamem Gelände als Transportmöglichkeiten genutzt werden können – praktisch.

Insgesamt ein rundes Programm, das die Messe Karlsruhe für die zweite Ausgabe der Platformers‘ Days zusammengestellt hat. Ob sich die von den Herstellern erhoffte Laufkundschaft für den dritten Termin 2024 vom 06. bis 07. September erhöhen wird, bleibt abzuwarten. Die Tendenz ist aber da.

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