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Neue Technologien und jede Menge Informationen beim 22. Bauhofleiter-Treffen

Zum zweiten Mal in diesem Jahr treffen sich die Bauhofleiter des Landkreises Rottal-Inn zu einem Erfahrungsaustausch. In Hebertsfelden stehen unter anderem Solesprühtechnik sowie Mobil- und Minibagger auf dem Programm.

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Von: Thomas Schreiner

Im Oktober fanden sich die Bauhofchefs des Landkreises Rottal-Inn zu ihrem Herbsttreffen ein. Als diesmaliger Gastgeber fungierte die Gemeinde Hebertsfelden. Sie reiht sich somit in die gute Tradition des nahezu stetig wechselnden Veranstalters der Bauhofleiter-Treffen mit ein. So war es auch wenig verwunderlich, dass bei der Begrüßung durch den 1. Bürgermeister Karl Hendlmeier die Bauhofleiter herzlich willkommen geheißen wurden und er seine Freude zum Ausdruck brachte, dass diese Veranstaltung nunmehr den Weg nach Hebertsfelden gefunden hatte.

Bürgermeister Hendlmeier war es auch im Anschluss vorbestimmt, einen kurzen Einblick in die Gemeinde zu geben. So leben in Hebertsfelden aktuell ca. 3.800 Einwohner. Die Gesamtflächengröße beträgt fast 5.000 Hektar. Dass sich diese Fläche auf viele Ortsteile verteilt, zeigt die stolze Anzahl von insgesamt 151. Daraufhin war es dem gastgebenden Bauhofleiterkollegen Werner Attenberger vorbehalten, seinen Bauhof vorzustellen sowie einen Abriss der anfallenden Arbeiten vorzutragen. Der Bauhof der Gemeinde Hebertsfelden beschäftigt aktuell sechs Mitarbeiter welche ca. 74 km Gemeindestraßen, 10 km Siedlungsstraßen und 42 km Wald-/Feldwege betreuen. Aber auch der Unterhalt der Friedhöfe sowie der gemeindlichen Liegenschaften obliegt häufig dem Bauhof. Zudem war Attenbergers Team u.a. zuletzt vermehrt bei den Sanierungsarbeiten der Grund- und Mittelschule mit dabei. Weitere wesentliche Aufgaben des Bauhofs sind der Unterhalt der Grünanlagen und Sportplätze sowie die Durchführung des Winterdienstes. Letzteren übernimmt die Gemeinde Hebertsfelden ab der kommenden Winterdienstsaison wieder komplett in Eigenregie. Im Fuhrpark befinden sich Gerätschaften wie LKW, Unimog sowie Traktoren und Transportfahrzeuge. Für die Durchführung des Winterdienstes stehen dem Bauhof insgesamt fünf Fahrzeuge zur Verfügung.

Diskussionsrunde ist Herzstück der Bauhofleiter-Treffen

Der nächste Programmpunkt auf der Tagesordnung zählte ebenfalls zur gut gepflegten Tradition und sozusagen zum Herzstück der Bauhofleiter-Treffen: die allgemeine Diskussionsrunde. Die Moderation übernahm einmal mehr Eggenfeldens Bauhofleiter Thomas Schreiner. Im Mittelpunkt der diesmaligen Diskussionsrunde standen ein Überblick über die in 2019 durchgeführten gemeinsamen Inhouse-Schulungen sowie hierzu die Erarbeitung des Bedarfsplans für 2020. Als einen großen Erfolg bezeichnete Schreiner, dass alle zuletzt abgehaltenen Inhouse-Schulungen voll belegt waren und teilweise sogar Zusatztermine vereinbart werden mussten. Für 2020 wurde anschließend ein großer Bedarf an möglichen Schulungsthemen geäußert, welchen die Bauhofgemeinschaft auch größtmöglich wieder gemeinsam als Inhouse-Schulungen durchführen möchte.  


Aber auch viele wiederkehrende Thematiken wie die aktuellen Informationen über die Einkaufsgemeinschaften, rechtliche Themen zum Unterhalt von Friedhöfen sowie der anstehende Winterdienst wurden ausgiebig diskutiert. Letzterer Aspekt diente hierbei als Überleitung für den nächsten Tagesordnungspunkt: Die Produkt- und Technikvorstellung der Firma Eco Technologies in Bezug auf FS100-Solesprühtechnik im Winterdienst.

Neue Technologien und Techniken im Winterdienst

Geschäftsführer Hans-Peter Hackl stellte in einer Power-Point Präsentation zunächst das Unternehmen ecotech sowie deren Produktpalette vor. Der österreichische Hersteller bietet ein breites Technikportfolio, welches von der Mähtechnik über die Reinigung bis hin zum Winterdienst reicht. Das Hauptthema des Vortrags bestand aber in der Vorstellung eines Spezialgebiets des Unternehmens: Die Erläuterung der technischen Möglichkeiten eines Winterdienstes unter dem Einsatz von 100-prozentiger Sole im Sprühtechnikverfahren. Hier gab Hackl erst einmal einen Überblick über die Wirkungsweise von FS100 im Sprühverfahren und zeigte zudem die möglichen Streusalzeinsparung auf, welche im kommunalen Bereich, laut seiner Ausführungen, bei bis zu 50 Prozent im Vergleich zu Trockensalz liegen sollen.  

Was bei vielen Autobahnen längst eingesetzt wird ist bei den Kommunen des Landkreises Rottal-Inn noch relatives Neuland. Die Wirkungsweise von Feuchtsalz (FS 30) im Winterdienst ist den Kollegen bereits bekannt – nicht aber ein Einsatz von 100-prozentiger Sole, welche in flüssiger Form ausgebracht wird. Die Firma Eco Technologies aus Lerbing in Österreich hat mit ihrem Produkt IceFigther® hier bereits seit 2004 Erfahrung und entwickelt diese Technik fortlaufend weiter. Vor allem im benachbarten Österreich ist der Einsatz von Sole zwischenzeitlich stark verbreitet. Der Kollegenschaft gefiel aber auch die Option, den Edelstahlbehälter des IceFighters® nicht nur im Winterdienst zu nutzen. Durch die zusätzlichen Möglichkeiten einer Verwendung zur Anlagenbewässerung oder auch in Bereichen von Reinigungsarbeiten lässt sich ein Ganzjahreseinsatz und somit ein deutlich höherer Nutzungsgrad erzielen. Als Abrundung der Ausführungen wurde den Bauhofchefs diese Technologie auch im praktischen Einsatz demonstriert. „Oftmals liegt es zunächst daran, den ersten Schritt in den Einstieg der neuen Techniken zu wagen“, so das einhellige Resümee der Kollegenschaft. In jedem Falle sei es eine sehr interessante Alternative zur herkömmlichen Streusalzausbringung, welche sich mit Sicherheit auch in näherer Zukunft weiter auf dem Schirm der ein oder anderen Kommune des Landkreises befinden wird.

Einsatzmöglichkeiten von JCB Mobil- und Minibaggern

Nach dem gemeinsamen Mittagessen, zu welchem die Gemeinde Hebertsfelden eingeladen hatte, folgte ein weiterer praktischer Teil des Bauhofleiter-Treffens. Hierbei stelle die Firma Henne Nutzfahrzeuge GmbH einige Mobil- und Minibagger der Marke JCB aus und informierte über die jeweiligen Einsatzbereiche. Vor allem der mitgebrachte Maschinentyp JCB D110 HYDRADIG schien es einem großen Teil der Bauhofleiter angetan zu haben. Die Kurzheckvariante sowie die kompakten Abmessungen wurden allenthalben gelobt. Über die genauen technischen Einsatzmöglichkeiten und Stärken dieser Bagger informierten hier die Spezialisten Klaus Balda und Markus Breiteneicher der Firma Henne.

Nicht fehlen durfte als krönender Abschluss des Treffens die Besichtigung des Bauhofs der Gemeinde Hebertsfelden. Dass die Gemeinde durch kluge und stetige Investitionen einen gut aufgestellten Bauhof besitzt, wurde Werner Attenbergers Kollegenschaft sehr schnell bewusst. „Die hierbei wieder rege Kollegendiskussion unterstreicht genau das, was die Treffen ausmacht. Wir wollen neben Informationen und technischen Neuerungen natürlich den Kollegenaustausch nicht zu kurz kommen lassen. Dies ist so in etwa unser Erfolgsrezept“, so Schreiner.

Für das 23. Bauhofleiter-Treffen im Frühjahr 2020 wurde abschließend noch der nächste Gastgeber vereinbart. Diesen Part übernimmt dann die Stadt Eggenfelden.

Text/Bilder: Thomas Schreiner

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