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Mit Bauhof und GaLaBauern auf Technik-Tour in Nürnberg

Die GaLaBau lockt alle zwei Jahre zahlreiche Fachbesucher aus der Garten- und Landschaftsbau-Branche an. Um zu erfahren, was sie interessiert, haben wir uns einfach einmal einem Bauhof-Team und einer Gruppe von GaLaBauern angeschlossen.

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Von: Jessica Gsell

Die GaLaBau hat in diesem Jahr einen Besucherrekord verzeichnet. Mehr als 70.000 Fachleute kamen nach Nürnberg, um sich über Produkte rund um das Thema Grün zu informieren. Neben GaLaBauern besuchten auch wieder zahlreiche kommunale Dienstleister die Messe. Oftmals bleiben ihnen aber nur ein bis zwei Tage Zeit, um all die Neuheiten sowie interessanten Maschinen und Geräte in Augenschein zu nehmen. Doch wie planen die Männer und Frauen ihren Messebesuch? Kommen sie bereits mit konkreten Vorstellungen nach Nürnberg oder wollen sie sich einfach etwas umschauen und von der ausgestellten Technik inspirieren lassen? Um das herauszufinden, hat unsere Redakteurin zwei Nachmittage lang eine Gruppe von GaLaBauern und ein Bauhof-Team begleitet.

Ich treffe Lukas Baur (32), Inhaber des gleichnamigen Garten- und Landschaftsbauunternehmens aus Roßhaupten, am Stand von Wacker Neuson. Hier ist der 32-Jährige zusammen mit seinen Mitarbeitern Karl Winkler (52), Dominik Dopfer (28) und Julian Galm (24) gerade in ein Gespräch mit einem der Verkaufsmitarbeiter vertieft. Es geht dabei um einen Rüttelplattenverdichter, wie mir Baur ein paar Minuten später auf dem Weg durch Halle 7 erzählt. „Wacker Neuson hatte vor Kurzem noch einen Rüttelplattenverdichter mit drei aneinandergeschraubten Platten im Programm“, berichtet Baur. Doch die gebe es nicht mehr, weil das Produkt nicht so funktioniert habe, wie gedacht. Ansonsten hätte ihn das Gerät brennend interessiert. Die GaLaBau ist ein fixer Termin im Kalender des 32-Jährigen. Dieses Jahr haben er und seine Mitarbeiter sich sogar zwei Tage für die Messe Zeit genommen.  „Wir besuchen hier dann immer erst einmal die Händler, die man kennt“, sagt Baur. Eine dringende Neuanschaffung steht bei den GaLaBauern derzeit nicht an. Erst vor ein paar Wochen erfüllte der Chef seinem Mitarbeiter Winkler einen lang ersehnten Wunsch. „Wir haben einen MAN 4-Achser bekommen“, berichtet der 52-Jährige stolz und zeigt ein Foto auf dem Handy, auf dem das Fahrzeug im firmeneigenen Blauton leuchtet. „Das muss jetzt erst mal reichen“, witzelt Winkler.  „Wenn wir auf der GaLaBau sind und uns Geräte und Maschinen anschauen, achten wir besonders auf ein gesundheitsschonendes Arbeiten“, sagt Baur. Und welche Rolle spielen hier emissionsfreie Geräte, wie sie viele Hersteller zunehmend auf den Markt bringen? „Eher eine untergeordnete“, so Baur und fügt hinzu: „Uns geht es mehr um technische Dinge, wie die Leistung eines Produkts.“    

Bagger sind für die GaLaBauer interessanter als Radlader

Wir legen am Stand der Lissmac Maschinenbau GmbH einen Stopp ein. Hier erregen vor allem die Steintrennsägen die Aufmerksamkeit der GaLaBauer. „Die sind wie unsere“, sagt Galm. „Nur der Laser fehlt“, meint Winkler. Den könne man aber dazu kaufen, mischt sich einer der Verkäufer ins Gespräch ein. Die Männer fachsimpeln noch eine Zeitlang über die Sägen, bevor sie weiter gehen, vorbei am Stand von HillTip, wo ein Pick-up mit kompletter Winterdienstausrüstung aufgebaut ist. „Einen Streuer brauchen wir jetzt nicht unbedingt“, scherzt Dopfer beim Vorbeigehen. Denn Winterdienstarbeiten gehören nicht zum Leistungsrepertoire des GaLaBau-Betriebs. Dafür aber alles rund um den Garten- und Landschaftsbau wie Pflasterarbeiten, Schwimmteiche, Hangverbauungen, oder auch Natursteinmauern. Die Männer kümmern sich zudem um den Bau von Kläranlagen, Abbruch-, Aushub-, Tiefbau- und Kanalarbeiten sowie Erdwärmesysteme. Dann entdeckt Baur am Stand der IWETEC GmbH genau dieselbe Steintrennsäge, die er vor vier Jahren auf der GaLaBau gekauft hat. „Und wie zufrieden sind sie?“, wird er gleich von einem Mitarbeiter gefragt. Im Grunde sehr, nur ein größeres Scheideblatt wäre besser gewesen, erwidert Baur. Denn mit dem Gerät werden nicht nur Beton und Natursteine, sondern auch Steinstufen geschnitten. Derzeit müssen die GaLaBauer dafür von jeder Seite separat ansetzen, was man am Endergebnis immer leicht sehen würde. Die Männer bekommen das größere Modell gezeigt. Sofort ist ihr Chef am überlegen, ob er die vier Jahre alte Säge nicht besser weiterverkauft und sich dafür dieses Modell zulegt. Die Männer wollen die Steintrennsäge am liebsten vor Ort gleich einmal ausprobieren – doch das lassen die Auflagen der Messehallen nicht zu. Baur will die Kaufentscheidung eine Nacht überschlafen.

Dann sind die großen Maschinen an der Reihe. Gleich gegenüber befinden sich der Stand der Liebherr-Hydraulikbagger. Ein L 507 Stereo hat es den Männern angetan. „Saugut“, lautet hier die einstimmige Meinung für den Radlader. Besonders die Übersicht aus der Kabine heraus sei super. „Wir haben selber Radlader, aber die sind bei uns kaum im Einsatz“, berichtet Baur. „Die brauchen wir vor allem, um Pflastersteine heranzuschaffen. Die restliche Zeit stehen sie dann herum. Deshalb sind für uns eher die Bagger interessant.“ Neben zwei Terex- sowie einem Atlas-Radlader, befinden sich im Fuhrpark des GaLaBau-Unternehmens auch acht Kettenbagger, zwei Mobilbagger, fünf LKW, fünf Transporter mit Anhänger, ein Fendt Vario mit Kipper, eine Planierraupe sowie zwei Harvester. „Jede Maschine hat ihren speziellen Einsatzzweck“, sagt Baur. Vom Zwei- bis zum Acht-Tonner ist für den GaLaBau alles mit dabei. „Was ist mit der Stereolenkung?“, spricht der 32-Jährige ein Problem an, das es vor Jahren beim Liebherr-Radlader gab. Mit der Lenkung hatten sich die frischverlegten Pflastersteine wieder verschoben. Das sei nun aber Geschichte, da man den Schwerpunkt an der Maschine verlegt habe, klärt ihn ein Liebherr-Mitarbeiter auf. Nach einem kurzen Aufenthalt bei MTS – um ein paar Details über ein kürzlich erhaltenes Angebot für einen Anbauverdichter zu klären – geht es weiter an den Stand von Case und schließlich zu Eurocomach. „Von denen haben wir schon zwei Stück. Die Maschinen haben richtig Kraft“, erzählt Dopfer begeistert. Winkler lobt zudem die Qualität der Maschine sowie den guten Service. Ihr Chef lässt sich derweil von einem Mitarbeiter den ES 95 TR 4 zeigen. Am Stand des Baumaschinenherstellers endet für die vier GaLaBauer dann auch ihr erster Messetag.

Eine Fahrzeugersatzbeschaffung steht beim Bauhof an

Am zweiten Tag bin ich mit Bauhofleiter Thomas Schreiner (41) aus Eggenfelden und seinen beiden Mitarbeitern Christoph Reiter (35) und Stephan Heindl (41) verabredet. Im Gegensatz zu den GaLaBauern am Vortag, ist das Bauhof-Team nur für einen Tag nach Nürnberg gereist. Ich treffe die Drei in Halle 9, am Stand von Weber Bürstensysteme. Von dem Hersteller beziehen sie seit Jahren ihre Besen für ihre Kompaktkehrmaschine von Hako und die LKW-Aufbaukehrmaschine von Johnston. „Wir fühlen uns bei Weber sehr gut aufgehoben“, lobt der Bauhofleiter. Nicht nur das gute Preis-Leistungs-Verhältnis, sondern vor allem auch die schnelle Lieferung von Ersatzbürsten, wenn es trotz Jahresplanung dennoch einen Engpass gibt, wissen die Männer zu schätzen. So wie in diesem Jahr, wo der Bauhof erst reichlich spät mit der Straßenreinigung beginnen konnte, weil sie einen neuen Ablageplatz für ihr Kehrmaschinengut bekamen. „Dadurch hat sich viel organische Masse am Straßenrand abgesetzt“, berichtet Schreiner. Um die Arbeiten wieder aufzuholen, liefen die Kehrmaschinen auf Hochtouren, was natürlich auch die Abnutzung der Bürsten beschleunigt.

Auch das Bauhof-Team besucht auf der GaLabau zunächst einmal bekannte Gesichter. „Wir gehen zu unseren Außendienstlern der wichtigsten Hersteller, mit denen wir, aufgrund unserer Maschinen, viel zu tun haben“, sagt Schreiner. Und wenn neue Anschaffungen anstehen, werden natürlich auch Produkte genauer in Augenschein genommen. Deshalb zieht es das Bauhof-Team geradewegs an den Hako-Stand. Denn für 2019 steht eine Fahrzeugersatzbeschaffung an. Ein großer Unimog soll einem Kompaktfahrzeug mit sechs Tonnen weichen. „Unsere Einsatzbereiche werden immer schmäler. Deshalb brauchen wir ein Kompaktfahrzeug, das überall einsetzbar ist und dazu eine niedrige Aufladehöhe hat“, berichtet der Bauhofleiter. Ein weiteres wichtiges Kaufkriterium sei das Hydrostatgetriebe, damit sich die Fahrer ganz auf ihre Arbeit und nicht das Schalten konzentrieren können. Die Ladehöhe sei deshalb wichtig, weil die Maschine das ganze Jahr über genutzt werden soll und im Sommer dann eingesetzt wird, um beispielsweise Pflastersteine zu transportieren. „Beim Kauf der Maschine ist der multifunktionale Einsatz sehr wichtig. Schließlich kostet so eine Maschine eine Stange Geld und soll deshalb nicht herumstehen“, weiß der Bauhofleiter. In der engeren Auswahl ist ein Multicar M31. Genau so einer, wie er auf dem Stand von Hako steht. Im Oktober bekommen sie eine Maschinenvorführung auf ihrem Bauhof. „Die Maschine soll mit einem Streuautomaten sowie einem Varioschneepflug ausgestattet sein“, sagt Schreiner. Der Winterdienstaufbau der Messe-Maschine sagt dem Bauhof-Team allerdings gar nicht zu: „Der ist so hoch, da braucht man ja eine Rückfahrkamera.“ Sie setzen da lieber auf flachere Modelle, wobei die Männer, was den Hersteller angeht, ganz offen sind. „Das kann einer von Gmeiner sein, wie wir bereits einen haben, oder auch von Epoke oder Fiedler.“

Auf der GaLaBau entsteht der Wunsch nach einem Abroller

Reiter und Heindl nehmen die Maschine noch einmal genau ins Visier. „Bei der Vorführung im Oktober ist dann auch unser Mechaniker mit dabei“, berichtet Reiter. Dieser würde stets auch Fragen stellen, die den restlichen Bauhofmitarbeitern gar nicht in den Sinn kommen. Beispielsweise danach, wie gut erreichbar alle Bereiche der Maschine sind, wenn etwas repariert werden muss, oder auch, wie schnell Ersatzteile verfügbar sind. Bei einer kleinen Verpflegung führt das Bauhof-Team sein Gespräch mit dem ihnen vertrauten Hako-Mitarbeiter weiter. Währenddessen werden auf einem Monitor die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Hako-Geräteträger gezeigt. Als ein Abroller erscheint, reift ein neuer Wunsch bei den Männern. „Das wäre doch auch etwas für uns“, äußert sich Heindl und betont: „Von der Fahrzeugauslastung her wäre es mit Abroller noch besser.“ Dem stimmt ihr Bauhofleiter zwar zu, gibt aber auch zu bedenken, dass eine solche Ausstattung im Budget liegen muss.

Das Bauhof-Team macht sich wieder auf den Weg und passiert den Stand von Elmotherm. „Hier muss ich kurz ‚Hallo‘ sagen“, meint Schreiner. Denn seit einiger Zeit nutzt man in Eggenfelden zur chemiefreien Wildkrautbekämpfung deren Heißschaumverfahren. „Die sind sehr kompetent in diesem Bereich“, berichtet er. Und das System würde einwandfrei funktionieren. In Eggenfelden sei man für ein Wildkrautmanagement, d.h. die Symbiose zwischen Straßenreinigung und Wildkrautbekämpfung. „Je sauberer die Straßenränder sind, desto wirkungsvoller ist auch die Wildkrautbekämpfung“, erklärt Schreiner. Es geht vorbei am Unternehmen Köppl, wo die Bauhofmitarbeiter von den guten Erfahrungen berichten, die sie mit Balkenmähern gemacht haben, vor allem, was die Insektenfreundlichkeit angeht. Und an einem Rückentrageakku von Pellenc, das ebenfalls ein Lob erhält. „Von Pellenc besitzen wir neben den Akkus auch verschiedene Akkugeräte, wie Heckenschere, Hochentaster oder auch Freischneider“, berichtet Schreiner.

Fahrzeugvorführungen sollen bei der Kaufentscheidung helfen

Daraufhin erreichen wir die letzte Station des Tages: der Stand von Henne Nutzfahrzeuge. Hier wollen sich die Drei auch noch über eine Alternative zum M31 erkundigen: eine Maschine von Hansa. „Wir waren heute Vormittag schon am Stand von Hansa“, berichtet Schreiner. Doch über den Händler Henne Nutzfahrzeuge würden sie die Maschine letztlich beziehen. Sofort wird das Thema „Abroller“ wieder aufgegriffen. Das sei durchaus möglich, erklärt ihnen der zuständige Verkaufsmitarbeiter, gibt aber auch zu bedenken, dass die Ausstattung mit einem Abroller einen längeren Radstand am Fahrzeug erfordert. Und das wiederum könnte dann für den Winterdienst hinderlich sein. Deshalb empfiehlt der Experte statt eines Abrollers einen Absetzer. Wie bei Hako, wollen sich die Männer auch die Hansa-Maschinen in den verschiedenen Ausführungen auf ihrem Bauhof in Eggenfelden vorführen lassen – erst dann wird eine endgültige Entscheidung getroffen.

Text/Bilder: JG – Redaktion Bauhof-online


 

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