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DIENSTLEISTER-PORTRÄT Pabst Umweltservice GmbH: Bewässerung mit Digital-Erfassung

Bei der Bewässerung setzt die Pabst Umweltservice GmbH auf Digitalisierung und erfasst Arbeitszeit sowie Routen ihrer Maschinen. Dadurch versprechen sich die Kommunal-Experten aus Nordrhein-Westfalen eine erhöhte Produktivität sowie eine bessere Dokumentation getaner Arbeit.

Lesedauer: min | Bildquelle: Pabst GmbH; betriko GmbH; Tim Knott
Von: Tim Knott

„Ich wünschte, ich könnte Ihnen mehr Maschinen zeigen, aber die sind unterwegs. Der Eichenprozessionsspinner hält uns gerade beschäftigt“, berichtet Geschäftsführer Matthias Pabst, während er über das Gelände seines Unternehmens führt. Tatsächlich sieht es hier etwas leer aus. Die Geräte, die noch vor Ort sind, lassen aber Vermutungen zu, welche Arbeiten abgedeckt werden: Ein Valtra-Traktor steht in einer Ecke, ein gewaltiger Magni 6.30-Fällkran in einer anderen. Und dann ist da noch der Tankanhänger, der in der Halle ganz hinten abgestellt ist.

Denn die Pabst Umweltservice GmbH aus dem nordrhein-westfälischen Wesel hat sich die Umwelt- und Landschaftspflege auf die Fahne geschrieben, übernimmt aber auch kommunale Dienstleistungen, wie etwa die Baumbewässerung. „2019 haben wir damit angefangen“, erinnert sich der Geschäftsführer. „Damals hatten viele das Thema noch nicht auf dem Schirm.“ Mittlerweile habe die Aufgabe jedoch einen anderen Stellenwert und die Nachfrage aus Kommunen sei höher: „Städte wie Dortmund brauchen einfach aus der Menge heraus Hilfe. Vergangenes Jahr haben wir dort 16.000 Bäume gewässert.“

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Dabei kommt der oben erwähnte Traktor mit 10.000-Liter-Tank und GA3-Gießarm der Firma Ecotech zum Einsatz. „Die automatische Mengendosierung war hierbei besonders wichtig, um Mengenangaben auf den Liter genau auszubringen“, erklärt Pabst. „Wenn Sie ein Pritschenfahrzeug mit Wassertank haben und das aus dem Handgelenk mit einem Schlauch machen, funktioniert das mit den 100 Litern morgens noch. Aber nachmittags, wenn man vielleicht Feierabend haben möchte und die Sonne brennt einem auf den Kopf, können das schnell nur noch 50 bis 80 Liter sein.“ Zusätzlich zum schweren Gerät sind die Kommunal-Experten mit einem kleineren Transporter inklusive Tank unterwegs, um auch Bäume zu bewässern, die sich mit dem Traktor z.B. durch enge Zufahrten nicht erreichen lassen. So weit, so übersichtlich.

Digitalisierung über das Tablet

Interessant wird es bei den Tablets, durch die jeder von Pabsts Mitarbeitern mit der Unternehmenszentrale vernetzt ist. Agrarmonitor – so heißt die installierte Software und wie der Name vermuten lässt, stammt sie nicht aus dem kommunalen Bereich. „Ich habe eigentlich eine Bauhof-Software gesucht, denn wir sind weder Galabau noch Baumpflege, sondern kommunale Dienstleister“, berichtet Pabst. Eine passende Lösung hat er allerdings nicht gefunden. Alle sonstigen Produkte hätten zu wenig Funktionen gehabt, um das gesamte Spektrum der angebotenen Arbeiten abzudecken. Deswegen erfolgte der Griff zu einem anderen Produkt. „Ich selbst komme aus der Landwirtschaft, und kenne die Software von da“, erinnert sich der Geschäftsführer. Vorteil: Im Gegensatz zu GalaBau-Softwares stehe bei entsprechenden Produkten für die Agrarbranche die Maschine stärker im Fokus, wodurch sich mehr Aufgaben erfassen ließen – Aufgaben wie die Bewässerung.

Ziel der Software-Maßnahme ist es, die Produktivität der Maschine besser auslesen und steigern zu können. Dazu wird jede Sekunde des Arbeitstages – egal ob Standzeit, Arbeitszeit oder Pause – sowie die GPS-Position erfasst und kann im Nachhinein ausgewertet werden. Gerade bei wiederkehrenden Aufträgen oder Wiederholungsfahrten bekannter Routen sei dies von Vorteil, so Pabst, denn durch die bereits gesammelten Informationen lasse sich die neue Strecke optimieren, um schneller und effektiver ans Ziel zu kommen. „Passgenauer“, wie er es formuliert.


 

Erfassung aller Arbeitsschritte

Doch wie gestaltet sich die Arbeit mit dem System am Beispiel der Bewässerung? Alles beginnt damit, dass der Mitarbeiter das Tablet in sein Fahrzeug hängt und die Fahrt beginnt. Mittels Navigationsfunktion der Software wird er nun über eine optimierte Route zum Beginn des nächsten Auftrages geführt. Während der Arbeit erfasst ein Betriebsstundenzähler die Länge der einzelnen Arbeitsschritte sowie alle Bäume, die auf einer Fahrt gewässert werden. Diese speichert der Mitarbeiter durch den Druck auf einen Knopf, der auch die aktuelle Zeit festhält.

Sämtliche Arbeitsschritte aller Maschinen, die in Betrieb sind, können via Geolokalisation vom Betriebsleiter nachvollzogen werden, doch auch die einzelnen Mitarbeiter haben einen Zugang darauf. Dies ermöglicht eine bessere Koordination, wenn es Aufträge gibt, für die zwei Fahrzeuge gebraucht werden. Und schließlich, fasst Pabst zusammen, lasse sich diese Live-Verfolgung auch mit Kunden teilen, um neben der Aufzeichnung der Routen einen weiteren Nachweis zu erbringen, dass die Arbeiten auch wirklich ausgeführt werden. Ebenfalls sei der Dienst datenschutzkonform.

Einziger Nachteil: „Das System steht und fällt mit der Eingabe“, erklärt der Geschäftsführer. „Wenn die gut gemacht wird, haben wir auch eine gute Basis, mit der wir arbeiten können.“ Dementsprechend muss die Arbeitsweise auch von den Mitarbeitern mitgetragen werden. In vielen Betrieben scheitert die Einführung ähnlicher Programme oftmals am Widerstand des Personals. Grund sind oftmals die Unsicherheiten wegen der Überwachung. Ähnliche Erfahrungen hat Pabst laut eigenen Angaben allerdings nicht gemacht. „Mir geht’s auch nicht darum, zu kontrollieren, ob die Mitarbeiter auf dem Weg zum Kunden beim Bäcker anhalten oder sich Zigaretten holen, das können sie gerne machen“, erklärt er. „Hauptausschlaggrund ist, dass wir dokumentieren können, dass wir unseren Job gemacht haben.“ Zusätzlich dazu ist das Einschätzen von Kosten ein weiterer Vorteil. Immerhin kommt es bei den Ausschreibungen, durch die das Unternehmen seine Aufträge bezieht, auf den günstigsten Preis an. Und ein „passgenauer“ Preisvorschlag ist auch dort von Vorteil.

 

Fakten zur Pabst Umweltservice GmbH

Leitung: Matthias Pabst

Mitarbeiter: Neun in Vollzeit und sechs in Teilzeit

Tätigkeiten: Landschaftspflege, Bewässerung, Baumdienst, Baumfällungen, Eichenprozessionsspinner-Bekämpfung

Geräte: Magni 6.30 Fällkran (Anbaugeräte: Baumpflege-Korb, Gabelzinken, Lasthaken, Woodcracker CS SMART 750), Kubota L2-552, Valtra N154, Valtra T214, Valtra T235 (Anbaugeräte für die Traktoren: Ecotech Gießarm GA3, Ecotech Gießarm GA6, Wasserfass Joskin Optima 10 m³, Knapen Walkingfloor Anhänger, Omarv Auslegemulcher, div. Phantom Sprühkanonen für die EPS-Bekämpfung, Schouten Panda Mähcontainer, TMC Mulcher, Westtech Woodcracker CL260

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