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Praxistest: Was können die neuen Bio-Bürsten?

Die Bauhofmannschaft in Eggenfelden hat erstmals die neuartigen BioLon-Besen von Weber Bürstensysteme getestet und exklusiv für Bauhof-online ein Fazit gezogen.

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Von: Thomas Schreiner

Die Stadt Eggenfelden und ihr Bauhof setzen seit vielen Jahren auf ökologische Maßnahmen und versuchen, aktiv und transparent, Nachhaltigkeit voranzutreiben sowie den Umweltgedanken zu fördern. Bereits seit 2009 wird die Wildkrautbekämpfung in Eggenfelden mittels thermischen Verfahrens durchgeführt. Seit 2016 gestaltet der Bauhof sukzessive immer mehr Flächen nach den Grundsätzen der Biodiversität um und hat bereits eine ganze Reihe von Neuanlagen als Blumenwiesen geschaffen. „Deshalb war es vielleicht gar nicht so überraschend, aber trotzdem eine große Ehre für uns, als die Firma Weber Bürstensysteme mit ihrem Beitrag zum Umweltschutz an uns herangetreten ist“, erzählt Bauhofleiter Thomas Schreiner.

Im Rahmen der GaLaBau-Messe 2018 in Nürnberg entstand der Grundgedanke seitens des Besenherstellers, einen völlig neuartig entwickelten Bürstenbesatz auf den Markt zu bringen. Nachdem es auch der Firma Weber Bürstensysteme nicht verborgen geblieben ist, wie Eggenfeldens Denkweise zu Umweltschutzthemen aussieht, war schnell die Idee geboren, einer Kommune im Langzeitpraxistest diese originellen Bürsten zur Leistungserprobung zur Verfügung zu stellen.  Natürlich war für die Entscheidungsträger der Stadt Eggenfelden unisono sofort klar, bei einem solchen Testlauf mitzumachen, um anschließend Bauhof-online einen Praxisbericht über das Produkt liefern zu können.

Nachwachsende Rohstoffe statt Mikroplastik

Zunächst einmal: Um was für ein Produkt handelt es sich überhaupt bei dem neuartigen Besen und was war der Antrieb der Firma Weber Bürstensysteme, in solch einem neuen Segment zu forschen? „Mittlerweile wird immer deutlicher, dass unsere Umwelt durch eine hohe Mikroplastikbelastung geschädigt wird und hiervon bereits die Nahrungskette betroffen ist. Auch im Bereich der Straßenreinigung kommen jedes Jahr unzählige Tonnen Plastik in Form von Kunststoffborsten zum Einsatz, welches die Mikroplastikbelastung erhöht. Zudem erleben wir einen gesellschaftlichen Wandel hin zu mehr Umweltbewusstsein, welchem wir als Produzent von Straßenreinigungsbürsten Rechnung tragen müssen“, erklärt Vertriebsmitarbeiter Karl Eberl. 

„Im Test selbst ging es uns darum, neben dem Kehrbild der Besen, natürlich auch einen Überblick über die Haltbarkeit zu bekommen.“ (Thomas Berger, Bauhofmitarbeiter)

Weber Bürstensysteme hat schließlich reagiert und Bürsten entwickelt, die durch den Einsatz von Borsten aus nachwachsenden Rohstoffen auf Stärkebasis – zu drei Vierteln aus Maisstärke bestehend – die Belastung an Mikroplastik erheblich reduzieren sollen. Nicht zuletzt deshalb, da der entstehende Abrieb in wenigen Monaten biologisch abgebaut werden kann. „Für die Firma Weber war es klar, hier eine Alternative anbieten zu wollen und wir sind der Auffassung, eine gefunden zu haben“, berichtet Eberl und fügt hinzu: „Weiterhin war es uns wichtig, eine ehrliche und objektive Rückmeldung aus der Praxis über die Kehreigenschaften dieses Bio-Besens zu erhalten.“

Bio-Besen werden „auf Herz und Nieren“ getestet

Gesagt – getan: Und so hat der Bauhof der Stadt Eggenfelden sowohl Tellerbesen für die vorhandene Kompaktkehrmaschine, wie auch Mittelkehrwalzen für die bauhofeigene LKW-Kehrmaschine zum Dauerpraxistest erhalten.  „Auf Herz und Nieren haben wir die Besen getestet“, sagt der Fahrer der Kompaktkehrmaschine, Thomas Berger, schmunzelnd. „Im Test selbst ging es uns darum, neben dem Kehrbild der Besen, natürlich auch einen Überblick über die Haltbarkeit zu bekommen“, präzisiert Berger die wichtigsten Test-Kriterien. Zudem sollen die Besen auf den verschiedensten im Stadtgebiet zu bearbeiteten Belagsarten wie Pflaster, Asphalt oder auch Kunststoffbahnen gleich gut benutzbar sein. „Wir dürfen aber natürlich ganz zum Schluss auch nicht den Wirtschaftlichkeitsgedanken außer Acht lassen“, merkt Bauhofchef Schreiner an.

All diese Kundenwünsche wurden in Eggenfelden im Rahmen der Besenvorstellung auch vom 1. Bürgermeister Wolfgang Grubwinkler und dem städtischen Umweltreferenten Martin Roiner herausgestellt. Über mehrere Wochen fand im Anschluss der Pressekonferenz dann der Praxistest der Bio-Besen in der niederbayrischen Stadt statt. Hierfür wurden die Hako-Kehrmaschine mit Tellerbesen sowie die Johnston LKW-Kehrmaschine mit Kehrwalzen aus Bio-Besatz ausgerüstet – der Besenteller selbst besteht bei der neuen Bürste aus Metall. Nachdem die Bürger Eggenfeldens bereits von der örtlichen Presse über den Start der Testphase informiert wurden, stieg die Aufmerksamkeit rasant an. „Viele Bürger haben mich angesprochen, als sie die Kehrmaschine ihren Dienst im Stadtgebiet verrichten sahen“, berichtet Berger.


Das Fazit des Bauhofs

Wie aber fallen die Ergebnisse des Tests aus? Berger kann in puncto Kehrbild und Haltbarkeit absolut keinen Unterschied zu den herkömmlichen Kehrbesen feststellen. Und wie sieht es bei Uli Reichl und seiner LKW-Kehrmaschine aus? „Wäre ich beim Austausch nicht selbst dabei gewesen, hätte ich nicht einmal gemerkt, dass wir eine andere Kehrwalze aufgezogen haben“, so der Fahrer der städtischen Großkehrmaschine. „Und er muss es wissen, bei einer jährlichen Auslastung der Kehrmaschine von 1.100 bis 1.300 Einsatzstunden“, pflichtet Bauhofleiter Schreiner bei. „Im Endeffekt können wir mit dem Test aus Praxissicht sehr zufrieden sein“, lautet abschließend der einhellige Tenor der Bauhofmannschaft.

Sicherlich muss die Zukunft noch zeigen, wie sich auch die Anschaffungskosten der neuen Besen entwickeln. Aktuell ist hier sicherlich noch mit Mehrkosten, im Gegensatz zu herkömmlichen Bürsten, zu rechnen, heißt es vonseiten der Firma Weber Bürstensysteme. Die Gemeinde Eggenfelden und ihr Bauhof können sich jedenfalls gut vorstellen, künftig komplett auf Bio-Besen umzusatteln. Denn in Eggenfelden stehen den Mehrkosten für die Anschaffung solcher neuen Bio-Bürsten eine kalkulierte jährliche Einsparung von 100 bis 150 kg Kunststoff gegenüber.

Premiere auf der demopark 2019

Im Rahmen der anstehenden demopark in Eisenach soll bereits die offizielle Markteinführung der sogenannten BioLon-Besen von Weber Bürstensysteme stattfindet, sodass ein Großteil des Produktsortiments ab Ende Juni 2019 bereits lieferbar sein wird.

Bilder: Thomas Schreiner/ Samuel Stanley-Rottaler Anzeiger

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