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Humbaur kauft Kögel

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Neu-Ulm. Der insolvente Trailerhersteller Kögel wird vom Konkurrenten Humbaur übernommen. Dies gab heute der vorläufige Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz in Neu-Ulm bekannt. „Mit Humbaur konnten wir einen mittelständischen Unternehmer aus der Region für die Übernahme von Kögel gewinnen, der an einem langfristigen Engagement interessiert ist und der sich klar zum Produktionsstandort in der Umgebung von Burtenbach bekennt“, erklärte Arndt Geiwitz. Kögel hatte infolge der Wirtschaftsrezession und dem anhaltenden Markteinbruch von rund 90 Prozent in der Trailerbranche Ende Juli 2009 Insolvenz anmelden müssen.

Humbaur möchte künftig eine zwei Markenstrategie fahren. Damit bleibe die Traditionsmarke Kögel erhalten. Die neue Gesellschaft wird unter dem Namen Kögel Trailer GmbH & Co. KG firmieren und von drei Geschäftsführern geleitet. Die neue Führungsmannschaft kommt komplett von der Unternehmensgruppe Humbaur aus Gersthofen. Thomas Heckel wird als Vorsitzender der Geschäftsführung die Bereiche Einkauf und Vertrieb verantworten. Für Produktion und Technik zeichnet künftig Thomas Eschey verantwortlich, während Jürgen Steinbacher die Bereiche Finanzen, Controlling und Personal leiten wird.

Die Nutzungsbedingungen der Gebäude und Grundstücke am Standort Burtenbach seien ein äußerst schwieriger Punkt in den Verhandlungen mit den zuletzt drei interessierten Investoren gewesen, erklärte Geiwitz. Sämtliche Gebäude und ein Großteil der Grundstücke sei während der letzten Jahre von den Altgesellschaftern verkauft und über eine eigene Vermietgesellschaft zurück gemietet worden. Da die Altgesellschafter auf dieses Zwischenmietverhältnis nicht verzichten wollten, konnte keine Einigung über die Nutzung der Gebäude und Grundstücke erzielt werden. „Die Standortfrage bleibt vorerst offen“, betonte Geiwitz. Der neue Eigner Ulrich Humbaur erklärte, er sei bereits auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück in der Nähe von Burtenbach. „Wir werden so schnell wie möglich eine neue Fabrik errichten und dort die Trailerproduktion von Kögel in gewohnt hoher Qualität fortsetzen“, sagte Humbaur Schon in den nächsten Tagen soll mit dem Abbau der Produktionsanlagen und dem Auszug aus den bisherigen Gebäuden begonnen werden.

Der Unternehmer Ulrich Humbaur wird als alleiniger Gesellschafter neben den Markenrechten und den Produktionsanlagen auch 442 der bislang 763 Mitarbeiter übernehmen. 233 Mitarbeiter sollen für eine Übergangszeit von sechs Monaten in einer Transfergesellschaft aufgefangen werden, die übrigen gehen in Rente oder scheiden aus befristeten Beschäftigungsverhältnissen aus. Die Kosten für die Transfergesellschaft von 3,6 Millionen Euro werden sich zu je einem Drittel der neue Investor Humbaur, der Insolvenzverwalter sowie die sicherungsinnehaltenden Banken teilen.

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