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Daten aus Telematik – Fahrer und Bauhof sind über Zustand der Geräte informiert

Daten aus Telematik

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Für Städte und Kommunen als Betreiber von Fahrzeugen zur Instandhaltung der von ihnen zu betreuenden Straßen, Wege und Areale, ist es zunehmend von Bedeutung fortlaufend darüber informiert zu sein, wo sich ihre im Einsatz befindlichen Fahrzeuge gerade und in welchem Betriebszustand sie sich befinden. Ein Mittel hierzu stellt die Telematik dar, welche über an den Geräten installierten Sensoren unterschiedlichste Daten übermittelt. Ausgelesen werden können diese dann sowohl in die Fahrgastzelle, als auch ins Betriebsbüro.

Damit lassen sich zum einen von der Fahrgastzelle der Arbeitsprozess überwachen und gegebenenfalls die eingesetzten Geräte optimieren, zum anderen von der Zentrale Folgeeinsätze oder Fahrten in die Werkstatt planen und koordinieren. Die Darstellung der Informationen kann angesichts moderner Technik auf unterschiedlichste Weise erfolgen, entweder über Displays oder Monitore, aber auch über mobile Endgeräte wie Tablets, Smartphones oder Wearables.

Neben Standardlösungen bieten diese etwa auch auf die speziellen Anforderungen und Bedürfnisse hin optimierte Lösungen bestimmter Branchen an, etwa auch für Entsorgungsbetriebe oder den Winterdienst. In diesen ist neben einem speziellen Auftragsmanagement die Möglichkeit einer Schadensdokumentation von großer Bedeutung. So überwachen etwa einzelne Niederlassungen auf Autobahnen neben dem Einsatz ihrer Fahrzeuge auch den Straßenzustand, etwa in Hamm und Krefeld. Überwacht wird dabei in den Wintermonaten von November bis April der Straßenzustand rund um die Uhr, um im Bedarfsfall unverzüglich entsprechende Gegenmaßnahmen initiieren zu können. Dazu messen Luftsensoren Temperatur, Niederschlag und relative Luftfeuchtigkeit sowie ermitteln Bodensensoren die Temperatur des Straßenbelags und den Fahrbahnzustand (ob dieser trocken, feucht, nass oder glatt ist). Darüber hinaus runden ein Wetterradar und der Austausch mit anderen im Bereich zuständigen Dienststellen, etwa der Autobahnpolizei, den Informationspool ab. Mit Hilfe all dieser Daten und Informationen ist eine entsprechende Steuerung der Maßnahmen möglich.

Telematik-Anbieter im kommunalen Bereich
 

Zu Anbietern von Telematik-Systemen im kommunalen Bereich zählen etwa Aebi Schmidt, App-Verlag, Bucher Municipal/Gmeiner, Epoke, Fiedler, Kienzle, Küpper-Weisser, Mmlab oder Rösler, welche zunächst vor allem auf ein optimiertes Winterdienst-Management der von ihnen angebotenen Modellpaletten abzielen, deren Systeme aber natürlich auch in der schneefreien Zeit entsprechend genutzt werden können.

Das System „SmartWinterCare“ von Aebi Schmidt bietet Kontroll- und Informationsmöglichkeiten vom PC im Büro aus. Es fungiert als digitale Plattform, mit welcher die Einsatzfahrzeuge verfolgt werden können. Die Fahrzeuge sind dazu mit einem GPS-Gerät zur Ortung und einem Datencontroller ausgerüstet. Ein Server speichert alle Tourdaten, auf die der Bauhof per Account Zugriff hat. Mittels Mausklick lassen sich auf Basis von Google Maps aber nicht nur die Route und der Standort lokalisieren, sondern auch der bisherige Routenverlauf, die aktuelle Situation und die aktuellen Maschinendaten, wie Streubreite und Streumitteldosierung sowie Ende des Einsatzes. Das dafür zuständige Element „WinterLogikLive“ ermöglicht zudem die letzten 24 Stunden Einsatz jederzeit einzuspielen.

Bucher Municipal, in Deutschland vertreten über Gmeiner, bietet ein aus mehreren Komponenten bestehendes System an. Die Grundausstattung „Easycom“ besteht aus einem Bordrechner, der alle relevanten Daten auf sein kleines Display einspielt. Aufgerufen werden die Daten oder die Parameter verstellt über einen Joystick. Zur Basisausführung gehören etwa die geschwindigkeitsabhängige Überwachung des Streugutbehälter-Füllstandes und die Ansteuerung einer elektronischen Streubildverstellung. Die Version „Ecosat“ ermöglicht neben einem entspiegelten Sieben-Zoll-Grafikdisplay über Drehknöpfe eine einfache Einstellung einsatzspezifischer Daten wie Streumenge und Streubreite. Die geschwindigkeitsabhängige Streubildnachführung gehört hier zur Serie, was auch automatisch geht. Als Option gibt es eine elektronische Streubildverstellung, welche den Komfort bietet, dass das Streubild permanent und von selbst sich im optimalen Bereich hält. Basis hierzu ist eine einmal durchgeführte Referenzfahrt mit exakten Streuparametern. Weiterhin verfügbar sind Module zur Kommunikation über eine Satellitenverbindung zum Bauhof, zur Positionierung der Fahrzeuge und zur Auswertung. „Routeinform“ nennt sich das integrierte Streudatenerfassungssystem, das mit dem automatischen Streusystem „RouteReplay“ ergänzt werden kann. Die Informationen werden minütlich auf den Server und damit auf dem PC im Büro aufgespielt. Auf dem Display erscheinen Karten und Daten zur Information des Fahrers, der durch die aufgezeichnete Streuroute navigiert wird.

Epoke bietet in seinem System ein Bedieneinheit mit dem Namen „Epomaster X 1“ an. Dies bietet nach Darstellung des Unternehmens eine größere Übersichtlichkeit und eine vereinfachte Bedienung. Für die Übertragung der Daten ist „Eurotrack“ zuständig, das über Internet läuft, sodass im Büro keine Hardware vorgehalten werden muss. Die Daten werden am Fahrzeug gesammelt. Die Komponente „EpoSat“ steht für die GPS-gesteuerte Streuung, mit der die Streueinstellungen, nach vorheriger Programmierung und Einspeisung in den Computer des Streugerätes, an der aktuellen Stelle der Route kontrolliert werden. Darüber hinaus ermöglicht ein Zusatzmodul mit dem Namen „EpoTherm“ eine temperaturabhängige Steuerung und „EpoNav X1“ Navigationshilfe.

Der Hersteller Fiedler bietet ein Steuergerät an, das nicht nur für Winterdienstgeräte geeignet ist. Abgestimmt auf das gesamte hauseigene An- und Aufbaugeräteprogramm bietet es nach Darstellung des Unternehmens den Vorteil, dass sich der Bediener beim Wechsel von Geräten oder der Einsatzart nicht umzustellen braucht. Neben der „Fiedler easy Control“ (FEC) gibt es die „Fiedler Multimatic-Control“ (FMC). Beide dienen der Datenerfassung und Dokumentation auf den Einsatz wie auf das Fahrzeug bezogen. Zudem steht für die Komponente FMC eine spezielle Auswertungsfunktion für den Winterdienst zur Verfügung („Streumatik“), bei der über GPS Streumenge und -breite sowie andere Daten geschwindigkeitsabhängig ermittelt und gespeichert werden.

Das Unternehmen Kienzle entwickelte ein System, das die Aufgabenbereiche Straßenreinigung, Winterdienst und Abfallsammlung abbildet und die Tourenplanung mit den entsprechenden Ist-Daten automatisch abzugleichen und unmittelbar Maßnahmen zur Optimierung einzuleiten ermöglicht. Mit dem Modul „Communication Interface“ besteht die Möglichkeit, bestehende Verwaltungs- und ERP-Programme anzubinden, um relevante Daten in vorhandenen Unternehmens- und Softwareprozesse zu übernehmen.

Küpper-Weisser bietet neben den Geräten auch Telematik-Produkte des Schweizer Herstellers Boschung an, etwa Taumittel-Sprühanlagen und Programme für Flughäfen. In der höchsten Stufe heißt das System „BORRMA-web“, dessen Highlight die dynamische Karte ist, bei welcher es sich um eine Kombination von Karten und Satellitenbildern einerseits und dynamischen Informationsschichten mit Daten zur Straße, aus stationären Messstellen und aus den Fahrzeugen andererseits, handelt. Abgelegt werden die Daten auf einem Hauptserver, so dass sie zum einen über Internet stets griffbereit sind, zum anderen aber auch Weiterleitungen von Alarmen, initiiert von den Verantwortlichen, möglich sind. Um das System nutzen zu können, ist es natürlich erforderlich, dass entsprechende Module im jeweiligen Fahrzeug verbaut sind. So regelt „Optiwet“ die Datenabrufmenge nach Fahrgeschwindigkeit und notwendiger Streubreite, „Thermomat“ den Auswurf in Abhängigkeit von der Fahrbahntemperatur und das Bedienpult „VPad“ stellt die Fahrzeugdaten einschließlich der genutzten Winterdienstgeräte zur Verfügung. Übertragen an die Datenbank des Systems werden die erfassten Daten entweder online während des Einsatzes oder offline nach dem Einsatz. Über die Online-Kommunikation können die Einsatzdaten und Fahrzeugpositionen auf der dynamischen Karte während des laufenden Einsatzes verfolgt werden.

Mobiworx entwickelt, produziert, vertreibt und betreut Telematik-Systemlösungen, welche hauptsächlich von öffentlichen Verwaltungen und daran angegliederten Unternehmen, also etwa den eigenen Bauhöfen, genutzt werden. Das System mit Namen Mobidat, für das keine aufwendige Software-Installation erforderlich ist, soll die Datenerfassung automatisieren sowie eine rechtssichere und digitale Dokumentation zum Standard machen. Damit soll die Systemlösung nach Unternehmensangaben letztlich zu einem messbaren Erfolg der Kunden beitragen. Damit sollen digitale Streubücher mit ihrer automatisierten Datenerfassung eine handschriftliche Aufzeichnungen überflüssig machen, was nicht nur den Fahrer, sondern auch das Büro entlastet. Die Daten werden zeit- und ortsgenau vollautomatisch erfasst und stehen damit bereits kurz nach Beendigung der Maßnahme zur Verfügung. Mobidat stellt zwei Konfigurationen zur Verfügung, Smart und Kompakt. Im Modul `Smart´ werden die Telemetriedaten aller Anbaugeräte erfasst und dje nach Wunsch des Anwenders mit oder ohne definiertem Datenprotokoll verknüpft. Damit stehen sie sofort mit Position und Uhrzeit auf dem Bordrechner gesammelt und nach dem Einsatz auf die Plattform MOBIDAT.com zur Verfügung. Das Modul `Kompakt´ erfasst die benötigten Daten digital, die Auswertung und Darstellung erfolgt wiederum über das Portal. Abrufen und darstellen lassen sich beide Varianten über ein weiteren Baustein, genannt PortalING. Dabei soll es unerheblich sein, ob die Darstellung am Computer oder über mobile Geräte erfolgt. Zur Verfügung gestellt werden die Informationen unter anderem in Office Dokumenten, welche dann vom Nutzer weiterbearbeitet werden können, wobei sich über vielfältige Schnittstellen bereits vorhandene Softwaresysteme oder Kartenmaterialien einbinden lassen.

Mmlab bietet ein reines Datenerfassungssystem an, das zum einen aus Telematik-Endgeräten in den Fahrzeugen und der hauseigenen Software besteht, zum anderen muss aber beim Nutzer zudem ein Server zur Verfügung stehen. Ist dies der Fall, lassen sich alle Daten der Touren, von der Planung, über Optimierung, bis hin zur Auswertung in Echtzeit erfassen. Die Dokumentation steht auf dem Niveau einer digitalen Signatur und soll damit gerichtsfest sein. Für den Einsatzleiter besteht zudem die Möglichkeit am Fahrzeug ermittelte Wetterdaten einzubeziehen.

Rösler Software-Technik bietet mit Etrace_TD ein Erfassungssystem an, mit welchem zum einen die Einsatzdaten tagesgenau erfasst und zum anderen die Betriebszustände überwacht werden können. Die tagesgenau erhobenen Nutzungszeiten von Maschinen, Arbeits- und Anbaugeräten können dann für die spätere Abrechnung genutzt werden. Mit Überwachung der Betriebszustände lassen sich Störungen an den Arbeitsgeräten feststellen, außerdem Ausfallwarnungen an Pumpen Signaleinrichtungen. Externe Sensoren ermöglichen die Steuerung der Heizungen, eines Bewegungsmelders oder der Füllzustände der Behälter. Gegebenenfalls erfolgt eine Warnung bei erreichen des eingestellten Pegelstandes.

Vom App-Verlag aus Kempten wurde „Winter Pro“ entwickelt. Eine kostenlose Testversion kann unter info(at)appverlag.com angefordert und über www.winter-pro.de freigeschaltet werden. Nun, was bietet sie? Zum einen können die Kunden, also die Städte und Gemeinden und Kommunen über einen Online-Zugang Straßen, Stadtviertel oder Areale als Objekte hinterlegen, welche von den Räummaschinen gereinigt werden müssen. Die Fahrer müssen auf ihrem Smartphone nur die App aktivieren. Damit soll dann nicht nur die Reinigung zuverlässig erfüllt, sondern, und das wird immer wichtiger, auch lückenlos dokumentiert werden. Die Fahrten werden über Tracking-Funktion erfasst und gespeichert. So kann jederzeit belegt werden, welche Arbeiten wann, wo und wie durchgeführt wurden, auch im Nachhinein. Auch die für die Arbeit benötigte Zeit wird gespeichert. Sollte das GPS-System einen hinterlegten Ort einmal nicht genau anzeigen, kann dieser auch manuell angewählt werden. Neben den Orten können aber auch unterschiedliche Tätigkeiten hinterlegt werden. Zudem wird für jeden Auftrag oder Objekt der jeweilig erforderliche Salzverbrauch hinterlegt. Im Admin-Bereich können die jeweiligen Daten nach der Erledigung der Arbeiten in die Abrechnungssoftware übernommen werden. Die App „Winter Pro“ funktioniert aber nicht nur für Arbeiten in der kalten Jahreszeit.  Denn auch in den anderen Jahreszeiten lässt sich nach dem selben System etwa der Einsatz von Kehrmaschinen, der Grünflächenpflege oder dem Häckseln erfasst und ausgewertet werden. Dazu erweitert der Nutzer einfach die Liste der Leistungen. Die Vollversion kostet 99 Euro.

Last but not least bieten einige Hersteller von Trägerfahrzeugen (Daimler Fleetboard, MAN Telematics, Volvo Dynafleet) eigene Telematik-Systeme an, welche allerdings der Routenplanung und Lokalisierung der Fahrzeuge denn zum Betrieb der an- oder aufgebauten Geräte. Aral Fleetmove zielt etwa auch in diese Richtung, hat aber vor allem die optimierte Strategie in Bezug auf das richtig eingesetzte Tanken im Fokus. 

Text: SZ – Redaktion Bauhof-online.de
Bilder: Hersteller

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