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Das Nonplusultra im Kommunaleinsatz: Aebi MT Geräteträger mit Semi-Hydrostat

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Von: Jessica Gsell

Die Geräteträger MT740 und MT750 von Aebi gibt es nun auch mit semi-hydrostatischem Fahrantrieb. Einen Tag vor Beginn der demopark 2017 durfte sich Bauhof-online.de exklusiv ein Bild von der Neuerung machen und die Maschinen in Aktion erleben

Wer sich im kommunalen Bereich eine neue Maschine zulegt, steht immer wieder vor der selben Frage: Auf welche Art von Fahrantrieb setzte ich? Denn jede von ihnen hat so ihre Vor-, aber auch Nachteile. Während ein mechanischer Fahrantrieb durch seinen hohen Wirkungsgrad überzeugt, lässt sich die Maschine mit Hydrostat durch ihr stufenloses Fahren sehr feinfühlig manövrieren. Das Schweizer Unternehmen Aebi hat nun versucht, das Beste aus beiden Fahrantrieben zu kombinieren und deshalb die Geräteträger MT740 und MT750 mit Semi-Hydrostat ausgestattet. Um zu zeigen, welche Vorteile hierbei für den Anwender entstehen, haben Verkaufsleiter Charles Boné sowie Produktmanager Philipp Hohl einen Tag vor Eröffnung der demopark 2017 die Redaktion von Bauhof-online.de auf ihren Stand eingeladen und den MT740 mit Semi-Hydrostat vorgeführt.

Die Idee an sich ist nichts grundlegend Neues. Es gibt bereits LKW, bei denen der semi-hydrostatische Fahrantrieb zum Einsatz kommt. Aebi hat nun auch seine beiden Geräteträger MT740 sowie MT750 damit ausgestattet. „Für die Kommunaltechnik ist der semi-hydrostatische Fahrantrieb das Nonplusultra“, sagt Boné. Denn bei langsamen Fahrten, wie beispielsweise im Bereich Winterdienst, bei Mäharbeiten oder auch beim Reinigen von Leitpfosten, kommt der Hydrostat zum Einsatz. „Von 0 bis 20 km/h wird stufenlos gefahren“, erklärt der Verkaufsleiter. Der Fahrer der Maschine muss sich nicht mit ständigem Kuppeln oder Schalten aufhalten, sondern kann sich voll und ganz auf die vor ihm liegende Arbeit konzentrieren. „Der hydrostatische Fahrmodus schont zudem das Getriebe und verringert so den Verschleiß“, zählt Boné weitere Vorteile auf. Mithilfe einer hydraulischen Booster-Pumpe wird eine Gesamtleistung von 70 Liter bei einem Betriebsdruck von 220 bar erreicht. Will man dann allerdings recht zügig beispielsweise den Einsatzort wechseln, wird der hydrostatische Fahrantrieb wieder ausgeschalten und der mechanische kommt stattdessen zum Einsatz. „Hier ist dann eine Geschwindigkeit von bis zu 89 km/h möglich“, sagt Boné. Und dass bei einem vielfach geringeren Kraftstoffverbrauch, als es mit einem Vollhydrostat der Fall wäre.  

Entspanntes Fahren bei minimaler Geräuschkulisse

Beim Einstieg in die Fahrerkabine des MT740 verrät im ersten Moment kaum eine Veränderung im Innenraum die Neuausstattung mit Semi-Hydrostat – bis auf den kleinen schwarzen Kasten an der Decke, von der Größe eines Navigationssystems. Zur Bedienungserleichterung gibt es für die Benutzer des Transporters eine Anleitung, die auf einfache Art und Weise den Umgang mit dem neuen Fahrantrieb beschreibt. Boné startet den MT740. Mithilfe des Joysticks gibt der Vertriebsleiter die gewünschte Fahrtrichtung sowie das passende Arbeitsprogramm ein, das ihm auf dem Armaturenbrett angezeigt wird. Daraufhin aktiviert er am schwarzen Kasten den Hydrostat und wählt die passende Drehzahl aus. Da für die Vorführung am Geräteträger ein Schlegelmähkopf angebracht ist, entscheidet sich Boné für 1500 Umdrehungen – genau die Zahl an Umdrehungen, bei der die gesamte hydrostatische Leistung des Motors erreicht wird. „Jede Stufe kann noch reguliert werden, je nachdem, welches Arbeitsgerät angeschlossen ist“, berichtet Boné. Dann geht es los. Ein leichtes Betätigen des Gaspedals reicht aus, schon setzt sich die Maschine in Bewegung. Durch das stufenlose Fahren kann sich Boné nun voll und ganz auf das Manövrieren des Mähers konzentrieren.

Der MT740 läuft beim Ausführen der Mäharbeiten ganz ruhig. Was hier vor allem auffällt ist die geringe Lautstärke. Trotz offener Fahrertür kann man sich problemlos unterhalten. Der eingeschaltete Torsionsrahmen stabilisiert die Maschine beim Mäheinsatz zusätzlich. Boné demonstriert den Unterschied, in dem er den Rahmen zwischenzeitlich deaktiviert. Prompt hat man das Gefühl, als würde die Maschine nach vorne sacken. Dann wechseln wir vom hydrostatischen Fahrantrieb in den mechanischen. Dafür entfernt Boné alle davor eingegebene Programme. Die Gänge sind nun wieder frei. „Jetzt kann man wieder schalten und mechanisch zum nächsten Einsatzort fahren“, erklärt er und fügt hinzu: „Das ist dann wie ganz normales Fahren.“ Er tritt aufs Gaspedal und der MT740 nimmt augenblicklich an Geschwindigkeit zu. Der Winterdienst sei hier ein sehr gutes Einsatzbeispiel, so Boné: „Räumt man auf einem Parkplatz, wo viel vor- und rückwärtsgefahren werden muss, wird der Hydrostat eingeschaltet. Wenn man dann allerdings wieder eine Strecke von 15 Kilometern hat, wo einfach nur geradeaus geräumt und gestreut werden muss, wäre ein hydrostatischer Fahrantrieb unsinnig.“ Zum einen würde dem Hydrostat die Leistung fehlen, zum anderen sei der Kraftstoffverbrauch enorm. „Das alles haben wir bei unserem Semi-Hydrostat nicht“, berichtet Boné stolz. „Einfacher geht´s nicht.“ Sehr bedienerfreundlich ist bei der Maschine zudem, dass alle Funktionen über den Joystick gesteuert werden. „Im Fahrzeug befindet sich keinerlei Schnickschnack“, so der Verkaufsleiter.

Seriennaher Einbau des semi-hydrostatischen Fahrantriebs

Der semi-hydrostatische Fahrantrieb wurde speziell für die Aebi MT Geräteträger entwickelt. Bei den beiden Modellen MT740 (109 PS) und MT750 (156 PS) mit jeweils 4 und 6 Zylindern, konnte der neue Fahrantrieb sehr seriennah eingebaut werden, ohne das große Umbaumaßnahmen wie ein zusätzlicher Öltank oder -kühler notwendig waren. Zusätzlich zum hydrostatischen und mechanischem Fahren verfügen die beiden Transporter auch noch über einen dritten Modus: die mechanische Kriechgang-Untersetzung, die bei langsamen Fahrten über unwegsames oder steiles Gelände zum Einsatz kommt. In Kombination mit seinen vier Anbauräumen ist der Aebi MT Geräteträger auf diese Weise multifunktional einsetzbar und dabei auch noch sehr wirtschaftlich. Boné: „Man kann damit fahren was man will, angepasst an die jeweilige Arbeit.“

Text/Bilder: Jessica Gsell – Redaktion Bauhof-online.de

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