Partner

Lader, Hanggeräteträger und Co.: Faszinierende Prototypen auf der Agritechnica 2017

Auf der weltgrößten Fachmesse für Agrartechnik gab es auch Neuheiten für den Kommunaleinsatz aus den Bereichen Winterdienst, Reinigungstechnik, Grünflächenpflege und Forst zu entdecken. Eine kleine Auswahl sowie ein Vorgeschmack auf 2019 gibt es hier

 

Lesedauer: min
Von: Jessica Gsell

450.000 Besucher, knapp 3.000 Aussteller aus 53 Ländern, eine Ausstellungsfläche von 40 Hektar, verteilt auf 27 Hallen sowie einem Freigelände – alleine diese Zahlen machen die kolossalen Ausmaße der Agritechnica deutlich. Seit 1995 findet die weltgrößte Fachmesse für Agrartechnik alle zwei Jahre – in Abwechslung mit der EuroTier – in Hannover statt. Dabei ist die Agritechnica allerdings die einzige Veranstaltung auf dem Messegelände, die wirklich alle 27 Hallen voll ausnutzt. Der Schwerpunkt der Agritechnica ergibt sich bereits aus ihrem Namen. Beim Besuch der Fachmesse stellt man jedoch fest, dass es immer wieder die ein oder andere Schnittstelle zwischen Agrar- und Kommunaltechnik gibt – und das nicht nur in Halle 26, die eigens mit Forst und Kommunaltechnik wirbt. Beim Rundgang ist die Redaktion von Bauhof-online auf Maschinen gestoßen, die sich sowohl in der Landwirtschaft, als auch im Kommunalbereich einsetzen lassen – unter anderem aus den Bereichen Winterdienst, Reinigungstechnik, Grünflächenpflege aber auch Forst. Zudem gab es Neuheiten, die zunächst vom Aufbau her für den Agrareinsatz gedacht sind. In naher Zukunft soll für diese Maschinen dann aber auch eine kommunale Ausführung folgen. Eine kleine Auswahl dieser Agritechnica-Entdeckungen haben wir hier zusammengestellt:

1. Innovativ: HEN-Geräteaufnahme mit seitlichem Zapfwellenantrieb

Immer häufiger müssen schwere Arbeiten mit rotierenden Werkzeugen im Seitenraum der Fahrbahn oder außerhalb der Trägerfahrzeugkonturen erledigt werden. Für diese Aufgaben hat die HEN AG nun einen Prototyp entwickelt. Das Grundgerät lässt sich sowohl an der Front als auch am Heck anbauen und in einem Winkel von 90 Grad zur Fahrbahn ausrichten. Die daran befestigten Anbaugeräte werden über einen robusten Zapfwellenstrang angetrieben und schaffen bis zu 250 PS.

2. Fortschrittlich: Der AVANT e6-Lader

Der Nachfolger des AVANT e5 besticht mit einer Besonderheit: Im Fahrzeug befindet sich eine moderne, leichtere 288-Ah-Lithium-Batterie mit größerer Leistungsfähigkeit (bis zu 6 Stunden Arbeitszeit). Der Batterieeinsatz kann dabei an der Schnellladestation innerhalb einer Stunde vollständig wieder aufgeladen werden. Auch der AVANT e6 verfügt über zwei Elektromotoren: einen zum Fahren (6 kW) und einen zum Bedienen des Laderhubarms sowie der Zusatzhydraulik (2 kW).

3. Kraftvoll: Der Auslegerarm PA4830 VFR von McConnel

Zum ersten Mal wurde der neue Auslegerarm mit variabler Vorwärtsreichweite der Öffentlichkeit präsentiert. Durch diese Technologie lässt sich das Gerät 0,9 m vorwärts sowie rückwärts ausfahren und erweitert so das Arbeitsgebiet. Denn das Anbaugerät kann an jedem Punkt entlang des Schnittbereiches positioniert werden. Während sich die Reichweite des Gerätes erhöht, geht das Gewicht zurück: Der Auslegerarm PA4830 VFR besteht aus leichtem Strenx- sowie Hardox-Stahl.

4. Schlagfertig: Der Astschneider RM232 von Greentec

Mit dem Astschneider RM232 können Tätigkeiten, für die bislang drei einzeln durchzuführende Arbeitsschritte nötig waren, in einem Durchgang erledigt werden. Dafür sorgt ein neues Schneid- und Mulchkonzept: Es besteht aus vier überlappend arbeitenden Rotoren mit jeweils sechs Messern. Dadurch ist der Astschneider RM232 in der Lage, Äste mit einem Durchmesser bis 40 mm zu schneiden, zerkleinern und entsorgen. Das Gerät lässt sich dabei an zahlreiche Maschinen anbauen.

5. Imposant: Die Kehrmaschine K 950 von Adler

In einer beachtlichen Größe kommt die Kehrmaschine K 950 mit pendelnder Bürstenaufhängung daher. Die Maße sprechen für sich: eine Arbeitsbreite von bis zu 390 cm sowie einen Bürstendurchmesser von 950 mm. Zur Ausstattung gehören außerdem zwei innenliegende Hydraulikmotoren mit Hochdruckdichtung. Durch das Aufnahmesystem mit 3D-Ausgleich sowie der integrierten hydraulischen Seitenverschwenkung, lässt sich das Gerät in kürzester Zeit anbauen.

6. Umweltbewusst: Der Hoflader 23e von Schäffer

Auf Lithium-Ionen-Technologie setzt auch das Unternehmen Schäffer und stellt seinen ersten Hoflader mit dieser Akkutechnik vor. Zwei Elektromotoren kümmern sich bei der Maschine um die Arbeits- und Fahrhydraulik. Schäffer garantiert bei den Akkus eine Laufzeit von 5.000 Ladevorgängen oder 5 Jahre Einsatz. Derzeit gibt es den Prototyp 23e nur für den Agrarbereich. Bereits zur GalaBau 2018 könnte aber auch ein an der Front leicht verändertes Kommunalmodell präsentiert werden.  

7. Hanglage: Der Hanggeräteträger Grip4-50 von FXS Sauerburger

Der 50-PS-starke sowie rund 2 m breite Zweiachsmäher ist vielseitig einsetzbar wie beispielsweise zur Pflege von Feuchtgebieten. Der neue „Kleine“, den es derzeit nur als Prototyp gibt, soll im Leerzustand rund 2200 kg wiegen und zudem noch rund 1000 kg zuladen können. Die Kraftheber an Front und Heck schaffen dabei bis zu 1300 daN. Angetrieben wird der Grip4-50 von einem 4 Zylinder Perkins-Motor und erfüllt so die aktuelle Abgasnorm. Der Antrieb erfolgt hydrostatisch stufenlos.

8. Eisfrei: Der Salzstreuer Tuchel-Snow

Die Tuchel Maschinenbau GmbH führt nun auch zwei Salzstreuer in ihrem Programm: den TS 120 und 200. Der Streuteller wird hierbei durch einen starken Getriebemotor angetrieben und kann so das Streugut bis zu 6 m weit auswerfen. Das Einstellen der Drehzahl erfolgt ganz einfach in der Fahrerkabine. Zusätzlich kann der Dosierschieber elektrisch über die Bedieneinheit reguliert werden. Der Vorratsbehälter der beiden Streuer hat ein Fassungsvermögen von 120 bzw. 200 Litern.

9. Schnittstelle: Radladeraufnahme MU-Connect 200 von Müthing

MU-Connect 200 ist die Schnittstelle zwischen sämtlichen Fahrzeugtypen und den Mulchgeräten der Baureihe MU-E Hydro Vario. Sie ist dabei für den Anbau an kleinen bis mittleren Hof- sowie Radladern bis 90 l/min gedacht. Eine Besonderheit stellt der patentierte virtuelle Zugpunkt dar: Das Mulchgerät wird mit geringem Rollwiederstand gezogen und folgt so jeder Bodenkontur. Durch den niedrigen Koppelpunkt sowie die tiefe Schwingenposition der Anbaugeräte, erhält der Anwender eine gute Übersicht bei der Arbeit.

10. Geladen: Der Knikmops KM 130 E

Auch den robusten Knikmops gibt es bald als Elektrofahrzeug. Ein Prototyp wurde jetzt vorgestellt. Die Batterie im KM 130 E soll eine Leistung von 48V/320Ah besitzen. Von seinen Maßen und Eigenschaften gleicht er dem KM 130. Durch seine Ergonomie behält der Fahrer stets eine gute Übersicht über seine Tätigkeiten. Jedes Rad hat einen separaten elektrischen Antrieb. Durch dieses Konzept ohne Achsen besitzt die Maschine gute Schubkräfte sowie einen niedrigen Schwerpunkt, was sie standsicherer macht.

Text: JG – Redaktion Bauhof-online.de
Bilder: Bauhof-online.de/Hersteller

Partner
[11]
Socials

AKTUELL & SCHNELL INFORMIERT