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BETRIEBSAMT NORDERSTEDT Alles im grünen Bereich

Das Thema Signalfarbe haben die Norderstedter verstanden. Während der Rest der DACH-Region zur besseren Erkennung auf das berühmte Kommunalorange setzt, fallen Gebäude und Fahrzeuge des Betriebshofs in der norddeutschen Kommune durch ihr strahlendes Grün auf – passend zur Saison, auf die die Fachmänner und -frauen sich gerade vorbereiten. Denn bevor der Frühling starten kann, muss noch einiges passieren.

Lesedauer: min | Bildquelle: Tim Knott (Bauhof-online)
Von: Tim Knott

„Der Winter war extrem“, berichtet Fachbereichsleiter Thorsten Kühl. „Deswegen sind wir, wie alle Kommunen, gerade damit beschäftigt, die Löcher auf den Straßen zu reparieren, die die kalte Jahreszeit mit sich gebracht hat.“ Viele Schäden seien vorerst mit Kaltasphalt repariert worden und würden nun von der Straßenunterhaltung mit einem Heißasphaltrührkocher aufgearbeitet. Und auch die anderen Abteilungen sind beschäftigt: Neben der Spielplatzkontrolle hält die Restlaubbeseitigung die Mitarbeiter des Betriebsamts ebenfalls auf Trab.

Ganz abgesehen davon erwarten alle mit Spannung die Umbaumaßnahmen, die bald beginnen. Immerhin soll das Betriebsamts-Gelände um knapp einen Hektar erweitert werden. Dies sei auch dringend nötig, so Kühl: „Norderstedt ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen, aber der Betriebshof ist nicht mitgewachsen.“ Neben einem erweiterten Stadtgebiet, das gepflegt werden müsse, würden auch die Anlagen immer anspruchsvoller. „Zum Beispiel sind Neuanlagen von Spielplätzen pflegeintensiver als einfache Bolzplätze. Dementsprechend brauchen wir auch mehr Mitarbeiter.“ Und mehr Platz, um diese sowie die zusätzlich benötigten Maschinen unterzubringen.

Grünflächen: Mahd-Vorbereitungen

Doch trotz Umbaumaßnahmen dürfen die Vorbereitungen für die kommenden Arbeiten nicht unter den Tisch fallen. Vorbereitungen, wie die der anstehenden Mahd. Dennis Klamke, Einsatzleiter Grünflächenunterhaltung, organisiert alle Details, damit Mitarbeiter wie Maschinenpark für das Mähen gerüstet sind. „Darüber hinaus steht bei uns bald die Frühjahrsbepflanzung an“, berichtet er. Hier verschönert der Betriebshof zahlreiche Orte der Stadt, wie die Pflanzung des Stadtwappens sowie einige Kriegsdenkmäler.

Besondere Wünsche bezüglich seiner Ausrüstung hat Klamke nicht. Alles in allem ist er zufrieden. Was in der Praxis allerdings besser laufen könnte, seien die elektrifizierten Werkzeuge und Maschinen. „Wenn ich einen großen Laubbläser auf Akkubasis kaufe, dann ist der fast um ein Drittel schwerer als ein Verbrenner.“ Hier wünscht er sich leichtere Modelle, um dem vorbeugenden Arbeitsschutz gerecht zu werden. Ein weiteres Problem sei die Reparatur. „Wenn etwas kaputt ist, dann stehen die Geräte einfach länger als z.B. Verbrenner, da diese nicht in der betriebseigenen Werkstatt repariert werden können.“

Nicht nur in der Grünflächenunterhaltung, auch im restlichen Betriebshof sind E-Maschinen im Einsatz. „Wir rüsten, wo es geht, auf Elektro um“, berichtet Kühl. Während für den Personentransport eine ganze Reihe an E-Autos zur Verfügung steht, die praktischerweise gleich im betriebseigenen Solar-Carport geladen werden, ist die Nutzung bei anderen Anwendungen schwieriger. „Bei den großen Maschinen, wie Lkws mit Hakenliftsystemen, haben wir auch schon elektrifizierte Modelle getestet, aber die sind noch nicht so ausgereift, dass wir sie überall einsetzen können“, fährt er fort. Besonders der Einsatz im Winter sowie der Winterdienst seien immer noch ein Problem. Dennoch sind die Experten aber gespannt, welche Entwicklungen es in dem Bereich noch geben wird. „Mal schauen, was die Zukunft so bringt“, fasst Grünflächenunterhaltungs-Leiter Klamke zusammen.


Starkregen: mehr Versiegelung, weniger Versickerung

Trotz geografischer Nähe zur Elbe mussten sich die Verantwortlichen des Betriebshofes zumindest bisher keine Sorgen um Hochwasser machen. Dafür sorgt der Starkregen für Probleme. Wie in anderen Kommunen, komme dieser auch in Norderstedt deutlich gehäufter vor, so Stefan Eckmann, Leiter des Bereichs Stadtentwässerung. „Ein Problem ist dabei die schnelle Ausdehnung unserer Stadt in den vergangenen Jahrzehnten“, betont er. Dementsprechend gebe es hier mehr versiegelte Flächen und bei Starkregen mehr Wasser, das nicht versickern könne. „Deswegen ist es unsere Aufgabe, alle neuralgischen Punkte im Stadtgebiet zu säubern, damit keine Abflüsse verstopft werden.“ Damit fahre der Betrieb schon gut, allerdings komme es letzten Endes auf das Zusammenspiel zwischen verschiedensten kommunalen Akteuren an, um dem Wetterphänomen Herr zu werden. „Nur mit einer Lösung werden wir das Problem nicht beheben“, berichtet Eckmann.

Sämtliche Sinkkastenreiniger und Kehrmaschinen des Betriebs laufen übrigens hauptsächlich nachts. Das hat auch mit der Nähe zur Metropole Hamburg zu tun. „Wenn wir das morgens machen, kann es sein, dass wir lange im Stau stehen oder diesen verursachen“, erklärt Kühl. Abgesehen davon arbeiteten einige Mitglieder der Belegschaft gerne in der Nacht. Bezüglich Straßenkehren gibt es in Norderstedt eine Besonderheit für die Bürger: Es fallen keinerlei Straßenreinigungsgebühren an. „In der Praxis heißt das, wir pflegen die Hauptstraßen und das Radwegenetz und für die Nebenstraßen sind gemäß Straßenreinigungssatzung die Anwohner zuständig“, so der Fachbereichsleiter. Dabei kommen Kleinkehrmaschinen für das Radwegenetz zum Einsatz, während die Straßen mit Großkehrmaschinen gesäubert werden. Neben den sonstigen Routen ist täglich ein Stadtmüllsauger in der Stadtmitte unterwegs. „Denn wo viele Menschen sind, gibt’s auch viele Verschmutzungen“, sagt Kühl. „Deswegen sind wir da täglich präsent. Das hat sich bewährt.“

Inklusion: Wenn nicht wir, wer sonst?

Neben dem regulären Betrieb haben sich die Norderstedter auch eine besondere Aufgabe vorgenommen: die Inklusion. So sollen Menschen mit Behinderung durch eine Beschäftigung auf dem Betriebshof Zugang zu einer geregelten Arbeit abseits von Förderwerkstätten erhalten. „Einen Mitarbeiter haben wir bereits in eine feste Anstellung überführt“, erklärt Kühl stolz. Zur Anleitung ist entsprechend geschultes Personal vorhanden, das die Inklusionsmitarbeiter an verschiedenste Aufgaben heranführt.

„Sie erledigen Bautätigkeiten, haben jetzt aber auch schon feste Pflegeflächen übernommen.“ Auch böten die Mitarbeiter einen Mehrwert für die Auszubildenden, wie Kühl betont, denn auch die Lehrlinge sind Teil des Inklusionskonzeptes. So könnten die Azubis des Betriebs ihre in der Lehre erworbenen Kenntnisse dadurch vertiefen, indem sie die Menschen mit Beeinträchtigungen anlernten.

Auch deswegen will der Fachbereichsleiter diese Möglichkeiten weiter ausbauen und einen zusätzlichen Inklusionsanleiter für die Stadtreinigung einstellen. „Tatsächlich finden die Bewerbungsgespräche dafür schon morgen statt“, berichtet Kühl. „Wir hoffen, dass wir da eine Gruppe von vier bis sechs Personen zusammenstellen können. Das Ziel muss es ja sein, Menschen mit Beeinträchtigungen vollumfänglich zu integrieren. Und wenn nicht wir, wer sonst?“

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Fakten zum Betriebsamt Norderstedt (Fachbereich Stadtpflegebetrieb)

Leitung: Thorsten Kühl

Aufgaben: Betrieb des Wertstoffhofs, Müllabfuhr, Stadtentwässerung, Stadtreinigung, Straßenunterhaltung, Grünflächenpflege, Spielplatzpflege, Winterdienst, Ausbildung/Inklusion, Kfz-Werkstatt, Fuhrpark

Mitarbeiter: 184

Verantwortungsbereich: 250 km Straßen, 20 km Gehwege, circa 1.700.000 m² Grünflächen

Maschinenportfolio: Diverse Kleingeräte von der Motorsäge bis zum Aufsitzmäher, 16 x Pkw, 28 x Transporter/Pritschen, 22 x Abfallsammelfahrzeuge, 6 x Kehrmaschinen, 4 x Saug-/Spülfahrzeuge, 9 x Lkw >7,5t; 16 x Lkw <7,5t; 13 x Bagger/Radlader/Hoflader/Umschlagmaschinen, 4 x Kleintraktoren, 9 x Kleingeräteträger, Straßenfertiger, Kamerawagen, Selbstfahrende Walze, Ölspurbeseitigungsmaschine, 26 x Anhänger (PKW, LKW, Traktor)

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