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Schirmbeck-Projektleiter Rösch: „Unser Chef hat einfach ein Gespür für Marktlücken“

Die Schirmbeck GmbH gilt in Bayern als einer der führenden Großhändler für Kfz-Ersatzteile, Autoglas und Zubehör. Durch die erfolgreiche Implementierung eines Online-Shops für Baumaschinenglas, ist es den Neutraublingern gelungen, mit einem blauen Auge durch das Corona-Jahr zu kommen.

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Ein Näschen für Marktlücken scheinen die Oberpfälzer zu haben, soviel ist sicher. Denn, bereits vor knapp drei Jahren stand für die mehr als 350 Mitarbeiter zählende Unternehmensgruppe mit neun Niederlassungen in ganz Bayern fest: Das Geschäftsfeld Baumaschinenglas wird sukzessive ausgebaut! Herzstück der Marktdurchdringung – ein Web-shop inklusive ausgeklügelter Datenbank, über den derzeit rund 600 Scheiben geordert und per Nachtexpress bereits am nächsten Werktag dem Kunden zugestellt werden. Im Gespräch mit Markus Rösch, Bereichsleiter Autoglas und Projektleiter für den Online-Shop, hat Bauhof-online.de erfahren, wie sich die Corona-Pandemie auf den Unternehmenserfolg ausgewirkt hat, ob das Online-Angebot dazu beitragen konnte, etwaige Einbußen aufzufangen und mit welchen neuen Ideen die Bayern auch in Zukunft die Nase vorn haben.

Herr Rösch, 2020 war ein wirklich verrücktes Jahr: Hat sich die Corona-Pandemie in irgendeiner Form negativ auf den Geschäftsverlauf der Johann Schirmbeck GmbH ausgewirkt?

Markus Rösch: Die Situation war und ist mit Sicherheit eine große Herausforderung für uns alle, keine Frage. Nichtdestotrotz haben wir mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung hervorragende Arbeit geleistet und sind auch in dieser Phase stets für unsere Kunden da. So konnten wir das vergangene Geschäftsjahr dennoch zufriedenstellend abschließen.

Wie hat sich denn Ihr Jahresumsatz im Vergleich zu 2019 entwickelt?

Rösch: Rückblickend können wir sagen, dass wir es einmal mehr geschafft haben, unsere gesteckten Ziele zu erreichen. Auch an dieser Stelle sei erwähnt, dass unsere Teams hervorragend zusammengearbeitet haben, obwohl die Kommunikation untereinander – bedingt durch die notwendige Reduzierung von Kontakten – natürlich deutlich erschwert wurde.

Welche Tätigkeitsbereiche haben dazu beigetragen, dass Sie so gut durch das Corona-Jahr gekommen sind?

Rösch: Unser Chef, Johann Schirmbeck, hat einfach ein Gespür für Marktlücken, die sich erfolgreich entwickeln. So hat sich im vergangenen Jahr besonders die Sparte Baumaschinenglas, die ich seit nun fast vier Jahren betreue, insbesondere durch unseren Onlineshop www.baumaglas.de prächtig entwickelt.

Stichwort Online-Shop: Seit mehr als einem Jahr ist www.baumaglas.de am Start. In welchem Ausmaß hat dieses Angebot Ihren Geschäftsverlauf beeinflusst?

Rösch: Wir hatten natürlich eine gewisse Erwartungshaltung, was die Verkaufsumsätze anbelangt. Dass diese sogar noch bei weitem übertroffen werden, damit hätten wir so in dieser Form nicht gerechnet.

Heißt das, ohne den Online-Shop hätten Sie unter Umständen Umsatzverluste verzeichnet?

Rösch: Nein, das nicht. Unsere Firma ist sehr breit aufgestellt und in vielen Teilbereichen sehr erfolgreich am Markt tätig. Das Baumaschinenglas ist eine dieser Nischen, die sich aber prächtig entwickelt hat und wo nach wie vor Wachstum zu verzeichnen ist.

Da haben Sie wohl alles richtig gemacht. Doch, was machte letztlich das Erfolgsrezept des Shops aus?

Rösch: Wir haben uns im Vorfeld intensiv darüber Gedanken gemacht, wie wir uns ein gutes „Online-Einkaufserlebnis“ vorstellen – oder kurzum: Wir haben uns konkrete Ziele gesetzt und diese konsequent verfolgt und erreicht. Hauptaugenmerk habe ich darauf gelegt, dass selbst ein völlig branchenfremder Kunde in kurzer Zeit den richtigen Artikel identifizieren und bestellen kann. Erfolgreiche E-Commerce-Plattformen wie Amazon, Zalando und viele andere waren hier unsere Benchmark. Es sollte also genauso einfach sein, eine Frontscheibe für einen Bagger zu identifizieren und zu bestellen, wie ein Paar schwarze Socken. Das Feedback unserer Kunden zeigt uns, dass uns das gut gelungen ist, denn selbst Privatleute, die vorher noch keine Berührungspunkte mit solchen Maschinen hatten, haben schon bei uns die passende Scheibe gefunden. Die intensive Vorarbeit mit der ausgeklügelten Datenbank hat sich also ausgezahlt. Ein weiterer Punkt ist natürlich, dass die Johann Schirmbeck GmbH bereits seit mehr als 35 Jahren mit Fahrzeugteilen handelt und so bereits alle nötigen Strukturen vorhanden waren. Das hat dazu beigetragen, dass ich dieses Projekt so schnell umsetzen konnte. Abgerundet wird das Ganze durch ein leistungsfähiges Lieferantennetzwerk und einen großen Lagerbestand, den wir demnächst noch deutlich ausbauen.


Nun suggeriert der Name des Online-Shops, dass es in erster Linie um den Austausch von Scheiben an Baumaschinen geht. Aus welchen Branchen kommen Ihre Kunden denn sonst noch?

Rösch: Ehrlich gesagt war ich selbst überrascht, aus welchen Branchen wir Anfragen und Bestellungen erhalten. Damit hätte ich selbst nicht gerechnet. Von A wie Autobahnmeisterei bis Z wie Zoo ist alles dabei. Immer stärker ist auch die Kommunalbranche vertreten. Das zeigt uns aber auch, dass unsere SEO-Strategie aufgeht. Suchmaschinen sind heute oft der erste Anlaufpunkt, wenn Ersatzteile benötigt werden.

In welchem Maße tragen denn Bauhöfe und Kommunen, Autobahnmeistereinen sowie GaLaBauer zum Gesamtumsatz des Web-Shops bei?

Rösch: Etwa 15 Prozent des Gesamtumsatzes – Tendenz steigend. Wir erweitern demnächst unsere Produktpalette noch um zahlreiche zusätzliche Scheiben für Kommunalfahrzeuge, da wir hier ein großes Potenzial sehen. Wir decken aber mit unserem derzeitigen Sortiment bereits einen Großteil des Bedarfs ab.

Abschließend: Was wird die Zukunft der Schirmbeck GmbH bringen? Beziehungsweise, Sie haben doch bestimmt schon neue Ideen, um den Mitbewerbern immer einen Schritt voraus zu sein?

Rösch: Da haben Sie vollkommen recht: Nur versuchen, den Vorsprung zu halten, wäre eher eine der zweitbesten Ideen. Wir haben bereits die nächsten Maßnahmen in der Pipeline. Eine davon ist unser Netzwerk mit Montage-Partnern, das seit Februar am Start ist und bereits gut angenommen wurde. Dieses werden wir sicherlich noch weiter ausbauen. Ziel ist es, im gesamten Bundesgebiet eine Flächendeckung mit qualifizierten Glasmonteuren zu erreichen. Auf der anderen Seite investieren wir in die Infrastruktur. Unsere Lagerfläche wird nahezu verdoppelt, sodass wir künftig die Verfügbarkeit unserer Artikel nochmals deutlich verbessern.

Fakten zu Schirmbeck:

  • Anzahl der Mitarbeiter: ca. 170
  • Geschäftsführer: Johann Schirmbeck
  • Sitz: Neutraubling, Oberpfalz (Hauptsitz); neun Niederlassungen in Bayern
  • Gründungsjahr: 1986

Bilder: Schirmbeck

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