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NACHGEHAKT BEI TREJON AB Von soliden Schneefräsen bis zu modernen Mulchern – bei schwedischem Familienunternehmen steht bereits vierte Generation in den Startlöchern

Mit der Marke „Trejon Optimal“ beschreitet der nordschwedische Hersteller Trejon AB neue Wege. Seit Anfang der 1980er-Jahre in erster Linie auf OEM-Fertigung spezialisiert, vermarktet die Familie Johansson neuerdings ihre Produkte für die Kommunal-, Land- und Forstwirtschaft unter eigenem Label. Und zwar vornehmlich in Europa, aber zwischenzeitlich auch in Kanada.

Lesedauer: min | Bildquelle: Trejon AB
Von: Michael Loskarn

Im Gespräch mit Export Manager Michael Saure hat Bauhof-online.de unter anderem erfahren, wie es zur Marke „Trejon Optimal“ gekommen ist, wer in den jeweiligen Ländermärkten künftig als Partner fungiert, wofür der Name Trejon steht bzw. mit welchen neuen Produkten das Familienunternehmen demnächst den Markt bereichern wird. Interessantes Faktum: Zwar setzen die Verantwortlichen aus Vännäsby zunehmend auf E-Antriebe. In Sachen Wasserstoff-Aggregat zeigen sich die Schweden dagegen derzeit bewusst zurückhaltend.

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Herr Saure, gleich das brisanteste Thema vorweg: Trejon geht auf das Jahr 1945 zurück. Mehr als die Hälfte der rund 78-jährigen Firmengeschichte war das Unternehmen in der OEM-Fertigung für Hersteller im Kommunalbereich tätig. Was hat Sie dazu bewegt, zukünftig Ihre Produkte unter dem Namen „Trejon Optimal“ zu vermarkten?

Michael Saure: Das Unternehmen Trejon produziert ja seit 1981 Maschinen. Angefangen haben wir mit Schneefräsen mit Arbeitsbreiten von zwei bis 2,40 Metern. In den 1980er- und 1990er-Jahren war es für uns als mittelständisches Unternehmen aus Nordschweden aber nicht so einfach, im mitteleuropäischen Markt Fuß zu fassen. OEM-Fertigung für ausgesuchte, etablierte Hersteller aus dem deutschsprachigen Raum hat es uns dann ermöglicht, die Maschinen hier in den Markt zu bringen. Als wir 2008 unser neues Forstmaschinen-Programm dem Markt präsentiert haben, sind wir einen anderen Weg gegangen und haben die Marke „Trejon Multiforest“ in ganz Europa direkt vertrieben. Daraus resultierte in den vergangenen 15 Jahren eine andere Bekanntheit unseres Unternehmens, und die zukünftige Vermarktung des Kommunalprogramms auf dem direkten Weg zum Maschinenhandel ist da eine logische Folge.

In Österreich hat zum 01. Januar dieses Jahres die RWA-Lagerhaus-Gruppe den Exklusivvertrieb Ihrer Maschinen und Geräte übernommen. Wer zeichnet denn in Zukunft für Deutschland bzw. für die DACH-Region verantwortlich?

Saure: In Österreich übernimmt Lagerhaus Technik Center den Exklusivvertrieb unserer Produkte, damit sind unsere Produkte landesweit am Markt. In Deutschland arbeiten wir heute mit sechs freien Importeuren zusammen, hier gibt es allerdings noch Potential für weitere Händlerstützpunkte. In der Schweiz ist die Firma Ballmer SA seit mehr als 30 Jahren ein Händler von uns und verkauft vor allem viele Schneefräsen für die Schweizer Berge.

 

Trejon steht für „Tre Johansson“ = Drei Johansson: Wie viel Unternehmergeist à la Gründer Signar Johansson steckt denn in der dritten Generation, die nun die Firmen-Geschicke leitet?

Saure: Aktuell arbeitet sich sogar gerade mit Philipp Johansson die vierte Generation in den Betrieb ein, die Fortführung des Familienunternehmens ist da gesichert. Die dritte Generation mit Anna und Henrik Johansson führt das Unternehmen seit 2011 und hat in den vergangenen Jahren viel angestoßen und umgekrempelt. Die Produktion wurde in vielen Schritten modernisiert und automatisiert. Als ich 2010 hier begann, gab es zum Beispiel noch 40 Schweißer in der Produktion. Heute schweißen fünf Schweißroboter unsere Produkte. Unsere Unternehmensleitung sieht immer zu, dass wir bei Trejon effektiver und produktiver werden, um am Weltmarkt bestehen zu können.

Im Jahr 2009 hat Ihr Unternehmen das Sortiment erweitert und ein komplett neues Portfolio an Forstanhängern und Forstkränen, namens „Trejon Multiforest“, auf den Markt gebracht. Wie hat sich diese Sparte denn in den vergangenen knapp 15 Jahren entwickelt?

Saure: Trejon Multiforest wird mittlerweile in zehn Ländern vertrieben und hat in den meisten Ländern einen bedeutenden Marktanteil. Anfänglich wurden nur einige Kräne und Anhänger verkauft, seit ein paar Jahren liegt der Anteil an unserem Produktionsvolumen aber bei 50 Prozent. Beispielsweise ist aktuell die Nachfrage nach Forstmaschinen aus Schweden in Süddeutschland und auch in Österreich sehr hoch. Die Nachfrage ist da eigentlich größer als unsere Produktionskapazität, was uns sehr glücklich macht.

Heute werden „Trejon Optimal“ und „Trejon Multiforest“ in 20 Ländern Europas vertrieben. Hand aufs Herz: Schielen Sie denn nicht bereits auf das Land der unbegrenzten Möglichkeiten?

Saure: Die USA sind aus verschiedenen Gründen kein Markt, den wir in der näheren Zukunft entwickeln werden. In Kanada haben wir allerdings bereits erste Schritte getan, um unsere Maschinen dort zu vertreiben. Der kanadische Markt ist dem europäischen sehr ähnlich, und unsere Produkte passen hier sehr gut. Ich denke, hier haben wir in den nächsten Jahren viel Arbeit vor uns.


Lassen Sie uns auf die Produktebene blicken. Mit der 11er-, 12er- und 13er-Serie des Flexitracs bietet Ihre Firma hochinteressante Multifunktionslader mit Verbrennungsmotoren. Lediglich der Flexitrac iON – ein neues Mitglied 11er-Serie – wird vollständig elektrisch angetrieben. Sollen weitere E-Modelle der größeren Baureihen folgen?

Saure: Der Trejon Flexitrac ist in Schweden Marktführer im Segment Kompaktlader bis 30 PS. In Österreich wurde der Vertrieb über die Lagerhaus Technik Center gerade erst begonnen. Die elektrisch angetriebenen iON-Modelle sind zurzeit sehr populär, auch aufgrund von öffentlichen Förderungen in Europa. Die Elektrifizierung auch der größeren Modelle ist da eine logische Folge. Dies wird aber nur step-by-step gehen, und wir benötigen hier noch Entwicklungszeit. Aber wie gesagt, mit dem iON haben wir hier bereits eine Top-Maschine in der passenden Größe für viele Betriebe.

Neben diversen Anbaugeräten können bei Ihnen auch leistungsfähige Kehrmaschinen geordert werden. Was zeichnet Ihrer Ansicht nach Optimal-Kehrmaschinen aus?

Saure: Unsere Kehrmaschinen sind vor allem für den Anbau an schwere Geräteträger wie Radlader und Bagger konzipiert. Überall dort, wo grobe Verschmutzungen anfallen und schwere Geräteträger im Einsatz sind, haben wir eine passende Kehrmaschine für unsere Kunden.

Abschließend: Mit welchen Neuheiten werden Sie kurz- bis mittelfristig Ihre Kunden begeistern? Oder direkter gefragt: Spielt das Thema Wasserstoff-Antrieb im Hause Trejon eine Rolle?

Saure: Mit Wasserstoff arbeiten wir aktuell nicht, aber Neuigkeiten gibt es trotzdem schon bald. Ende August präsentieren wir einen komplett neu entwickelten Mulcher mit einzigartigen Funktionen. Die Produktion startet im Dezember, und wir sind gespannt, wie der Markt im Herbst reagieren wird.

 

Fakten zu Trejon AB:

Anzahl der Mitarbeiter: circa 100
Geschäftsführer: Henrik Johansson
Sitz: Vännäsby, Schweden
Gründung: 1945
Produktions-/Verkaufsflächen: 10.000 m2

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