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BIBKO INFRATEC: dezentrales Recycling

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Bibko

Die Länge der öffentlichen Kanalisation für Misch- und Schmutzwasser in Deutschland beträgt ca. 461.000 km. Dies entspricht der 37-fachen Luftliniendistanz zwischen Berlin und Sydney. Über dieses Netz werden jährlich 5.1 Milliarden m³ häusliches und betriebliches Abwasser den über 10.000 Kläranlagen zugeführt.

Wurde das bei der Präventiv- und Bedarfsreinigung gesammelte Kanalräumgut in der Vergangenheit überwiegend zentral recycelt bzw. entsorgt, so gewinnt das dezentrale Recycling, unmittelbar bei den Kanalreinigungsunternehmen, immer mehr an Bedeutung. Dabei werden Entsorgungsvolumen und Entsorgungskosten reduziert.

Prozessstufe 1: Materialaufgabe

Die Materialaufgabe (Abfall) erfolgt üblicherweise aus den Fahrzeugen in die Recycling-anlage. Die Materialaufgabe über Schaufelradlader oder Förderbänder ist ebenfalls möglich.Bei der Materialaufgabe wird die direkte und die indirekte Materialaufgabe unterscheiden.

Bei der direkten Materialaufgabe wird das Material direkt der Recyclinganlage über den Aufgabetrichter zugeführt. Bei der indirekten Materialaufgabe gelangt das Material zunächst in einen Puffer (Dosierpuffer/ Aufgabebunker). Aus diesem Puffer wird das Material kontinuierlich der Recyclinganlage zugeführt. Damit erfolgt eine Trennung von Materialaufgabe und Materialrecycling. Eine konstant hohe Qualität des Recyclingmaterials, unabhängig von Aufgabemenge und Aufgabegeschwindigkeit, ist somit sichergestellt.


Prozessstufe 2: Materialrecycling

Der eigentliche Recyclingprozess erfolgt in der BIBKO INFRATEC-Recyclinganlage als nass-mechanischer Prozess. Das Material wird dabei zunächst in der Vorwaschkammer durch ein Wasserbad bewegt. Unerwünschte Bestandteile ≤200 µm (mineralische Bestandteile, Störstoffe) werden ausgewaschen und mit dem Prozesswasser aus der Maschine abgeleitet. Ein Becherwerk entnimmt das vorgewaschene Material >200 µm aus der Vorwaschkammer und führt es der Hauptwaschkammer zu.

Dort wird das Material wieder durch ein Wasserbad bewegt und über ein weiteres Becherwerk entnommen. Der angebaute Wendelförderer entwässert das Material und fördert es in die Materialbox. Für eine gleichmäßig hohe Qualität des Recyclingmaterials wird die Recyclinganlage im Gegenstromprinzip mit Wasser durchströmt.

Prozessstufe 3: Feinteilabscheidung

Das in Prozessstufe 2 abgeleitete Prozesswasser enthält u.a. mineralische Bestandteile ≤200 µm. Liegt dieser Anteil unterhalb des Grenzwertes bzw. unterhalb des von der zu-ständigen Behörde akzeptierten Wertes, so kann das Prozesswasser in die Kanalisation eingeleitet werden. Diese Einleitung darf allerdings erst nach entsprechender Analyse und Freigabe erfolgen. Sollte der Anteil jedoch über dem Grenzwert liegen und somit eine direkte Einleitung nicht möglich sein, so wird der Recyclingprozess um die Prozessstufe 3 ergänzt.

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In der Feinteilabscheidung werden aus dem abgeleiteten Prozesswasser mineralische Bestandteile im Bereich 60-200 μm sowie noch enthaltene Störstoffe abgeschieden. Hierzu wird das Prozesswasser über Siebe und einen Hydrozyklon geführt. Das dabei anfallende Material wird über ein Rüttelsieb entwässert, in die Materialbox gefördert und entsorgt.

Das Prozesswasser, mit mineralischen Bestandteilen ≤60 μm, wird entweder abgeleitet oder der Prozessstufe 4: zugeführt. Diese kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn der Anteil an mineralischen Bestandteilen ist noch zu hoch ist, um eine Genehmigung für die Einleitung des Prozesswassers zu erhalten oder der zulässige Grenzwert nicht erreicht werden kann.

Prozessstufe 4: Prozesswasser-Recycling

Das Prozesswasser aus Prozessstufe 3: Feinteilabscheidung gelangt zunächst in einen Zwischenpuffer. In diesem befindet sich ein Rührwerk, um die enthaltenen mineralischen Bestandteile ≤60 μm in Schwebe zu halten und somit eine Sedimentation zu verhindern. Dieser Zwischenpuffer dient als Vorlage-behälter für die Beschickung der Kammerfilterpresse.

In der Kammerfilterpresse werden die mineralischen Bestandteile abgefiltert und zu Filterkuchen gepresst. Diese Filterkuchen werden entsorgt. Das entstehende, gefilterte Prozesswasser (Filtrat) wird nach Analyse und Freigabe abgeleitet.

Die Qualität des Prozesswasserrecycling wird im Wesentlichen durch die Resttrübe des Filtrates bestimmt. Ist dieses außerdem noch Feststoff-frei erfolgt eine Ableitung in Kanalisation.

Firmeninfo

BIBKO® Recycling Technologies GmbH

Steinbeisstraße 1+2
71717 Beilstein

Telefon: +49 7062 9264-0

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