Recycling von Abfall, der bei der Reinigung von Abflüssen-, Rohren- und Kanälen anfällt, gewinnt für immer mehr Unternehmen an Bedeutung. Eine Reduzierung des Entsorgungsvolumens und des Zuordnungswerts sowie die hieraus resultierenden niedrigen Entsorgungskosten spielen dabei eine zentrale Rolle.
Konzeption des Recyclingsystems
Für die Konzeption eines Recyclingsystems werden drei Kriterien zugrunde gelegt:
Abfallcharakteristik
- Welches Material wird recycelt?
- Wie setzt es sich zusammen?
Abfallmenge
- Welche Menge wird recycelt?
- Wie erfolgt die Zuführung?
Recyclingqualität
- Welche Recyclingqualität soll erzielt werden?
Basierend auf diesen Kriterien erfolgt zunächst die Auslegung der Recyclinganlage als zentrale Komponente. Dabei gilt es, die passende Maschine sowie die erforderlichen Zusatzkomponenten anhand der Abfallmenge, der Art der Abfallzuführung sowie der gewünschten Recyclingqualität auszuwählen. Im nächsten Schritt erfolgt die Auslegung weiterer Komponenten des Recyclingsystems sowie die Überprüfung der möglichen Integration in bestehende Bauwerke, Strukturen und Gegebenheiten.
Projektbeispiel
Folgendes Projektbeispiel zeigt ein realisiertes Recyclingsystem, dem folgende Parameter zugrunde lagen:
- Material aus Kanalreinigung-Versitzgruben
- Abfallmenge: circa 15 t/h
- Materialaufgabe: gleichmäßig
- Gegebenheiten: Halle mit Vertiefung im Boden vorhanden
Aufgabenstellung/Anlagenauswahl
Da eine Halle mit Vertiefung im Boden bereits beim Kunden vorhanden war, sollte dieser Standort für das Recyclingsystem genutzt werden. Hier planten die Experten eine Zwei-Kammer-Recyclinganlage vom Typ IT-4000/2 mit einer mechanischen Leistung von circa 20 t/h und einem Wendelförderer Typ IT-WDF-6 als Materialaustrag ein. Dementsprechend wurde die konstruktive Ausführung des Recyclingsystems angepasst, sodass eine versenkte Aufstellung in der vorhandenen Vertiefung möglich wurde. Dies erlaubt eine gute Entleerung der Fahrzeuge in einen Aufgabetrichter.
Recycelte, mineralische Bestandteile >250 µm werden über den Wendelförderer entwässert und in die Materialbox gefördert. Diese Bestandteile stehen als Sekundär-Rohstoff zur weiteren Verwertung zur Verfügung. Überschüssiges Prozesswasser mit Organik leitet die Maschine über eine Auslaufrinne ab.