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Schunk Mobilraum ist Teil der ersten LNG-Schiffstankstelle Europas

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Noch sind die meisten Schiffe mit klimaschädlichem Dieselöl unterwegs, künftig soll emissionsärmeres Flüssigerdgas (LNG) es ersetzen. Dazu beitragen wird die LNG-Bunkerstation im Kölner Rheinhafen, die in der zweiten Jahreshälfte 2019 als erste LNG-Schiffstankstelle Europas an den Start geht. Das Büro- und Kontrollzentrum des Pilotprojektes kommt von Schunk Mobilraum aus Stadtlohn.

„Wir sind sehr stolz, dass wir bei diesem richtungsweisenden Projekt an Bord sind“, berichtet Dr. David Oing, Geschäftsführer der Schunk Mobilraum. Zwei spezielle Raummodul-Einheiten, die jeweils sechs mal drei Meter messen, lieferte der Spezialist für Mobilraumlösungen und Spezialcontainerbau aus Stadtlohn. Die beiden Module sind direkt am Rhein positioniert, von hier aus steuern die Service-Mitarbeiter die Betankung der Schiffe – ein hochkomplexer Vorgang. Dass sich der Bauherr PitPoint, eine Tochter des französischen Mineralölkonzerns Total, für eine mobile Raumlösung entschied, lag auf der Hand: Das Rheinufer gilt als Hochwasserbereich, aufwendige Betongebäude kamen für die Betreiber deshalb nicht in Frage. So planten Schunk Mobilraum und PitPoint die modulare Einheit, die den strengen Vorgaben aus der Baugenehmigung auch im Hinblick auf Anlagensicherheit, Standsicherheit und Brandschutz mit smarten Lösungen gerecht wurde: „Wir haben in einem dreistufigen Verfahren mit Hilfe von zwei Statikern nachweisen und somit gewährleisten müssen, dass das Bauwerk bei bis zu zwei Metern Hochwasser im Gebäude am Standort verbleibt und nicht auftreiben oder gar wegschwimmen kann“, erklärt Frank Schubert als Projektleiter der Schunk Mobilraum.

Im oberen Raummodul laufen über eine seitlich angebrachte Kabeltrasse sämtliche Anlagensteuerungskabel, EDV-Datenleitungen sowie die Hauptstromleitung in den dort aufgestellten Verteilerschränken zusammen. Im unteren Modul befinden sich spezielle Luken, durch die das Hochwasser im Fall der Fälle in das Modulgebäude eindringt. Das Phänomen des hydrostatischen Drucks sorgt für relativ ausgeglichene Druckverhältnisse, die das Gebäude somit hochwasserfest machen. Nur ein Teil davon ist die aufwendige Befestigung der Rahmenkonstruktion mit der Fundamentplatte: 16 schwere Stahlwinkel, massive Edelstahldübel sowie ein Spezialmörtel sorgen dafür, dass die Module auch bei widrigen Umständen an Ort und Stelle bleiben.


Wichtiger Eckpfeiler für Pilotprojekt

„Schunk Mobilraum mit seinen modularen, flexiblen Modulraum-Lösungen lieferte uns genau das, was wir an dieser Stelle brauchen“, betont Gijsbrecht van Schoonhoven, Projektleiter des Betreibers PitPoint. Gut ausgestattete Büroräume inklusive Vollklimatisierung beider Räume, eine separat zugängliche Toilette mit Waschgelegenheit sowie ein Aufenthaltsraum schaffen den nötigen Komfort, um das „Leuchtturm-Projekt“ für die zukunftsorientierte und moderne Schifffahrt zu steuern.

Gute Zusammenarbeit für erfolgreichen Start

Da die LNG Bunkerstation ein europäisches Pilotprojekt ist, konnten Betreiber, Planer und die ausführenden Dienstleister auf keine echten Erfahrungswerte zurückgreifen. Ein ständiger Austausch war daher sehr wichtig. „Wir saßen solange zusammen, bis die beste Lösung für die LNG-Tankstelle gefunden war“, berichtet Gijsbrecht van Schoonhoven. Die Kooperation mit Schunk Mobilraum habe sich dabei als sehr hilfreich, kompetent und absolut unkompliziert erwiesen – auch, als es am Markt keine passende Lösung für eine dringend nötige Einhausung eines Pressluftaggregates gab, das die Ventilsteuerung bei der Betankung übernimmt. Rasch konzipierte, fertigte und lieferte Schunk Mobilraum eine spezielle Lösung, die nun neben dem riesigen LNG-Tank positioniert ist. „Das Projekt war eine Teamarbeit für eine neue, wichtige Zukunftsbranche, auf die wir alle stolz sein können“, sind sich van Schoonhoven und Schubert einig.

Erste LNG-Bunkerstation in Europa

Die LNG-Bunkerstation in Köln wird in Europa die erste permanente stationäre Möglichkeit für Binnenschiffe sein, LNG zu tanken, bislang geschah dies ausschließlich durch Tankwagen. Sie ist Teil des Plans der europäischen Kommission, eine LNG-Infrastruktur an Straßen und Wasserwegen zu schaffen. Durch die Verwendung von LNG als Schiffstreibstoff werden große Teile klima- und gesundheitsschädlicher Emissionen vermieden. In der Startphase werden laut PitPoint voraussichtlich drei bis vier Schiffe je ein- bis zweimal im Monat betankt. Offizieller Startschuss für das Projekt ist Anfang August, danach sind weitere dieser hochmodernen Schifffahrt-Tankstellen, zum Beispiel in Rotterdam geplant.

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