Im Winterdienst gilt es oft, besonders kritische Stellen – wie beispielsweise Brücken oder Steigungs- und Gefällestrecken – mit eigens dafür eingesetzten Sprühfahrzeugen oder mit stationären Taumittelsprühanlagen zu bearbeiten. Dieses Vorgehen verursacht zusätzliche Kosten – der speziellen Fahrzeuge, Routen oder Anlagen wegen. In Wien zeigt sich jedoch, dass es auch anders geht.
Die Magistratsabteilung (MA) 48 betreut auf dem Wiener Stadtgebiet insgesamt 2.800 km Strassennetz inklusive Radwege, schildert Diplomingenieur Dr. Peter Nutz, Leiter Planung und Winterdienst. Dazu zählen auch sehr anspruchsvolle Abschnitte, wie die Brücken über die Donauarme. Bei einem Volleinsatz sind circa 300 Fahrzeuge, von klein bis groß, im Einsatz. Darunter auch auf Drei-Achser montierte Stratos-Combi-Soliq-Streugeräte mit Dual-Liquid-Funktion von Aebi Schmidt. „Vor etwa zehn Jahren haben wir angefangen, von Doppelkammer-Streuern auf Flüssig-Streuer umzustellen. Unser Ziel ist es, den Streumitteleinsatz so gering wie möglich zu halten und gleichzeitig optimale Ergebnisse zu erzielen, um die Straßen und Radwege sicher zu halten, selbst in den härtesten Wintermonaten“, erläutert Nutz.
Trockensalz und Sole – die Mischung macht’s
Erfahrungen aus der Praxis hätten gezeigt, dass die Erhöhung des Soleanteils von 30 auf 50 Prozent sowie die gleichzeitige Reduzierung des Trockensalzanteils von 70 auf 50 Prozent und insbesondere die reine Flüssigkeitsstreuung positive Effekte auf das Streubild haben. Zusätzlich trete die Tauwirkung deutlich schneller ein und die Liegezeiten des Streumaterials verlängerten sich. „Daher bevorzugen wir, wenn möglich, den Einsatz von FS 100, was zu einer Einsparung von Trockensalz führt“, sagt der Österreicher.
Neben der Flexibilität beim Streueinsatz sind für die MA48 auch die Wechselzeiten ein wichtiger Faktor bei der Beschaffung von neuen Streugeräten. „Wir müssen rasch auf wechselnde Wetterbedingungen reagieren können. Das Adriatief bringt in unserem Gebiet öfters rasch und viel Schnee auf einmal. Diese Wetterwechsel sind nur schwer vorhersehbar. Wenn wir zu diesem Zeitpunkt plötzlich 50 Maschinen umrüsten müssten, würde der Winterdienst zusammenbrechen. Daher sollten alle neuen Kombinations-Streugeräte in der Lage sein, FS 50 zu streuen und über einen Sprühbalken verfügen“, so Nutz.