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Aebi Schmidt Deutschland GmbH Multifunktionelle und ganzjährig einsetzbare Geräte – neues Maß aller Dinge?

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Aebi Schmidt Deutschland GmbH

Die Tiroler Landesregierung setzt Streugeräte auch im Sommer ein. Dienstleister EKT Teed OÜ aus Estland setzt auf ein ganzjährig einsetzbares Trägerfahrzeug mit Wechselaufbau. Werden in Zukunft alle Geräte multifunktionell und ganzjährig einsetzbar sein? Ein Gespräch mit Henning Schröder, Head Group Technology, und Gerhard Neudorfer, Head Sales Europe, der Aebi Schmidt Group. 

Herr Schröder, Herr Neudorfer; Geräteträger sind fest in der DNA ihrer Gruppe verankert. Der Aebi Terratrac, die Kommunaltransporter, die Schmidt Flexigo und viele weitere Maschinen sind klassische Multitalente, die das ganze Jahr über eingesetzt werden. Streugeräte, die auch im Sommer eingesetzt werden, sind hingegen eher neu. Werden wir in Zukunft häufiger solche Lösungen sehen?

Gerhard Neudorfer: Davon bin ich überzeugt. Es gibt heute kaum noch Städte und Kommunen, die es sich leisten können, ein Fahrzeug einfach sechs Monate lang stehen zu lassen. Sie wollen das auch nicht mehr. Es gilt, die Steuergelder möglichst effizient einzusetzen und Ressourcen zu sparen. Ich glaube deshalb, dass sich der Trend in Richtung ganzjährig einsetzbarer Fahrzeuge fortsetzen wird.

Henning Schröder: Der Trend wird sich durch die Elektrisierung sogar noch verschärfen. Die Betreiber werden in Zukunft noch mehr bestrebt sein, die Einsatzzeit von Elektrofahrzeugen innerhalb der Flotte zu maximieren, um die Vorteile im Bereich Nachhaltigkeit, Geräuschreduktion oder Fahrkomfort bestmöglich zu nutzen. Um dieses Ziel zu erreichen, können multifunktionale Trägerfahrzeuge einen wichtigen Beitrag leisten.

Heißt das, sie werden in naher Zukunft nur noch multifunktionell und ganzjährig einsetzbare Geräte anbieten?

Schröder: Das wage ich zu bezweifeln. Es ist bereits heute ein fester Bestandteil unserer Produktstrategie bzw. unserer Lastenhefte, unsere Geräte so zu entwickeln, dass sie dort, wo sinnvoll und technisch möglich, mehrfach genutzt werden können. Jedoch sind zum Beispiel große Kompaktkehrmaschinen in schneearmen Regionen heute wie auch in Zukunft das ganze Jahr über im Einsatz. Da würde es keinen Sinn machen, diese so zu entwickeln, dass sie auch Salz streuen können. Sinn macht das bei den kleineren Allroundern, weshalb wir das heute ja auch schon anbieten.

Neudorfer: Wie Henning gerade sagte, im Zentrum steht meist das Trägerfahrzeug. Dienstleister und insbesondere Gerätevermieter können sich lange Standzeiten ihrer Fahrzeuge nicht leisten. So bieten wir heute nicht nur mehrfach nutzbare Geräte, sondern auch Wechselsysteme an, die es eben erlauben, mit wenigen Handgriffen zwischen Streuer, Pritsche, Tankaufbauten, Kipper und anderen Geräten zu wechseln. Was heute bei der Flexigo bereits funktioniert, werden wir auch bei den Großgeräten – je länger je mehr – sehen.

Schröder: Unser Ziel muss sein, dass Kunden ihren spezifischen Nutzen maximieren können, ohne dass wir jedes Projekt kundenspezifisch separat entwickeln. Und wir dürfen bei der Leistung der Geräte in den einzelnen Anwendungen keine Kompromisse eingehen. Denn wenn ein Gerät zwar mehrfach nutzbar und damit effizient wird, dann aber in den einzelnen Anwendungen nicht die volle Leistung bringt, würden wir uns und unseren Kunden einen Bärendienst erweisen.

 

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Welche Vorteile resultieren für die Fahrer und Bediener von Geräten und Maschinen?

Schröder: Nun, wir haben mit unseren Arctic-Road-Maintenance-Trucks aber auch mit einigen anderen Beispielen langjährige Erfahrung und kennen die Bedürfnisse der Fahrer sehr genau. Ich habe noch keinen Fahrer getroffen, der es nicht schätzt, mit einer identischen Steuerung mehrere Geräte bedienen zu können. Die Aufgaben eines Fahrers sind an sich herausfordernd und abwechslungsreich genug – sie mit einem System erledigen zu können, bedeutet mehr Komfort im Alltag.

Es heisst, man sollte besser dem Spezialisten vertrauen. Gilt das in Zukunft nicht mehr?

Neudorfer: Doch. Es zeichnet unsere Gruppe aus, dass wir eben einzigartig viele Spezialisten haben, die aus ganz unterschiedlichen Bereichen jahrzehntelanges Know-how einbringen und mit vielen unterschiedlichen Kunden ebenso lange im Dialog stehen. Ein guter Spezialist kann nur sein, wer sich mit der Zeit und den sich ändernden Anforderungen entwickelt.

Wird die Wartung von mehrfach und ganzjährig nutzbaren Maschinen teurer?

Schröder: Nein, im Gegenteil. Die Nutzungszeit der Geräte bleibt ja dieselbe. Zwar wird die Einsatzzeit bei einer Maschine länger, aber die regelmäßige Intervall-Wartung bei zwei Maschinen ist deutlich teurer. Und wenn wir davon ausgehen, dass ein Großteil der künftigen Geräte auch elektrifiziert sein werden, sinken die klassischen Wartungskosten ohnehin, und zwar um weit über die Hälfte.

Aber komplizierter?

Neudorfer: Auch nicht. Wir nehmen beispielsweise die Anforderungen der Kreislaufwirtschaft sehr ernst und entwickeln heute so, dass wir möglichst viele Einzelteile mehrfach in unserem Produktportfolio verwenden können. Das macht auch die Wartung einfacher. Wir haben aber auch eine kontinuierlich wachsende Anzahl an Kunden, die sich nicht mehr mit dem Thema auseinandersetzen wollen und stattdessen einen Wartungs- und Servicevertrag mit uns vereinbaren. Diese sind, je nach kundenspezifischer Situation, skalierbar, von einfachen Diagnosearbeiten bis hin zum pauschal verrechneten Full-service-Vertrag. Einfacher geht es nicht mehr.


Wie stark sind die Entwicklungen von ökologischen Faktoren getrieben?

Neudorfer: Natürlich sehr stark. Heute gibt es kaum mehr Städte und Gemeinden, die sich nicht zu mehr Nachhaltigkeit oder bereits zu Netto-Null-Emission verpflichtet haben. Lieferanten, Partner und Dienstleister müssen die Anforderungen ebenfalls erfüllen, wenn sie in deren Auftrag arbeiten wollen. Wobei die wachsenden Anforderungen nicht nur einen „grünen Anstrich“ haben, sondern in aller Regel ökonomische und ökologische Zielsetzungen gleichermaßen erfüllt werden müssen.

Schröder: Genau! Das führt dazu, dass wir künftig mehr in flexiblen und effizienten Plattformen denken bzw. solche Plattformen anbieten. Mit der Flexigo ist uns das schon einmal gut gelungen, aber wir wissen, dass da und andernorts noch mehr drin liegt, und daran arbeiten wir.

Neudorfer: Die Umstellung auf alternative Antriebe ist ein Weg zu weniger Emissionen. Ein anderer ist zum Beispiel das sogenannte Remanufacturing, das wir in einzelnen Ländern schon länger und erfolgreich verfolgen. Dabei werden Geräte und Fahrzeuge am Ende ihrer ursprünglichen Lebensdauer komplett überarbeitet und wieder instand gesetzt. Die Lebensdauer von Maschinen kann dabei um weit über zehn Jahre verlängert werden.

Sie tun also, was der Kunde will?

Schröder: Letztlich ist es unsere Aufgabe, uns so zu rüsten, dass unsere Lösungen den Kunden erlauben, ihre Ziele bestmöglich zu erreichen. Weil, ja, am Ende entscheidet der Kunde – auch in der Zukunft. Wir müssen heute bereits vordenken und Lösungen entwickeln, die sich flexibel über die Zeit hinweg an sich ändernde Bedürfnisse anpassen. Das ist Bestandteil dessen, was wir in der Gruppe unter nachhaltiger Innovation verstehen.

Neudorfer: Als Gruppe haben wir früh gelernt, dass Streuen nicht Streuen und Kehren nicht Kehren ist. Daraus ist unser Anspruch entstanden, gemeinsam mit dem jeweiligen Kunden eine maßgeschneiderte Lösung zu entwickeln. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Aber die Lösungen werden anders aussehen. Weil die Kunden heute und in Zukunft andere Bedürfnisse haben.

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