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Reportage: Wittenberg reformiert die Flächenpflege.

Vorwort – von gestern bis heute

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„Wiederherstellung“ und „Erneuerung“ stehen bedeutungsgleich für den Begriff der Reformation, der im kirchlichen Sinn durch das Wirken Martin Luthers und die damit einhergehende Geschichte der Lutherstadt Wittenberg geprägt bzw. begründet wurde.

Als Ausgangspunkt der Reformationszeit gilt das Jahr 1517, in dem Martin Luther 95 Thesen auf die Pforte der Schlosskirche zu Wittenberg schlug, um damit sinngemäß gegen den seinerzeit gängigen Ablasshandel, das heißt die Verrechnung von guten Taten mit Sündenstrafen, zu protestieren.

Tradition und Moderne

Heute unterliegt die Lutherstadt Wittenberg  mit seinen annähernd 48 Tsd. Einwohnern abermals einem beindruckenden Wandel. Die Kernstadt mit ihren 12 Ortschaften hat eine Gesamtfläche von mehr als 240 km².  19 Stadtteile summieren sich auf eine Gesamtfläche von mehr als 240 km². Historische Bauten und Anlagen wie die Schlosskirche, das Lutherhaus oder das Renaissance-Rathaus gehören zu den altehrwürden, architektonischen Zeitzeugen  aus verschiedensten Baustilen der jahrhundertelangen Entwicklung.

Perspektivisch gut

Mit dem „Arsenal“ ,einem trendigen Einkaufszentrum nahe des Altstadt-Kerns, als auch dem Blick auf die Errichtung des bundesweit zweiten klimafreundlichen Bahnhofs im Jahr 2015 verfügt Wittenberg über zahlreiche Impulse im Ausbau einer zukunftssicheren Infrastruktur. Im Luthergarten können Kirchen aus aller Welt seit dem Jahr 2009  eine Baum-Patenschaft übernehmen. Über 194 Gehölze wurden seit dem bereits gepflanzt und reihen sich harmonisch in die bestehende Parkanlage ein.

Mitten im Geschehen hat sich im Jahr 1998 die Kommunalservice GmbH Lutherstadt Wittenberg etabliert. Das moderne Dienstleistungsunternehmen besitzt aus kommunaler Betrachtung in der Rechtsform einer GmbH deutschlandweit ein Stück weit Modellcharakter. Durch die rechtliche Trennung beauftragt die Stadt den kommunalen Bauhof mit Aufträgen zur Pflege und Erhaltung der öffentlichen Anlagen. Daraus rekrutieren sich ca. 80%  des Volumens durch Einzel- und Dauerbeauftragungen. 10% entfallen auf Aufgaben für die kommunalen Unternehmen der Stadt. Den Rest des Kuchens (10%) erwirtschaftet die Kommunalservice GmbH durch Beauftragungen von Dritten, zu denen beispielsweise ortsansässige Unternehmen und Privatpersonen zählen.

Die klare Trennung zwischen Auftragnehmer und  Auftraggeber trug  auch betriebswirtschaftlich Früchte. Sie führte zur Entlastung des öffentlichen Haushalts, der Sicherung von aktuell 45 Arbeitsplätzen sowie einer kontinuierlichen Umsatzsteigerung durch die Expansion der kommunalen Unternehmen und Eingemeindung von Ortsteilen.

„Wir agieren im Gegensatz zu einem kommunalen Regie- oder Eigenbetrieb absolut selbständig“, beschreibt Manfred Sielaff (Geschäftsführer der Kommunalservice Wittenberg GmbH) die für einen kommunalen Bauhof etwas unorthodoxe Unternehmenskonstellation.

Zu den Zielvorgaben zählte neben der Erwirtschaftung eines ausgeglichenen Jahresergebnisses ebenso die Verbesserung der technischen Ausstattung. Der Fuhrpark umfasst heute ein breites Spektrum von 60 Fahrzeugen und Baumaschinen für generelle und ebenso spezielle Einsätze aller Art. Dazu obliegt der KSW das Fuhrparkmanagement für kommunale Unternehmen der Stadt mit annähernd 150 Fahrzeugen und Arbeitsmaschinen.

Tausche Großflächenmäher gegen mehr Gelenkigkeit.

Ein zentraler Aufgabenbereich liegt in der ganzjährigen Pflege und Unterhaltung der weitläufigen städtischen Grünflächen. Auf Spielplätzen, zwischen Wohn- und Parkanlagen oder auf brachen Flächen schießt das Gras in diesem regenreichen Sommer besonders prächtig. „Jetzt ist Hochsaison“, betont Christian Ziepel (31), mit einer dynamischen Daumen-hoch-Geste. Von April bis Anfang Oktober zählt der emsige Grünpflege-Profi mit seiner blauen Arbeitsmaschine, einem ISEKI-VITRA Knicklenker, gewissermaßen zum Stadtbild. Den Knicklenker fährt er erst seit November letzten Jahres. Mittlerweile attestiert er dem ISEKI-Geräteträger in seinem „Arbeitszeugnis“ mehr als 600 geleistete Betriebsstunden zur jederzeit vollsten Zufriedenheit. „Damals“ hat er sein Pensum mit einer alten, etwas ungelenken Mähmaschine abgeleistet. Im Vergleich von gestern zu heute trauert er seinem treuen Großflächenmäher nicht mehr nach.

„Der VITRA hat schon echte Vorteile, wenn es um Wendigkeit, Zeitersparnis und ein perfektes Arbeitsergebnis geht“, sagt er mit ungezierter Überzeugung.

Der schnelle Wechsel von Vorwärts- auf Rückwärtsfahrt erfolgt über ein Fußhydrostat-Pedal in Kombination mit einem Fahrtrichtungs-Kippschalter, der zur einfachen Bedienung in den Joystick integriert wurde.

Ausgerüstet mit 4-Zylinder Cat-Dieselmotor und Turbolader erreicht der VITRA 2060 eine Endgeschwindigkeit von 40 km/h und ermöglicht auch ein Mitschwimmen im behäbigen Stadtverkehr. Und Straßenfahrten sind unvermeidbar. „Viele Kleinflächen und das weitläufige Wittenberger Stadtgebiet mit seinen 12 Ortsteilen machen ein häufiges Umsetzen per Achse notwendig“, weiß Wolfgang Pescht, Bauhofleiter der Kommunalservice GmbH, aus der täglichen Praxis zu berichten.

Die Pflege extensiver Flächen.

An einem sonnigen Vormittag ist der Grünpfleger mit seinem VITRA im Stadtteil „Kleinwittenberg“ unterwegs. Sein VITRA 2060 macht sich schlank. Mit lediglich 1,25 m Außenbreite nimmt Christian Ziepel über schmale Wege den direkten Weg zum nächsten Einsatzort. Im Winter räumt und streut er die selbigen. Dazu verfügt der Bauhof über ein passgenaues Keil-Kombi-Schneeschild und einen ISEKI Aufsattelstreuer.

Die Rasenflächen um die 4-stöckigen Plattenbauten werden im Mulchverfahren extensiv gemäht und bearbeitet. Durchschnittlich 3-4 mal in der Vegetationsperiode zwischen April bis Oktober mäht er die Wiesen auf mittlere Schnitthöhe ab.  An extensive Flächen stellen die Nutzer weniger exklusive Ansprüche an das Erscheinungsbild, die Belastung sowie die Narbendichte. Hier ist Funktionalität und reduzierter Pflegeaufwand gegenüber einem perfekten, unkrautfreien Vorzeigerasen gefragt.

Das Ausmähen von Ecken und das Umfahren von Hindernissen stellt vor dem beständig treibenden „Effizienz-Gedanken“ heutzutage wachsende Anforderungen an Fahrer und Maschine.

So zum Beispiel im Luthergarten: Hier verändern sich die Anforderungen an Fahrer und Maschine. In engen Radien umfährt Ziepel routiniert Bäume und Blumenbeete. Vor- und Zurücksetzen muss er selten, die dynamische Knicklenkung passt sich der Topografie mit ihren augenschmeichelnden Beetanlagen problemlos an.

Grün schafft Gründe.

Die Entscheidung zur Investition in einen ISEKI-VITRA war anspruchsvoll. Die „eierlegende Wollmilchsau“ sollte es ansatzweise sein. Eine Arbeitsmaschine muss heutzutage multifunktional einsetzbar sein. Mit bloßem Rasenmähen ist es nicht getan. Anbauoptionen, Motor-Performance, Komfort und technische Features müssen eine ganzjährige Nutzung ermöglichen. Im Austausch des altgedienten Großflächenmähers gegen den VITRA spiegelt sich der zitierte Reformations- sprich Erneuerungs-Gedanke ebenso wider.

Im Kabineninneren gewährleisten große Fensterflächen eine hervorragende Rundumsicht. Über robuste Einstieghilfen gelangt der Fahrer in die geräumig dimensionierte Fahrerkabine. Der 4-fach verstellbare, luftgefederte Fahrersitz verfügt für den Winterbetrieb über eine Sitzheizung. Im Sommer hält die integrierte Klimaanlage die Luft im Kabineninneren auf angenehmer Arbeitstemperatur. Die Übersicht der ergonomischen Instrumententafel und die exzellente Steuerbarkeit über die neu entwickelte Joystick- /Konsoleneinheit ermöglicht die volle Konzentration auf den Arbeitseinsatz. Serienmäßig ist der VITRA im Dachbereich mit einer klangstarken Radio/CD-Kombination ausgestattet.

Der Erwerb des VITRA-Knicklenkers amortisiert sich bereits nach kurzer Zeit durch maximale Effizienz. Seine ungemeine Variabilität zum Mähen, Räumen, Kehren und Transportieren verkörpert der VITRA in nur einer Arbeitsmaschine. Damit setzt sich Christian Ziepel mit seinem Knicklenker auch künftig für ein gepflegtes Stadtbild ein, das dieser Tage nicht nur durch die in Christo-Manier verkleidete Schlosskirche einem sichtbaren Wandel unterliegt.

Auf eine florierende Zukunft!

Derzeit ist Wittenberg geprägt vom städtischen Rückbau der Neubaugebiete aus der DDR-Zeit, einer langsamen wirtschaftlichen Erholung und einer touristischen Entwicklung als Ort der Reformation. In diesem Kontext befindet sich die Stadt derzeit in der im Jahr 2008  ins Leben gerufenen Luther-Dekade, welche 2017 ihren Abschluss finden wird. Zahlreiche Gebäude werden restauriert, die Infrastruktur wird zum Teil erneuert und zahlreiche neue Attraktionen, Parkanlagen und floristische Inseln entstehen in der Stadt. In Rufweite des geplanten Klimabahnhofs sind ausgedehnte Park and Ride-Plätze für Besucher geplant. Das Wahrzeichen der Stadt, die Schlosskirche, wird für insgesamt 33 Millionen Euro saniert und teilweise umgebaut. Alle Arbeiten sollen pünktlich 2017 beendet sein.

Für die engagierte Mannschaft der Kommunalservice GmbH Lutherstadt Wittenberg entstehen damit zusätzliche „Baustellen“ zur fortwährenden Pflege und Instandhaltung sobald die bautechnischen Reformen in naher Zukunft vollendet sein werden.

Text: Oliver Sticht

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