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PICK-UPS Das Fahrzeug für alle Fälle

Selbstständigkeit, Pioniergeist, Freiheit – all diese Dinge werden mit dem Pick-up verbunden. Zumindest in Amerika, wo streckenweise raue Bedingungen herrschen und Arbeiter nicht selten unbefestigtes Gelände durchfahren müssen. In Europa mit seiner hohen Urbanisierung und durchgehenden Infrastruktur sind die Offroad-Transporter dagegen nicht so gefragt. Absatzzahlen und Modellvielfalt halten sich daher eher in Grenzen. Für Bauhöfe mit unwegsamen Arbeitsgebieten können Pick-ups aber dennoch eine gute Ergänzung des Maschinenportfolios darstellen.

Lesedauer: min | Bildquelle: Ford, Uli Sonntag, ISUZU
Von: Tim Knott

Marginal – so könnten die hiesigen Zulassungszahlen für Pick-ups auch beschrieben werden. Der ADAC geht davon aus, dass jährlich etwa 20.000 der Fahrzeuge zugelassen werden. Bei 2,6 Millionen Neuzulassungen machen Pick-ups also nur einen Bruchteil aus, für den entweder Handwerker oder Autoliebhaber verantwortlich sind, die nicht genug vom „American Way of Life“ bekommen können. Aufgrund des geringen Interesses zielen die Hersteller der Nutzfahrzeuge tendenziell eher auf andere Märkte ab. Neben den USA erfreuen sich die Fahrzeuge auch in Südamerika einer hohen Beliebtheit, weswegen manche Modelle, wie z.B. der Honda Ridgeline, in Deutschland überhaupt nicht angeboten werden. Interessierte sind hier auf Importe angewiesen. Wieder andere Pick-up-Modelle wurden wegen geringer Nachfrage in Europa eingestellt. Fahrzeuge wie z.B. der Nissan Navarra, der Mitsubishi L200 oder Iveco Massiv sind hierzulande bestenfalls gebraucht zu erwerben.

Von Winterdienst bis Transportfahrzeug

Und das, obwohl die Nutzfahrzeuge viele Möglichkeiten bieten: Durch die verwendete Leiterrahmenbauweise sind die Pick-ups extrem robust und stabil bei der Fahrt auf unebenem Gelände. In Verbindung mit einer hohen Nutzlast, die oftmals mehr als eine Tonne Zuladung ermöglicht und der Option, hohe Anhängelasten zu befördern, wird der Pick-up zur unverwüstlichen Allrad-Beförderungsmaschine. Kombiniert mit einem Kommunaldreieck ist das Geländefahrzeug für eine Vielzahl an Einsatzzwecken ausrüstbar. Und gerade durch die große Ladefläche lassen sich Aufbauten leicht austauschen.

Besonders in kleineren Gemeinden, wo Vielseitigkeit und Wirtschaftlichkeit gefragt sind, kann ein einziges Fahrzeug deshalb mehrere Aufgaben abdecken. Im Winterdienst lassen sich Streuer und Schneeschild aufrüsten – ideal für kleinere Wege, Haltestellen oder Parkplätze, die ein größeres Fahrzeug nicht befahren kann. Im Sommer verwandelt sich der Pick-up mit wenigen Handgriffen in ein Gießfahrzeug mit Wassertank oder in einen Transporter für Grünschnitt und Werkzeug. Auch für Außeneinsätze im Forst oder bei Starkregenereignissen ist der Pick-up mit Allrad und hoher Bodenfreiheit deutlich geeigneter als klassische Transporter.

Ein weiterer Vorteil: Nahezu alle Modelle verfügen über die Option einer Doppelkabine mit fünf Sitzplätzen. Damit kann ein ganzes Team samt Ausrüstung anrücken – ob zur Bankmontage, zur Spielplatzkontrolle oder zur Straßenreinigung. Zubehörhersteller bieten darüber hinaus Hardtops, Werkzeugboxen oder komplette mobile Werkstattsysteme für die Ladefläche an. Bei einer hohen Modifizierbarkeit bleibt der Pick-up dennoch günstiger und wartungsärmer als ein Lkw.


 

Was die Zukunft bringen könnte

Und auch bei den Dekarbonisierungsplänen von Kommunen könnten Pick-ups eine große Rolle spielen. Denn die Angebotsvielfalt elektrifizierter Fahrzeuge geht weit über das bekannteste Modell – den Tesla Cybertruck – hinaus. Hier sind es gerade die asiatischen Hersteller wie Maxus und Dongfeng, die entsprechende Modelle konstruieren – und damit auch auf den europäischen Markt drängen. Einzigartige Vorteile, wie die Nutzung der On-Board-Batterie zur Ladung der eigenen Werkzeuge, könnten in der zukünftigen Kommunalarbeit eine große Rolle spielen. Ob die von manchen als unzureichend eingeschätzte Batterieleistung den harten Herausforderungen der kommunalen Baustelle gewachsen ist, wird jedoch die Zeit zeigen.

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