Ursprünglich geht der heutige Begriff „Traktor“ auf das lateinische „trahere“ – was soviel wie ziehen bzw. schleppen bedeutet – zurück. Da Schlepper in der Regel auf unbefestigten Böden zum Einsatz kommen, sind sie auf hohe Geländegängigkeit und Robustheit hin konstruiert. Allradantrieb samt Differenzialsperre gehören daher heute zum Standard. Neben der Landwirtschaft werden sie in der Forstwirtschaft, bei Kommunalbetrieben, im Gartenbau, im Einsatzwesen (Feuerwehr, THW), auf Flughäfen sowie im Bauwesen (Straßenbau, Erdbewegung, Garten- und Landschaftsbau) eingesetzt. 1909 stellte die Motorenfabrik München-Sendling den ersten Traktor her – etwa 17 Jahre nachdem der erste Trecker mit Verbrennungsmotor in den USA gebaut worden war. Mit Produktionsbeginn 1921 des ersten Lanz Bulldog HL12 mit robustem und kostengünstigem Glühkopfmotor, der als Vielstoffmotor nur geringe Anforderungen an den Treibstoff stellte und auch mit dem in Deutschland erheblich billigeren Rohöl betrieben werden konnte, läutet der Mannheimer Hersteller (seit Mitte der 1950er-Jahre John Deere) in Europa die Mechanisierung dieser Fahrzeugklasse ein.