Die Vorbereitung auf den Winterdienst beginnt meist schon dann, wenn draußen noch hochsommerliche Temperaturen herrschen, denn die Planung und Abwicklung von Neuanschaffungen nimmt oftmals mehrere Monate in Anspruch und muss rechtzeitig angestoßen werden.
Was Geräteträger können müssen
Zunächst benötigen Kommunen und Dienstleister passende Geräteträger für ihre Anbaugeräte. Im Einsatz sind Fahrzeuge für den Gehweg und für die Straße, die idealerweise so konzipiert sind, dass sie Anbaugeräte für verschiedene Funktionen wie Kehren, nassreinigen oder den Winterdienst aufnehmen können. Auch sollte darauf geachtet werden, dass ein Wechsel zwischen verschiedenen Anbaugeräten schnell erfolgen kann. Für den Winterdienst brauchen die Fahrzeuge Allradantrieb, und es muss die Möglichkeit bestehen, Schneeketten zu montieren
Beim Schneeräumen gibt es zwei mögliche Zielsetzungen: Bei der Weißräumung wird der Neuschnee zur Seite geschoben und der restliche Schnee festgefahren. Auf diese feste Decke wird Streugut aufgebracht. Demgegenüber steht die zeitintensivere Schwarzräumung, bei der die Fahrbahn komplett von Schnee und Eis befreit wird.
Ist eine schwarzgeräumte Straße gewünscht, bietet sich als Anbaugerät eine Frontkehrmaschine mit Schneekehrwalzen an. Die elastischen Räumelemente passen sich dem unebenen Straßenuntergrund an, sodass ein gutes Ergebnis erzielt wird und bis zu 40 Prozent Streugut eingespart werden kann. Allerdings ist ein frühzeitiger Einsatz notwendig, da verdichteter Schnee nicht gelöst werden kann und auch die Schneehöhe begrenzt ist.
Pflugräumen: hohen Schnee beseitigen
Im Gegensatz dazu schafft das Pflugräumen mittels einer Pflugschar die Möglichkeit, den Schnee selbst bei großen Schneehöhen von der Straße zu schieben. Auch bei einer hohen Räumgeschwindigkeit lässt sich selbst fester Schnee lösen. Von Nachteil ist beim Pflugräumen, dass der auf die Seite geräumte Schnee stark verdichtet wird und somit langsamer abtaut. Auch kann der Untergrund je nach Härtegrad der Schürfleiste beschädigt werden.
Für große Schneehöhen, wo die Scharhöhe eines Schneepflugs nicht mehr ausreicht, ist schließlich die Schneefräse das geeignete Gerät. Rotierende Werkzeuge erfassen den Schnee, beschleunigen und werfen ihn gezielt aus. Die Arbeitsgeschwindigkeit liegt in diesem Fall bei 0,5 bis vier km/h, die Wurfweite bei bis zu 40 Metern.
Verschiedene Varianten des Streuens
Wie beim Räumen, so gibt es auch beim Streuen zwei verschiedene Möglichkeiten. Auftauende Streustoffe mit flächenhaftender Wirkung lassen das Eis zu Wasser schmelzen. Das Ergebnis ist eine zunächst feuchte Fahrbahn, auf der im trockenen Zustand Restsalz verbleibt, das erneutes Anfrieren verhindert. Abstumpfende Streustoffe wie Splitt, Brechsand oder Granulat werden in die Schneedecke gedrückt und erhöhen den Reibungswiderstand der Oberfläche, haben aber keine dauerhafte Wirkung. Streumaschinen variieren je nach gewünschtem Ergebnis und eingesetztem Streustoff in Behälterform, Antrieb, Streustoff-Förderung und anderen Parametern.
Um zu entscheiden, welche Maschine passt, sind folgende Fragen wesentlich:
- welche minimale/maximale Streubreite ist erforderlich?
- welche Streustrecke/Fläche wird bewältigt?
- welche Ladekapazität hat das Fahrzeug?
- welcher Streustoff wird verwendet?
- soll Salz befeuchtet werden?