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VW Nutzfahrzeuge steckt Ziele höher

Stephan Schaller steckt VW Nutzfahrzeuge (VWN) neue Ziele: In zehn Jahren soll die hannoversche VW-Tochter ihren Absatz fast verdoppeln.

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Aus den 440.000 verkauften Autos des vergangenen Jahrs sollen 800.000 im Jahr 2018 werden, sagte Markenchef Schaller am Montag beim Wirtschaftsempfang der Stadt Hannover. Das Ziel gilt unabhängig von den in Brasilien gebauten schweren Lkw, deren Zukunft wegen des Gezerres zwischen VW, Scania und MAN unsicher ist.

Den Schub sollen vor allem die neuen Wachstumsmärkte Russland, Indien und China bringen. Für sie plant VWN neue Modelle, die auch im Ausland gebaut werden sollen. Bisher hatte Schaller „mittelfristig“ 600.000 Autos pro Jahr angepeilt. Das wäre allein schon mit dem geplanten neuen Pickup machbar, der 2009 oder 2010 auf den Markt kommen wird. Für den nächsten Schritt braucht es nach Schallers Worten die sogenannten Emerging Markets, wo die Nachfrage nach leichten Nutzfahrzeugen innerhalb von zehn Jahren um 60Prozent wachsen werde. Weltweit erwartet er ein Plus von einem Viertel auf 18 Millionen Autos. Davon will die bislang stark auf Westeuropa konzentrierte VWN überdurchschnittlich profitieren.

Der Schlüssel seien andere Modelle, die „in weniger als fünf Jahren“ bereitstehen sollen, sagte Schaller. „Hightech-Produkte nach europäischen Standards“ bildeten in den Wachstumsmärkten nur eine kleine Nische, dort würden andere Fahrzeuge gebraucht. VWN hat solche Märkte lange mit alten Modellen bedient, ist damit aber in Bedrängnis geraten. Schaller schweben keine völligen Neuentwicklungen vor, sondern Autos aus vorhandenen Teilen des Konzernbaukastens, die bei einfacherer Technik und Ausstattung die gewohnten Qualitäts- und Sicherheitsstandards bieten und „vor Ort gefertigt werden“.

Dafür böten sich vorhandene VW-Werke zum Beispiel in China oder demnächst Russland an, sagte ein VWN-Sprecher. Auch Kooperationen mit anderen Herstellern werde man prüfen. Sollte es neue Standorte geben, könnten sie sich nach Schallers Worten am Lkw-Werk im brasilianischen Resende orientieren, das weitgehend von Zulieferern betrieben wird.

Das Wachstum soll auch helfen, die Beschäftigung im hannoverschen Stammwerk zu halten. Die 12500 Mitarbeiter dort bauen derzeit täglich 750 Transporter und andere Varianten der T5-Reihe. Nach Schallers Einschätzung können es in absehbarer Zeit auch 1000 sein, und so sei die Devise:„wachsen ohne zu wachsen“ – mehr Produktion bei gleicher Belegschaft.

Zur Sicherung des Standorts sollen in den nächsten drei Jahren insgesamt 500 Millionen Euro investiert werden. Man bewege sich damit etwa auf dem Niveau der Vorjahre, hieß es bei VWN. Größte Einzelprojekte sind der Pickup, dessen geschlossene Variante hier gebaut wird, und der Karosseriebau für den neuen Porsche Panamera.

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