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Mechanisch Biologische Abfallbehandlungsanlagen (MBA) fahren Volllast

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Aktuelle Zeitungsberichte aus Hannover und Lübeck lassen vermuten, dass weiterhin Probleme mit der MBA-Technik bestehen. Teilweise wird diese noch vergleichsweise junge und innovative Behandlungstechnik pauschal in Frage gestellt. Die Arbeitsgemeinschaft Stoffspezifische Abfallbehandlung ASA e.V. als Bundesverband für MBA-Technologie stellt sich deutlich gegen diese Behauptung und weist dazu folgende Fakten auf:

Die meisten Betreiber der über 50 mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland konnten erst im Jahre 2001, als die Abfallablagerungsverordnung und die 30. BImSchV verabschiedet wurden, mit der Umsetzung der regionalen Abfallbehandlungskonzepte beginnen. Es blieben den Betreibern, Anlagenbauern und Herstellern nur 4 Jahre, um die Planung, Erstellung und Inbetriebnahmen der kostenintensiven Anlagenkomplexe bis zum TASi-Termin am 1.6.2005 fertig zu stellen. Zudem erschwerten verschiedentlich Insolvenzen von Herstellern die Umsetzung der MBA-Anlagen.

Es bestehen unmittelbar nur bei 5 MBA-Anlagen - speziell mit einer Nassvergärungsstufe - eingeschränkte betriebliche Schwierigkeiten, die auf die sehr komplexe Technik zurückzuführen sind. 90 % der in Deutschland betriebenen MBA-Anlagen behandeln die Siedlungsabfälle und siedlungsabfallähnlichen Gewerbeabfälle gemäß den hohen Anforderungen der TASi (Technische Anleitung Siedlungsabfall) vollständig.

Die politischen Gremien mussten in dieser Zeit Grundsatzentscheidungen für die langfristige Zukunft treffen und für die Standorte von MBA-Anlagen optimale ökonomische und ökologische Vorteile vereinen. Verbrennungsanlagen waren vielerorts nicht gegen die Bevölkerung durchzusetzen. MBA-Anlagen mit Nassvergärung bieten dem Betreiber eine Vielzahl von Vorteilen wie z. B. eine sehr hohe Energieausbeute, einen geringen Platzbedarf und geringe Emissionen aufgrund gekapselter Behandlung. Der größte Vorteil besteht aber in der Produktion und energetischen Verwertung von Biogas aus dem biologischen Anteil des Restabfalls.

Um diese innovativen Vorteile zu vereinen, ist es notwendig eine sehr komplexe und innovative Technik anzuwenden. Immer dann wenn komplexe Systeme installiert werden, entstehen eine Vielzahl an Herausforderungen für den Hersteller und Betreiber. Das Umweltbundesamt bestätigte in einem Workshop am 6./7. November 2006 die Bedeutung der Vergärungstechnologie: Die Ausschöpfung des Energiepotentials im Abfall sei ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz. Die MBA-Technik mit den Nassvergärungsstufen liefere aufgrund der optimalen energetischen Nutzung der organischen Substanz einen sehr hohen Beitrag zum Klimaschutz. Im Rahmen der energetischen Verwertung des biogenen Anteils in der heizwertreichen Fraktion unterstützen die MBA-Betreiber darüber hinaus die Klimaziele des Bundesumweltministeriums.

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel bestätigte während der ASAMitgliederversammlung im November 2006, dass die gesamte MBA-Technik in der Abfallwirtschaft etabliert ist und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz gibt. Probleme in einzelnen Anlagen dürften nicht über den insgesamt großen Nutzen der MBA-Technik hinwegtäuschen. Jede innovative Technik benötigt ihre Entwicklungszeit.
Die ASA geht davon aus, dass in absehbarer Zeit eine Vollfunktion der Naßvergärungsanlagen nachweislich gelingt. Pauschale Kritik sei unangemessen und unangebracht.

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