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John Deere investiert in Ersatzteil-Logistik

Bruchsal - Das Europäische Ersatzteilzentrum Bruchsal (E-PDC) des Landmaschinen-Herstellers John Deere geht weiter auf Expansionskurs.

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Ursache hierfür sind laut Deere zufolge nicht nur das stetig wachsende Produktprogramm des Unternehmens, sondern auch die sich ändernden Rahmenbedingungen für das Teilegeschäft insgesamt. So seien einerseits die Frachtraten in den vergangenen Jahren massiv angestiegen, andererseits erforderten auch Umwelterwägungen eine Neuorientierung der Ersatzteil-Logistik mit Ziel, kürzeste Transportwege zu nutzen und Umwege von Teilen von vornherein zu vermeiden.

"Nach der Eröffnung unseres neuen regionalen Ersatzteillagers in der Nähe von Moskau haben wir zwei weitere Projekte in Arbeit, die dazu beitragen, unsere Ersatzteil-Versorgung weiter zu verbessern ", so der für das Teilegeschäft in der Region 2 zuständige Direktor, Fritz Rheindorf. "Es sind dies die Errichtung eines weiteren regionalen Ersatzteillagers in der Nähe von Stockholm und der Bau eines Ersatzteil-Dekonsolidierungs- und Verteilerzentrums (DECON-Center) am Standort Bruchsal."

Ersatzteilkommissionierung und -lieferung ohne Umwege

Im neuen Ersatzteil-Dekonsolidierungs- und Verteilerzentrum werden Aufträge zur Lieferung an regionale Läger oder an JohnDeere Vertriebspartner zusammengestellt. Es erfülle damit zwei Funktionen gleichzeitig: Zum einen sorge es dafür, dass eingehende Teilelieferungen aus den JohnDeere Fabriken und Ersatzteillägern schon bei ihrem Eintreffen verschiedenen (bereits vorliegenden) Aufträgen zugeordnet werden könnten, anstatt – wie bisher – erst einmal komplett in das Ersatzteillager eingelagert zu werden. Zum anderen würden Teile von externen Lieferanten direkt in das Dekonsolidierungs- und Verteilerzentrum geschickt, dort umgepackt und vorliegenden Aufträgen zugeordnet, anstatt – wie bisher – den Umweg über die jeweils für das Produkt zuständige Fabrik zu nehmen.

In diesem etwa 16.000 Quadratmeter großen Gebäudekomplex mit einem Investitions- Volumen von etwa 23 Millionen Euro sollen bis 2013 voraussichtlich 80 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Seine Fertigstellung ist für den Herbst 2011 vorgesehen. Infolge des verringerten Aufwands und kürzerer Transportwege erwartet das Unternehmen durch die Errichtung des DECON-Centers Einsparungen in Höhe von über 22 Millionen Euro innerhalb der nächsten zehn Jahre.

Bekenntnis zum Standort Bruchsal

"Mit der Entscheidung, hier erneut in das Ersatzteilwesen zu investieren, legt JohnDeere nicht nur ein klares Bekenntnis zum Standort Bruchsal ab, sondern baut auch weiterhin auf die ausgezeichnete Infrastruktur der Technologieregion Karlsruhe", sagte Rheindorf anlässlich der Grundsteinlegung. Erstes sichtbares Zeichen für dieses neueste Erweiterungsvorhaben auf dem "John Deere Campus" in Bruchsal sei zunächst einmal der Bau einer eigenen Zufahrt für das DECON-Center von der Industriestraße aus.

Das Europäische Ersatzteilzentrum Bruchsal sei 1983 in Betrieb genommen und zwischenzeitlich bereits mehrfach in großem Umfang erweitert worden. Zu Beginn sorgten dort 100.000 Ersatzteilpositionen auf 40.000 Quadratmeter Lagerfläche für 110 Arbeitsplätze, heute "betreuen" laut JohnDeere über 200 Mitarbeiter die Einlagerung, Kommissionierung und den Versand von rund 190.000 Ersatzteil-Positionen auf 60.000 Quadratmeter Fläche.

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