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ING PLUS AG Smarte Straßen: Wie die KI-basierte Technologie BITS Kommunen beim Erhaltungsmanagement unterstützt

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Ing Plus AG

Der Erhalt von Straßen und Infrastruktur stellt Kommunen vor große Herausforderungen. Dabei stoßen die Verwaltungen zunehmend an ihre Grenzen. Künstliche Intelligenz kann bei der Planung und Umsetzung von Sanierungen eine wertvolle Rolle spielen. BITS heißt ein Programm, das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert und ab dem Herbst erstmals in der Stadtverwaltung Rottenburg am Neckar angewendet wird.

Bis vor zwei Jahren haben die Mitarbeiter des Straßenbauamtes den Zustand der Straßen selbst mit Zettel und Stift erfasst. Eine Fleißarbeit, die keinem Spaß gemacht hat. Nun werden die Straßen seit zwei Jahren mit der Vialytics-App befahren und ausgewertet. Ein Smartphone zeichnet die Strecken auf und erfasst die Schäden an der Straßenoberfläche. „Das hat uns schon einmal weitergebracht“, sagt Dennis Ströbele, stellvertretender Tiefbauleiter und Leiter Straßenbau & Brücken der Stadt Rottenburg. Nach der automatisierten Datensammlung wünscht sich Dennis Ströbele nun ein Programm, das die Verwaltung bei der Sanierungsvorbereitung und -planung unterstützt. Denn auch das ist aufgrund der Fülle der Aufgaben und von unbesetzten Stellen kaum zu schaffen. „Wir können oft erst reagieren, wenn es brennt“, sagt der stellvertretende Tiefbauleiter.


Am Ende der Kapazität

Rottenburg ist damit aber keine Ausnahme. In Deutschland gibt es 10.789 Kommunen – und fast allen geht es ähnlich. Es ist keine Seltenheit, dass im kommunalen Haushalt Millionen von Euro für die Straßensanierung zur Verfügung stehen. Abgerufen wird aber gerade einmal die Hälfte der Mittel, weil die Verwaltungen gar nicht mehr alle Ausschreibungen und Bauleitungen schultern können.

Dennis Ströbele muss für eine digitale Assistenz, die die Entscheidungen vorbereitet, aber nicht aufs Christkind warten. Dieses Werkzeug gibt es bereits bzw. es wird gerade von der Ing Plus AG aus Fürth unter dem Namen BITS entwickelt. BITS steht für Business Intelligence Tool für die Sanierungsstrategien zum Erhaltungsmanagement von Straßen innerorts auf Basis kommunaler Straßenzustandsdaten. „Das hört sich komplizierter an als es ist“, sagt Christopher Weindl, der CEO der Ing Plus AG. „Wir haben uns darauf spezialisiert, Abläufe in der Baubranche neu zu denken und zu digitalisieren. Lästige, aber notwendige Routinearbeiten werden von einer künstlichen Intelligenz übernommen und automatisiert. Das Thema Infrastruktur ist dabei unser Herzensprojekt.“

Bei BITS werden die vorliegenden innerörtlichen Straßenzustandsdaten aus der Vialytics-Befahrung automatisiert ausgewertet und den Kommunalverwaltungen bestmögliche Sanierungsstrategien in verschiedenen Varianten vorgeschlagen. Diese Idee begeistert nicht nur Kommunen wie Rottenburg am Neckar oder Heiterbach, die das Projekt mit ihren Straßen bzw. Daten unterstützen. Das Vorhaben wird auch als Forschungsvorhaben vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. mFUND heißt die Innovationsinitiative, mit der das Ministerium seit 2016 vielversprechende Entwicklungsprojekte für die digitale und vernetzte Mobilität der Zukunft unterstützt.

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Prototyp bereits gestartet

Ein Protoyp von BITS läuft bereits in einer simulierten Umgebung. Rottenburg wird nach den Sommerferien dann die erste Kommune sein, die damit arbeitet. „Auf diese Weise können wir das System an die Nutzer anpassen und den Verwaltungen eine Auswahl an effektiven und effizienten Lösungen anbieten, die ihren Anforderungen, Budgets und Möglichkeiten entsprechen“, sagt Christopher Weindl. BITS ist immer up-to-date, auch was die Technologie im Tief- und Straßenbau anbelangt. Alle drei bis fünf Jahre gibt es neue Methoden, die das KI-System als automatisierten Wissensstrom in Echtzeit einfließen lässt.

Dennis Ströbele kann sich vorstellen, dass es in mancher Amtsstube Vorbehalte gegen solch eine IT-Lösung gibt. Er hat keine Angst, dass BITS ihm die Arbeit wegnimmt. „Im Gegenteil“, sagt er, „was der Computer schneller und besser kann, das soll er tun.“ Denn nicht nur die Instandhaltung der Infrastruktur ist in den Kommunen ein großes Thema, auch die Personalnachbesetzung. „Wir können dieses Fachwissen gar nicht ansammeln.“ Denn BITS bezieht in seine Lösungsvorschläge Faktoren wie Nachhaltigkeit, Kosten und Zeit mit ein. Auch Aspekte wie Verkehrsdichte, Witterungsverhältnisse und Lärm können gewichtet werden. „Auf dieser Grundlage erstellen wir Vorschläge für Reparatur- und Instandhaltungsmaßnahmen“, erklärt Christopher Weindl. So kann eine Straße beispielsweise außerhalb der Schulzeiten saniert werden, besonders emmissionsreduziert, barrierefrei oder im Hinblick auf das Recycling der Materialien direkt vor Ort.

In den Ohren von Dennis Ströbele ist das Musik. „Wir haben oft gar nicht die Zeit, uns so ausführlich darüber Gedanken zu machen. Schnelligkeit geht da manchmal vor Nachhaltigkeit. Dabei kommen wir am Thema Klima nicht vorbei.“ Auch Ingenieurbüros wollen sich diese Arbeit nicht machen. „Dafür sind unsere Sanierungsmaßnahmen oder neue Baugebiete dann zu klein.“ Gerade deshalb spricht Christopher Weindl lieber vom „Smart Village“ und nicht von der „Smart City“, wenn er von der Zielgruppe von BITS spricht. „Wir wollen der breiten Masse helfen“, das sind die kleineren Kommunen. „Wenn sich irgendwann auch die großen Städte wie Stuttgart, München oder Hamburg für BITS interessieren, freut uns das natürlich auch.“

Dass BITS hilft, ist sich Dennis Ströbele sicher: „Das Programm wird uns die Arbeit bei der Straßensanierung erleichtern.“ Zusammen mit Christopher Werndl denkt er aber schon weiter, an eine Vernetzung des Straßen- und Kanalmanagements. Denn die Ing Plus AG ist kein normales Startup, sondern eine Ausgründung mit langjähriger Erfahrung und KI-basierten Lösungen im Abwasserbereich. In der Kartenansicht eines Dashboards lassen sich künftig der Zustand von Kanal und Straße übereinanderlegen. Es lässt sich dann zum Beispiel sagen: Zeig mir alle Straßen in der Kategorie „schlechter Zustand“, bei denen der Kanal ebenso instandgesetzt werden muss, inklusive aller Sanierungsoptionen. „Das ist nicht nur für uns in der Verwaltung ein riesiger Vorteil, sondern auch für die Entscheidungsfindung unserer Kommunalpolitiker“, meint Dennis Ströbele.

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