Gemessen an seiner Flächenausdehnung ist der Landkreis Rotenburg (Wümme) der viertgrößte in Niedersachsen. Touristen schätzen die Gegend unter anderem wegen ihrer zahlreichen Radwege. Insgesamt ist das ADFC-konforme Netz dort über 1 800 km lang. Mehr als 40 Themenrouten laden zu Ein- und Mehrtagestouren durch Wälder, Alleen und von Bäumen gesäumten Strecken ein. Damit sich die Fahrten dort aufgrund von Wurzelerhebungen nicht wie auf einer Buckelpiste anfühlen, begradigt die Straßenmeisterei Rotenburg diese mit einer Husqvarna Bodenfräse BMP 265 Petrol in Eigenregie.
So schön der Ausblick vom Fahrradsattel auf die vorbeiziehende Landschaft auch sein mag: Richtet sich dieser aufgrund unebenen Untergrunds eher auf den Boden als nach vorne oder zur Seite, besteht seitens der Kommune Handlungsbedarf. Das Problem sind Wurzeln von Bäumen, die sich unter Fahrbahnen schieben und insbesondere auf Radwegen den Asphaltbelag nach oben drücken. Diese Erhebungen schmälern nicht nur den Fahrkomfort, sondern bergen zudem für Rad- und e-Scooter-Fahrer echte Gefahrenpotenziale.
Wurzelerhebungen schneller und einfacher beseitigen
Reparaturen in diesem Bereich sind in der Regel mit einem hohen zeitlichen Aufwand und entsprechenden Kosten verbunden. Denn meist erfolgt zunächst eine Ausschreibung mit entsprechenden Angebotsfristen. Nach der Vergabe an den günstigsten Anbieter muss die Straße gesperrt, eine Lichtzeichenanlage aufgestellt oder Umleitung ausgeschildert und die Reparatur durchgeführt werden. Damit einher gehen ein Zeitverlust der betroffenen Verkehrsteilnehmer sowie höhere Lärm- und Abgasbelastungen auf der Umleitungsstrecke. Als sich der Landkreis Rotenburg (Wümme) mit dieser Herausforderung konfrontiert sah, entschied er sich dafür, einen schnelleren sowie kostengünstigeren Weg bei der Beseitigung von Wurzelerhebungen einzuschlagen.
Mit maximaler Abwärtskraft Unebenheiten abschälen
Im Rahmen einer Anfrage bei Husqvarna Construction bat der Landkreis zunächst um eine Vorführung der Husqvarna BMP 265 Petrol. Dabei handelt es sich um eine mit Schälfräslamellen ausgestattete Bodenfräse, welche sich mit ihrem Gewicht von 190 kg leicht auf einem Anhänger bzw. in einem Transporter transportieren lässt. Die Trommel wird direkt von einem Benzinmotor angetrieben, wodurch sich die BMP 265 automatisch vorwärts bewegt und den Untergrund entsprechend der eingestellten Arbeitstiefe millimetergenau abschält. Dabei ist eine genaue Einstellung entscheidend, damit der Bereich nicht unnötig abgenutzt wird. Der passende Abstand lässt sich über ein Anheben bzw. Absenken des Fräswalzenmechanismus schnell und einfach justieren. Anschließend sorgt das zentrierte Gewicht der Maschine für eine maximale Abwärtskraft auf die rotierende Trommel und das gewünschte Ergebnis.
Vom Resultat waren Torben Wendelborn, Straßenmeister des Landkreises, und sein Team auf Anhieb überzeugt. Nach einer knapp halbstündigen Einweisung ließ sich die für den Test ausgewählte Wurzelerhebung innerhalb von nur zehn Minuten begradigen – Rüstzeit der Maschine inklusive. Anschließend konnte der entstandene Riss mit Flüssigbitumen aufgefüllt und die Stelle dadurch versiegelt werden. Da während des Abschälvorgangs nur Staub entsteht sowie schwerere Teile auf der Strecke liegen, halten sich auch folgende Reinigungsarbeiten in Grenzen. Optional können mobile Wände zum Schutz von Passanten und Fahrzeugen aufgestellt werden. Der Bediener benötigt hinsichtlich seiner persönlichen Schutzausrüstung (PSA) nur eine Schutzbrille, Gehörschutz und ggf. eine Maske.
Die Bodenfräse selbst verfügt über einen Notaus- sowie Totmannschalter. Dieser wird an der Kleidung des Bedieners befestigt und schaltet die Maschine beispielsweise bei einem Sturz automatisch ab.