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Hako-Werke investieren in neues Anlagen- und Lackierkonzept am Standort Waltershausen

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Bereits im Oktober 2007 nahm man bei Multicar, Zweigwerk der Hako-Werke GmbH in Waltershausen, eine neue umweltschonende Lackieranlage für den Decklack in Betrieb.

Jetzt, im April 2008, wurde der zweite Bauabschnitt, eine kathodische Tauchlackierung (KTL) fertiggestellt.  Unter Beteiligung von Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft, den beteiligten Partnerfirmen sowie Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen übergaben der Ministerpräsident des Landes Thüringen Dieter Althaus und Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz im Rahmen eines Festaktes am 16.4.2008 die komplette Anlage Ihrer Bestimmung.

Das Unternehmen investierte insgesamt 3,6 Millionen Euro in das neue Anlagen- & Lackierkonzept. Die Investition unterteilt sich in 1,2 Millionen Euro für den Decklackbereich und in 2,4 Millionen Euro für den KTL- Bereich.

Mit der Installation der neuen Farbgebungsanlage, die einen hohen Korrosionsschutz auf Automobilstandard bietet, setzen die Hako-Werke ein Zeichen, dass Industrielle Fertigung, Verbesserung der Beschichtungsqualität, Umwelt- und Arbeitsschutz kein Widerspruch sind. 

Die gesamte Anlagentechnik befindet sich auf dem neusten Stand der Technik und ist für die verschiedenen Hauptlieferanten ein begehrtes Referenzobjekt. Und natürlich leistet die Anlage einen erheblichen Beitrag zur Standortsicherung in Waltershausen.

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Vollbestückte Hängebahn des neuen Decklackbereiches

Für die KTL-Anlage (Firma ANTIKORR KFT.) wurde eigens ein Anbau von 15 x 45 m an die vorhandene Halle der Farbgebung angebaut. In diesem Anbau befinden sich die chemische Vorbehandlungsstrecke, das KTL-Bad, die Öfen und der gesamte Wartungstrakt für die voll automatische Anlagentechnik.
 

Aktiver Umweltschutz

Durch den Einsatz von Wasserlacken, sowohl bei der Grundierung als auch beim Decklack, wird auf umwelt- und gesundheitsschädliche Lösemittel verzichtet. Ziel war es, den VOC-Ausstoss (Verordnung zur Umsetzung der Richtlinie 1999/13/EG über die Begrenzung von Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen“) von ca. 15 Tonnen im Jahre 2006 auf weniger als 6 Tonnen pro Jahr zu minimieren.

Durch das Insourcen der KTL konnte der CO2-Ausstoß, verursacht durch die täglichen LKW-Fahrten zu den bisherigen Lieferanten (ca. 500 km), auf Null gebracht werden. Der externe Logistikaufwand belastet die Umwelt bisher jährlich mit ca. 50 to Co2.

Ein weiterer Umweltaspekt ist, dass die komplette Anlage abwasserfrei betrieben wird. Durch einen ausgefeilte Kaskadenschaltung wird der Verbrauch von Frischwasser auf ein Minimum reduziert. Alle entstehenden Abwässer werden in der eigenen Abwasseraufbereitung regeneriert und dem Prozess wieder zugeführt. Hierbei entstehen lediglich Konzentrate bzw. Filtrate, die separat entsorgt werden.

Durch die moderne Anlagentechnologie und die optimierten Logistikprozess werden außerdem Abfälle reduziert und das Abwasser entlastet, rundum ein großes Plus für die Ökobilanz.

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Alle Multicar-Produkte werden künftig nur noch mit Wasserlacken beschichtet.

Arbeitsweise der Lackieranlage und Tauchlackierung (KTL):

Zur Vorbereitung des metallischen Untergrundes durchlaufen alle Teile vor dem KTL-Lackauftrag eine chemische Vorbehandlung. Diese besteht aus 10 Zonen, in denen die Teile entfettet, gespült, zinkphosphatiert und erneut gespült werden. Im Anschluß werden die Teile in den KTL-Lack, der zu 80% aus Wasser besteht, getaucht. Das zu beschichtende Teil wird als Kathode geschaltet und durch die anliegende Gleichspannung von ca. 400 Volt werden die Farbpigmente auf den Stahlteilen abgeschieden. Es bildet sich nach ca. 2 min eine homogene Schichtdicke mit ca. 20 µm. Der Lackfilm bildet sich auch in den schwer zu beschichtenden Hohl- und Innenräumen und gewährleistet somit einen umfassenden Korrosionsschutz. Anschließend wird der Lack im Ofen bei ca. 180°C für 10 min vernetzt und ausgehärtet.

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Vorbehandlungszone von Thüringens größter KTL-Taktanlage

Im Anschluss an die KTL-Grundierung wird in der neuen Lackieranlage der Decklack appliziert. Hierbei wird in sechs nebeneinander liegenden Kombikabinen (der Firma WOLF Anlagen-Technik GmbH & Co. KG) das flexible Lackieren einzelner Fahrzeugkomponenten mit umweltfreundlichen Wasserlacken (der Firma Emil Frei GmbH & Co. KG) möglich. Die Kombikabinen können flexibel und schnell mit Hilfe der manuell manipulierbaren Hängebahn (der Firma THÜMA Maschinenbau und Service GmbH) beschickt werden. Zum anschließenden Trocknen (60°C – 80°C) verbleiben die Teile dann in der Kombikabine. Der Lack wird so vor Staub und Beschädigungen, gerade in seiner empfindlichen Ablüft- & Trockenphase, geschützt.

Die flexible Prozesssteuerung der Anlagetechnik für den Decklack ist für die Produktion der Multicar-Geräteträger ideal. Sowohl das Lackieren, von Kunststoffen als auch von Stahlteilen, mit unterschiedlichen Taktzeiten läßt sich hier optimal realisieren. Ein Farbwechsel benötigt zum Beispiel nur etwa eine Minute. Die 2K-Applikationstechnik (der Firma THÜMA Maschinenbau und Service GmbH) läßt sich einfach reinigen und per Knopfdruck wird ein anderer, maschinell gemischter Standardfarbton ausgewählt. Damit kann ohne aufwändige Umrüstzeiten und ohne Farbschwankungen auf den Farbmix in der laufenden Produktion eingegangen werden.

Aufgrund der Innenabmaße des Warenträgers von 3,7 x 1,7 x 1,7 m besitzt Multicar zur Zeit Thüringens größte KTL-Taktanlage. Diese Größe ist auf dem Markt selten und gefragt. Deshalb will man sich eventuell Ende des Jahres auch für technologisch anspruchsvolle Teile nach Außen öffnen.  

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Einfahrt des Warenträgers in den Ofen

An der Realisierung beteiligte Partner:

Während der Realisierungs- und Inbetriebnahmephase des neuen Decklackbereiches wurden die Multicar-Mitarbeiter durch die beteiligten Lieferanten hervorragend begleitet und erfolgreich geschult. Dies ermöglichte einen reibungslosen Ablauf bei der Umstellung von der alten auf die neue Anlagentechnik, die während der laufenden Produktion erfolgte. 

Die Planungsphase startete im Dezember 2006, mit den ersten groben Layoutvorstellungen und einer aufwendigen Variantenbewertung. Technologisch wurde das werksübergreifende Projektteam, bestehend aus Hako und Multicar-Mitarbeitern, durch die DFO Service GmbH während der Planungsphase unterstützt. Für den Bereich „Decklack“ steuerte Herrn Ernst-Hermann Timmermann und für den Bereich „KTL“ Frau Anja Rach ihre Fachkompetenz zur Konzeptionierung des gesamten Anlagenlayouts bei.

Bei der Inbetriebnahme der KTL-Anlage waren sowohl der Chemielieferant, die Firma Chemetall GmbH, als auch der KTL-Lacklieferant, die Firma Emil Frei GmbH & Co. KG. eine große Hilfe. Bei der Inbetriebnahme der neuen Farbgebungsanlage unterstützten der Applikationstechnik-Lieferant, die Firma THÜMA Maschinenbau und Service GmbH, und der Lacklieferant, die Firma Emil Frei GmbH & Co. KG.

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