Erst vergangene Woche stürzte ein 30-jähriger Weinbaufacharbeiter in Schlossberg in der Steiermark 100 Meter über einen steilen Weinberg. Arbeitsunfälle mit Traktoren sind keine Seltenheit. "Mit den schweren Maschinen lauern schon bei geringen Geschwindigkeiten viele Gefahren", weiß Gerhard Blümel, Leiter des ÖAMTC-Fahrsicherheitszentrums Teesdorf. "Es ist besonders wichtig, die Fahrphysik von Traktor und Anhänger zu kennen, um möglichst rasch und richtig reagieren zu können."
Der ÖAMTC bietet seit 1990 ein spezielles Fahrsicherheitstraining mit Traktoren an. Unterstützt wird dieses Training von der Sozialversicherungsanstalt der Bauern, der Firma Stahl- und Fahrzeugbau Grabner GmbH und CASE CNH Österreich (Traktorproduktion). Im Jahr 2007 fanden 464 Traktorkurse in den ÖAMTC-Fahrsicherheitszentren österreichweit statt. Seit Kooperationsbeginn gab es bereits an die 6.400 Kurse. Im Jänner haben die vier Kooperationspartner ihre bewährte Zusammenarbeit für die kommenden Jahre erneuert.
Sicherheit und Fahrzeugbeherrschung in kritischen Situationen sowie Geschicklichkeit sind die Schwerpunkte des eintägigen Fahrsicherheitstrainings für Traktoren beim ÖAMTC. In der Theorie lernen die Teilnehmer - darunter zahlreiche Schüler landwirtschaftlicher Schulen - alle physikalischen Zusammenhänge. Die Praxis bietet ein Übungsfeld für richtiges Bremsen in Notsituationen, Ausweichen vor Hindernissen, mögliche Extremsituationen beim Kurvenfahren, Bergabfahren auf rutschigem Untergrund, sicherheitsspezifischen Einsatz der am Fahrzeug vorhandenen Technik und Fahren in schwierigem Gelände.
