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Deere & Co. für langfristige Investoren

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Der Agrarboom sei seit Monaten in aller Investorenmunde. Ob Saatgut oder Düngerhersteller - Aktien aus diesen Sektoren würden als lohnende Investition gepriesen. Es gebe aber noch weitere Branchen, die vom erwarteten langfristigen Boom in der Landwirtschaft profitieren sollten. Dazu würden auch die Hersteller von modernen Landmaschinen gehören. Mit ihnen könnten die vorhandenen Flächen intensiver und effizienter genutzt werden. Weltweit führend auf diesem Gebiet sei der US-Konzern Deere & Co., der auch mit seinen jüngst vorgelegten Quartalszahlen zu überzeugen gewusst habe.

Die Geschichte des Unternehmens reiche bis ins Jahr 1837 zurück. Zu dieser Zeit habe John Deere den ersten wirtschaftlich erfolgreichen, selbstreinigenden Stahlpflug entwickelt und damit den Grundstein für sein Unternehmen, Deere & Company, gelegt. Bereits elf Jahre später habe das Unternehmen mehr als 1.000 Pflüge pro Jahr hergestellt. Einige der damals abgegebenen Grundsätze hätten laut Unternehmen bis heute Bestand. Dies gelte nicht zuletzt für die hohen Qualitätsmaßstäbe. "Ich werde niemals meinen Namen auf ein Produkt setzen, in dem nicht das Beste steckt, das ich zu geben vermag", so ein bekannter Leitspruch.

Seit der Gründung bis heute habe sich Deere & Co. zu einem Weltkonzern gemausert. Er stelle dabei nicht nur Traktoren, Mähdrescher und andere landwirtschaftliche Nutzmaschinen her. Zum Sortiment würden auch Großmaschinen für die Bau- und Forstwirtschaft wie Bulldozer und Planierraupen, aber auch Schneepflüge, Kräne und Rasenmäher gehören. Verkauft würden die Maschinen und Geräte in mehr als 160 Ländern.

Wachstumsfantasie komme derzeit aber dank des Agrarbooms vor allem aus dem Bereich "landwirtschaftliche Maschinen". Die wachsende Weltbevölkerung, der zunehmende Wohlstand in Schwellenländern, immer geringere Nutzflächen sowie der zunehmende Bedarf an Biotreibstoff würden nach einer intensiveren Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen verlangen. Ein Faktor dabei sei der Einsatz modernster Technik, deren Anschaffung sich auch mit Blick auf die rasanten Preisanstiege bei landschaftlichen Produkten wie Getreide immer mehr lohne. Davon dürfte auch Deere & Co. weiter profitieren. Die jüngst vorgelegten Quartalszahlen würden bereits eindrucksvoll starkes Wachstum zeigen.

Die weltweite Nummer eins bei landwirtschaftlichen Maschinen habe im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2007/08 (bis Ende Oktober) einen Rekordgewinn verbucht. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sei der Überschuss im Zeitraum Februar bis April von 623,6 Mio. US-Dollar auf 763,5 Mio. US-Dollar geschnellt. Das Ergebnis je Aktie (EPS) habe sich von 1,36 US-Dollar auf 1,74 US-Dollar verbessert. Beim Umsatz habe die Gesellschaft ein Plus von 18% auf 8,1 Mrd. US-Dollar verbucht. Und auch die Halbjahresbilanz lasse keine Wünsche offen. Hier seien die Einnahmen ebenfalls um 18% auf 13,3 Mrd. US-Dollar gestiegen. Nach Steuern habe der Konzern 1,13 Mrd. US-Dollar nach 862,3 Mio. US-Dollar im Vorjahreszeitraum verdient - ein Plus von 31%. Das EPS habe von 1,88 US-Dollar auf 2,56 US-Dollar zugelegt.

Der Vorstand habe sich mit der Geschäftsentwicklung sehr zufrieden gezeigt und Firmenchef Robert W. Lane rechne mit weiterem Wachstum. Für das dritte Quartal gehe er von einem Nettogewinn von 550 Mio. US-Dollar bis 575 Mio. US-Dollar aus. Für das Gesamtjahr 2008 werde ein Gewinn von 2,2 Mrd. US-Dollar nach 1,69 Mrd. US-Dollar im Vorjahr in Aussicht gestellt. Beim Umsatz würden für das laufende Quartal und das Gesamtjahr Zuwächse von 20% prognostiziert, in denen positive Währungseffekte von rund 4% beziehungsweise etwa 5% mit eingerechnet seien. Beim Ausblick habe der Vorstand jedoch auch darauf verwiesen, dass höhere Rohstoffkosten und die mangelnde Verfügbarkeit einiger Bauteile die operativen Ergebnisse beeinträchtigen könnten.

Nichtsdestotrotz dürfte Deere & Co. weiterhin mit guten Ergebnissen glänzen. Da das Unternehmen in verschiedenen Bereichen Marktführer bei landwirtschaftlichen Produkten sei, dürften sich sowohl die Nachfrage als auch die positiven Unternehmensergebnisse weiter fortsetzen. Zudem dürfte sich der Konzern in Bezug auf die wachsende Schwäche in den USA halbwegs konjunkturresistent erweisen. Außerdem sei die Gesellschaft stark im Ausland präsent.

Für ein Engagement aus fundamentaler Sicht spreche zudem die attraktive Bewertung. Lege man das Gewinnziel von 2,2 Mrd. US-Dollar für das laufende Geschäftsjahr zugrunde, ergebe sich daraus ein KGV (2007/08e) von rund 17. Charttechnisch betrachtet zeige das Papier in den vergangenen zwei Jahren eine kräftige Aufwärtsbewegung. Vorläufiger Höhepunkt sei das Hoch im Januar dieses Jahres von 94,77 US-Dollar gewesen. Seither sei eine Konsolidierung auszumachen, im Rahmen derer der Kurs im April das bisherige Allzeithoch geknackt und bei 94,89 US-Dollar ein neues markiert habe. Für einen nachhaltigen Ausbruch habe es aber nicht gereicht - seither gehe es erneut abwärts.

Die aktuelle Korrektur könnte für langfristige Investoren jedoch eine gute Einstiegsgelegenheit darstellen, so dass bei einer sich abzuzeichnenden Bodenbildung Käufe der Deere & Co.-Aktie in Erwägung gezogen werden könnten, so die Experten von "Aktienservice Research". Man empfehle, das Stopp-Loss-Limit bei 69,50 USD zu platzieren. (Global Markets Ausgabe 391 vom 20.05.2008) (21.05.2008/ac/a/a)

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