Mit der Schule, da hat jeder irgendwann in irgendeiner Art einmal zu tun. Bauhof und Kläranlage jedoch gehören zu den wichtigsten Infrastrukturanlagen, die tagtäglich funktionieren müssen, über die der Bürger aber kaum nachdenkt. Höchstens wenn etwas schief läuft. Dabei sind hier ganz erhebliche kommunale Mittel gebunden und immer wieder sind Investitionen gefordert.
Bauhof zeigt sich proper
Proper und stahlgrau präsentiert sich der Bauhof in Zaisenhofen. Alle Mitarbeiter tragen Namenskärtle am Revers und geben bereitwillig Auskunft über ihren Arbeitsplatz. Viele Bürger nutzen hier die Möglichkeit sich mit der Arbeitsbühne in luftige 34 Meter Höhe heben zu lassen, um die Welt aus der Vogelperspektive zu betrachten.
"Nach 60 Jahren sind wir endlich am Ziel angelangt", sagt Bürgermeister Dieter Krattenmacher stolz beim Gang über den Bauhof. Hier war einst ein Bauernhof, den der damalige Bürgermeister Stefan Müller samt Gelände für das heutige Gewerbegebiet gekauft hatte. Bis der Bauhof aber komplett in Zaisenhofen untergebracht war, sollten noch Jahrzehnte vergehen, mit Zwischenstationen u.a. im heutigen DRK-Heim und am Galgenbühl. Rund 1,5 Millionen Euro hat die Gemeinde in den letzen acht Jahren in den Bauhof investiert. Bauhofleiter seit Sommer 2006 ist Uwe Münsch. Mit 35 Jahren ist er der Jüngste im Team der 20 Mitarbeiter, darunter drei Teilzeitkräfte im Büroinnendienst. Erstmals ist beim Bauhof auch ein Azubi eingestellt worden. "Fit für die Zukunft" ist das Motto, erklärt Münsch. Will heißen, Erhalt und Unterhaltung mit möglichst wenig Mitarbeitern, unterstützt durch einen modernen Maschinenpark. Und soweit wie möglich eine Verlagerung der Zuständigkeiten zu den Nutzern, fügt der Bürgermeister hinzu. So wie das neue Bokimodul, die "Eier legende Wollmilchsau",die auf den Sportplätzen eingesetzt wird.
Weit ab von der Bebauung, im Tal zwischen Reitanlage und Schützenhaus befindet sich die Kißlegger Kläranlage. Eine weitere gibt es in Dürren.
In mehreren Kanälen rauscht hier das Abwasser aus Kißlegg und den Teilorten an, wird mechanisch und biologisch geklärt, und verlässt am Ende des mehrstufigen Prozesses als einwandfreies Wasser die Kläranlage via Wolfegger Ach. Die Kißlegger Kläranlage gehört zum Einzugsbereich des Bodensees, mit besonders hohen Anforderungen. Chemische oder sonst besonders belastende Industrie ist in Kißlegg nicht angesiedelt. Die größten Einleiter sind die Allgäuland Käsereien und die Mineralbrunnen AG. Für die Bürger von Vorteil, denn ohne die beiden Firmen könnte der Abwasserpreis nicht gehalten werden. Sehr viel ist in den vergangenen zehn Jahren in die Kläranlage investiert worden, allein in den letzten fünf Jahren rund 600 000 Euro, erklärt Klärmeister Roland Kistler. Immer wieder müsse nachgebessert werden, denn der Beton ist ständig aggressiven Stoffen ausgesetzt.
Anlage läuft rund um die Uhr
Die Kläranlage laufe schließlich 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr. Das komplexe Verfahren zu beschreiben würde den Rahmen des Berichtes sprengen. Nur so viel, dass hier alles verwertet werden kann, bis zur Strom- und Gaserzeugung, die im Betrieb in den Kreislauf gehen. Die festen Abfälle können sogar problemlos in Lärmschutzdämmen eingebaut werden. Das gesamte Klär-Verfahren ist pausenlos überwacht und wird ständig kontrolliert.
Die größten Investitionen der Gemeinde in den letzten Jahren sind in das Schulzentrum geflossen. 920 000 Euro in den Umbau von Haupt- und Realschule im Jahr 2002, dann 980 000 Euro in den Neubau des Techniktraktes und zwei Millionen Euro in die Mensa. Die Besucher waren überwiegend Großeltern, oder Eltern mit Kleinkindern, die sich informieren wollten. In der Mensa hatte die 9.Klasse und der Schulförderverein ein opulentes Kuchenbüfett aufgebaut.
Quelle: szon.de