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Ab 2010 flächendeckend Wertstoffhöfe im Kreisgebiet

Kreisausschuss beschließt drei Projekttypen an sechs Standorten - Lückenschluss für Ostkreis

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Mit drei Modellprojekten in sechs Kommunen wird im Kreisgebiet ein flächendeckendes System an Wertstoffhöfen eingeführt, hat der Kreisausschuss beschlossen. Die Modell-Wertstoffhöfe entstehen in Lollar, Rabenau/Allendorf/Lda., Grünberg und Laubach. Damit wird insbesondere im Osten des Landkreises eine Versorgungslücke geschlossen.

Gegenwärtig existieren Wertstoffhöfe in den Städten und Gemeinden Gießen (Abfallwirtschaftszentrum Lahnstraße), Biebertal, Fernwald, Heuchelheim, Pohlheim, Staufenberg und Wettenberg. Ein Wertstoffhof in Buseck hat zum Januar 2008 seine Pforten geschlossen.

In Lollar gibt es seit dem Frühjahr dieses Jahres einen neuen Wertstoffhof . In den Modellprojekten des Kreises, von denen der Hof in Lollar eines ist, bekommen die Bürger die Möglichkeit ihre Abfälle an Bauschutt, Metall, Holz und Elektroteilen kostenlos abzugeben.

Der Landkreis stellt den Städten und Gemeinden die Container dafür zur Verfügung und sorgt kostenlos für die Abfuhr und Verwertung. In den bereits bestehenden Wertstoffhöfen des Kreises ist die Abgabe der Wertstoffarten Bauschutt, Metall, Holz und Elektroteile ebenso kostenlos für die Bürger wie in den neuen Modell-Höfen, hat Abfalldezernent und Erster Kreisbeigeordneter Dirk Oßwald (FW) auf Anfrage versichert.

Es gebe also durch die neuen Wertstoffhöfe für die Bürger auf keinen Fall "Zwei-Klassen-Systeme" im Kreis.

Die Kommunen müssen den Betrieb zu Öffnungszeiten von mindestens fünf Stunden pro Woche garantieren. Sie erhalten dafür dann vom Landkreis ein Entgelt von 50 Cent pro Einwohner und Jahr. Dadurch ergeben sich für den Landkreis jährliche Projektkosten von 27700 Euro. Aus finanziellen Gründen beschränkt sich der Kreis auch auf die genannten Modellvorhaben.

Sie unterscheiden sich im Einzelfall. Der schon im Mai eröffnete Hof in Lollar läuft als so genanntes "kommunales Modell". Die Stadt Lollar betreibt ihn. Der Kreis trägt die Entsorgungskosten wie in allen anderen Wertstoffhöfen.

Für Rabenau/Allendorf/Lda. gilt ein so genanntes "interkommunales Modell. Der Wertstoffhof wird dort am Standort Allendorf/Lda. für und von Allendorf/Lda. und Rabenau gemeinsam betrieben werden. Ebenfalls als "interkommunales Modell" läuft die Einrichtung eines Wertstoffhofs für Grünberg und Laubach am Standort Laubach.

Ein "Kooperationsmodell mit privatem Anbieter" entsteht in Linden. Die Firma Stamm möchte dort im Auftrag der Stadt den Wertstoffhof betreiben. Vertragspartner des Kreises bleibt aber die Stadt. Einen kleinen Wertstoffhof gibt es schon auf dem Gelände einer Grünschnittsammel-stelle seit 2008. Die Verträge mit den Städten und Gemeinden befristet der Landkreis zunächst auf zwei Jahre. 2011 werden die Projekte dann ausgewertet und eine Entscheidung über Fortsetzung oder Einstellung getroffen. Fortsetzung kann dabei auch "Erweiterung" bedeuten, hat Abfalldezernent Oßwald versichert. Je nachdem, wie die neuen Wertstoffhöfe angenommen werden. Oßwald nennt die Projekte, "insgesamt eine gute Lösung". Seit einem Jahr sei man auch im Gespräch mit den Kommunen. Diese Gespräche sollen nach dem Kreisausschussbeschluss nun abgeschlossen werden.

Darauf, dass es zumindest im Ostkreis eine Unterversorgung auf diesem Gebiet bei den Bürgern gibt, hatten im Jahr 2007 Bündnis90/Die Grünen im Kreistag hingewiesen.

Quelle: giessener-anzeiger.de

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