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10. Bauhofleitertreffen am 19.01.2006 in Schwanstetten

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Am Donnerstag den 19.01.2006 trafen sich die Bauhofleiter aus dem Kreis Roth, Nürnberg, Erlangen und Fürth zu ihrem 10. Bauhofleitertreffen. Nach 10 Jahren ist die Tagung an ihren Ursprung zurückgekehrt, von wo aus Herr Mantarlis (BHL Schwanstetten) als Organisator die Treffen startete.

Von Beginn an waren es acht beteiligte Bauhöfe die zum ersten Treffen in Schwanstetten  gekommen waren. Über die Jahre hinweg hat sich die Veranstaltung gemausert und das Interesse ist bis weit über die Landkreisgrenzen hinaus gestiegen, selbst aus dem Ballungsgebiet Nürnberg, Fürth und Erlangen sind für den Bauhof Verantwortliche hinzugekommen. Insgesamt ist die Zahl der Bauhöfe und Ämter auf 35 angestiegen.

Auch dieses Mal trafen sich die Teilnehmer im Bauhof vor Ort zu einer kurzen Besichtigung der Anlage und Gegebenheiten. Bürgermeister Dietmar Koltzenburg begrüßte kurz die Anwesenden und übergab das Wort an Thomas Mantarlis der seiner Freude Ausdruck gab, alle wieder gesund und munter begrüßen zu dürfen. Eine kurze Führung durch den Bauhof folgte, an der alle Beteiligten großes Interesse zeigten und Vergleiche mit den eigenen Örtlichkeiten anstellten.

Anschließend ging es zum Veranstaltungsort der Tagung in die Bürgerstuben weiter.

Dort angekommen, begrüßte Herr Koltzenburg alle noch einmal ausführlich und schloss einen kleinen Bildervortrag über die Gemeinde Schwanstetten, deren Örtlichkeiten, Einrichtungen und Entwicklung an. Er hob auch die Wichtigkeit solcher Treffen in Zeiten knapper Gelder und interkommunaler Zusammenarbeit hervor und wie diese auf Initiative von Thomas Mantarlis zustande gekommen sind.

Thomas Mantarlis bedankte sich bei Herrn Koltzenburg über die Ausführungen und begann nach einer kurzen Begrüßung seine Rede zum 10-jährigen Bestand des Treffens unter dem Motto:

„Das Mächtigste ist die Notwendigkeit, sie unterwirft alles!“.

von links: Herr Koltzenburg, Herr Mantarlis

Davon ging er aus und gründete in weiser Voraussicht, noch bevor interkommunale Zusammenarbeit und Zweckverbände im Gespräch waren, das BHL Treffen mit dem Ziel die Bauhöfe im Kreis sich näher zu bringen, auszutauschen um schon einmal gemachte Fehler zu vermeiden. In den 10 Jahren hat sich in der Struktur der Treffen eigentlich nicht viel geändert, nach einer Führung durch die Bauhöfe und immer wechselnden Themen, wurde viel Wert auf Erfahrungsaustausch gelegt. Dass das Konzept stimmt hat sich durch das rege Interesse von umliegenden Gemeinden und Städten gezeigt. Die Anzahl der Teilnehmer ist gewachsen und gewachsen. Jetzt ist man soweit, dass Hilfe untereinander gang und gebe ist und das die Großen von den Kleinen und umgekehrt jedes Mal etwas dazulernen.

Denn nicht einmal alle Menschen auf der Welt können alles lösen.

Unter diesem Motto gab Herr Mantarlis weiter an den Referenten, Herrn Bürgermeister Franz Winter aus Dürrwangen bei Dinkelsbühl.

Herr Winter referierte über seinen Modellversuch Hauptschulabgänger in eine Ausbildung mit dem Ziel eines Bauhoffacharbeiters zu bringen. Im Moment läuft noch die Ausbildung über einen regulären Ausbildungsberuf des Hochbaus, dem Hochbaufacharbeiter, mit einem Jahr angegliederten Zusatzausbildung, speziell für die Belange des Bauhoffacharbeiters. In Zukunft ist gedacht einen eigenen Ausbildungsberuf zu schaffen mit dem Abschluss eines gelernten Bauhoffacharbeiters.

Herr Winter wiederholte noch einige Male, dass die Ausbildung  Modellcharakter hat und er trotzdem sehr, sehr stolz ist, bereits 15 Hauptschulabgängern eine geschlossene Ausbildung bis zum Berufsabschluss bieten zu können.

Bild: Herr Winter

Die Ausbildung läuft im Moment noch zentral über die Firma Sachsener Pflasterbau, mit den  Herren Friedrich Lutz und seinen Sohn Alexander Lutz. Als ausführende Leitstelle werden sie zusammen mit der Handwerkskammer Mittelfranken, der FBM, der Bayerischen Bauakademie Feuchtwangen und den Berufsschulen die Auszubildenden für den Bauhoffacharbeiter „Fachrichtung Hochbau“ ausgebildet. Die angebotene Diskussion wurde von den Anwesenden rege genutzt.

Ein Interesse an diesem Berufsbild war merklich vorhanden, da es in den Bauhöfen oft nur Spezialisten für bestimmte Bereiche wie Schreinerei Gärtnerei Straßenbau usw. gibt, aber Allrounder wie bei der obigen Ausbildung gibt es als Neueinsteiger zu wenige.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen und Gedankenaustausch ging es Nachmittag mit dem für viele wichtigen Teil der Veranstaltung weiter. Das Thema war Rechtsprobleme und Haftung des BHL im Schadensfall.

Wieder einmal ging es um das Fahren mit 2 Mann im Winterdienst und dem Einbau von Rückfahrkameras in die Streufahrzeuge.

Grundsätzlich stellte sich heraus das es normal Pflicht ist zu zweit zu fahren aber es im ermessen des Winterdienstleiters steht ob die Strecke zu zweit oder alleine befahren werden soll. Die meisten fahren alleine so hat sich auch die Personalsituation etwas entschärft.

Einige Kollegen aus den Städten und Gemeinden berichteten aus ihren Erfahrungen:

Es kam zur Sprache

  • von schon verurteilten Winterdienstleitern und deren Folgen,
  • Beschilderungsfehlern bei Baustellen mit Todesfolge,
  • Straßenkontrollen und Fahrzeugschäden,
  • Schützen vor Schadensersatzansprüchen bei Unfällen in Baustellenbereich,
  • Unfälle mit Gemeindeeigentum und deren Rechtsfolgen,
  • Unfälle im Rangierbetrieb mit Müllfahrzeugen bei Todesfolge,
  • Schadensersatzansprüche von Bürgern während des Winterdienstes,
  • Alkohol nach Dienstschluss
  • und Lenkzeiten im Winterdienst.



Immer wieder kamen die Teilnehmer auf den Schluss dass der BHL sich nur durch eine umfangreiche Dokumentation und gewissenhaftes Arbeiten bei auftretenden Unfällen und Schadensersatzansprüchen schützen kann.

Die Mitarbeiter sind optimal zu schulen und mit dementsprechender Schutzkleidung auszustatten wie es der Gesetzgeber vorschreibt.

Alle Anweisungen die auf den Tisch kommen sei es Baustellenabsicherung, Beschilderungen usw. sind auf ihre Sicherheit und Machbarkeit zu prüfen. Die Ausführung ist zu überwachen und evt. zu korrigieren.

Die Bereiche für die Verantwortung getragen wird sind sehr groß und werden erst wieder einem bewusst wenn ein Schadensfall eintritt, sei es im Straßenverkehr, Winterdienst, auf Spielplätzen oder in Gebäuden.

Daher ist der Erfahrungsaustausch sehr wichtig damit evt. Unfälle und Leid vermieden werden können. 
Nach all den Beiträgen und der regen Diskussion kam die Veranstaltung zum Schluss.

Thomas Mantarlis sagte dass dies wohl eines der schönsten Treffen bisher war. Denn die Veranstaltung war sehr harmonisch und mit großem Erfahrungsaustausch ausgestattet.

Man merkt, dass sich die Kollegen schon besser kennen und offener agieren. 

Er freut sich schon darauf, auf nächstes Jahr die Veranstaltung erneut durchzuführen zur Zufriedenheit aller.

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