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Profi-Pflegetipps für stark beanspruchte Rasenflächen: Schlüsselfaktor Tiefenlockerung

Dass Rasen regelmäßiger Pflege bedarf, weiß jeder Hobbygärtner. Doch wie behandeln Profis extrem bespielten Sportrasen? Thorsten Petri, Greenkeeper der Veltins-Arena („Auf Schalke“) in Gelsenkirchen, gibt Auskunft.

Sein Reich misst zwar „nur“ 68 mal 105 Meter, zählt jedoch zu den wohl am stärksten beanspruchten Rasenflächen Deutschlands. Genutzt wird der Platz nicht nur als Heimspielstätte des FC Schalke 04, sondern auch als Austragungsort der Champions-League und für Spiele der kommenden Fußball-Weltmeisterschaft.

„Weil dem Rasen zwischen den Spielen wenig Zeit zur Regeneration bleibt, muss schon der Untergrund optimal angelegt sein“, rät Petri GaLaBau-Betrieben, zumal gerade Stadien ungünstige Wachstumsbedingungen aufweisen und bei Trainingsplätzen die Belastungsintensität sehr hoch ist. Für die Veltins-Arena wählte man deshalb einen Bodenaufbau bestehend aus einer zehn Zentimeter dicken Rasentragschicht und 25 Zentimetern Dränageschicht, die zum Kapillarausgleich durch eine Zwischenschicht von fünf Zentimetern miteinander verbunden sind. Der Rasen wird „auf Schalke“ kurz gehalten, damit der Ball schneller läuft – obwohl ein höherer Bewuchs für die Photosynthese und das Wurzelwachstum vorteilhafter wäre. Zur Kompensation kommt deshalb eine Gräsermischung mit besonders ausgeprägter Scherfestigkeit, Tiefschnittverträglichkeit und großem Regenerationsvermögen zum Einsatz.

Boden muss „atmen“ können

Gerade Sportrasen werden durch hohe punktuelle Belastungen arg strapaziert. Für die Regeneration nach dem Spielbetrieb setzt Petri, der sich seit 12 Jahren professionell mit Naturrasen auf Golf- und Fußballplätzen beschäftigt, auf regelmäßiges Tiefenlockern. „Rasentragschichten auf Sportplätzen neigen zur Verdichtung und Verfilzung. Dadurch verschlechtern sich Wasserführung, Gasaustausch und Porenvolumen“, erklärt der staatlich geprüfte Rasenfachmann, der seinen Platz durchschnittlich alle zwei Wochen aerifiziert, den Hintergrund dieser Maßnahme.

Die fachgerechte Tiefenlüftung bzw. -lockerung erfolgt mit Spezialgeräten, die von Kompakt-Traktoren gezogen werden. Das Arbeitsprinzip ist einfach: Lanzenartige Zinken (Spoons) stechen feine Löcher in den Boden, die je nach Bodenbeschaffenheit in Abstand und Tiefe variiert werden können. „An sich ein simpler Vorgang, aber das Ergebnis ist erstaunlich: Der lockere Boden verbessert den Gasaustausch, die Wurzeln stoßen auf weniger Eindringwiederstand und die Rasengräser können leichter Nährstoffe aufnehmen.“ Sportlicher Nebeneffekt: Der Bewegungsapparat der Spieler wird durch den besseren Kraftabbau auf dem lockeren Boden entlastet. Um keine Verdichtungshorizonte entstehen zu lassen, wählt Petri für die Spoons Arbeitstiefen von 8 bis 17 Zentimetern bei bis zu 400 Löchern pro Quadratmeter. „Damit können auch starke Niederschläge dem Boden wenig anhaben, da das Wasser optimal abgeleitet wird.“

Geeignetes Gerät einsetzen

Großes Manko vieler Tiefenlüfter ist bekanntlich die geringe Arbeitsgeschwindigkeit der Maschinen. „Für die gut 8000 Quadratmeter Fläche in der Veltins-Arena war mit konventionellem Gerät manchmal ein ganzer Arbeitstag einzuberaumen“, schildert Petri frühere Erfahrungen. „Mit unserer Lösung von Wiedenmann schaffen wir das komplette Spielfeld in zwei bis drei Stunden“. Tatsächlich gilt der verwendete „Terra Spike XF“ als derzeit schnellster Tiefenlüfter der Welt.

Bei der regelmäßigen Nachsaat für gleichmäßig dichten Bewuchs und zur Ausbesserung von Schäden in der Grasnabe hat man anfangs mit Düngerstreuern experimentiert. „Wegen schlechter Verteilgenauigkeit, Abdrift und fehlendem Bodenschluss des Saatguts haben wir jedoch schnell auf professionelle Streuer umgeschwenkt“, so Petri. Mit Igelwalze und Nachsaateinheit erziele man jetzt gute Ergebnisse: Die Igelwalze fungiert dabei als Öffner für die Oberfläche, wobei die Saatgutablage in kleinen Löchern ohne Beschädigung der Grasnarbe auch im Spielbetrieb möglich ist. Zur Anwendung kommt mit dem „Terra Combi“ ebenfalls eine bewährte, mit verschiedenen Arbeitswerkzeugen und Nachläufern universell ausrüstbare Lösung von Wiedenmann.

Behandlung mehrmals pro Jahr

Platzwarten und GaLaBau-Betrieben empfiehlt Petri das Tiefenlüften ins regelmäßige Pflegeprogramm aufzunehmen. Es gelte, nicht von oben, sondern von unten zu pflegen. Denn anders als vielfach angenommen sei ein optimal beschaffener Boden die elementare Voraussetzung für bestes Wurzelwachstum und eine sichtbar gute, dichte und grüne Grasnarbe an der Oberfläche.

Bei der Auswahl des geeigneten Tiefenlüfters rät der Rasenprofi auf die Verstellmöglichkeiten der Spoons zu achten. Denn besonders bei unterschiedlich harten Plätzen sei häufiges Nachstellen von Arbeitstiefe und Brechwinkel der Spoons unablässig. Hier böten Geräte mit werkzeugloser Zentralverstellung direkt an der Maschine eine enorme Arbeitserleichterung. Das gelte besonders für Plätze mit Rasenheizung, die durch falsch eingestellte Spoons sonst schnell Schaden nehmen könnte. Wenn es gelänge, sprichwörtlich das „Übel an der Wurzel“ statt wie vielfach favorisiert an der Oberfläche zu packen, dann wäre es um die Böden vieler deutscher Plätze besser gestellt.

Kontakt:
Wiedenmann GmbH
Rasenpflegemaschinen
Am Bahnhof
89192 Rammingen
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