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Überstunden für den Winterdienst

Das kälteste Osterfest seit 38 Jahren hat es möglich gemacht: Nach sieben Jahren durften die Kinder die Ostereier wieder einmal im Schnee suchen. Doch den Mitarbeitern des Winterdienstes in der Region machte der späte Wintereinbruch einen Strich durch die Rechnung - falls sie erholsame Feiertage geplant hatten. Am Osterwochenende hatten die Räum- und Streudienste alle Hände voll zu tun. Auf die Pflanzenwelt wird sich der Schneefall allerdings nicht negativ auswirken.

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"Zusammenhängend gesehen war an dem Wochenende mehr los als in den gesamten vergangenen Wochen", sagt Martin Bigelmaier von der Straßenmeisterei in Nördlingen, die für das Räumen und Streuen auf den Staats- und Bundesstraßen im Landkreis zuständig ist. Da aber die entsprechenden Vorhersagen der Meteorologen vorlagen, habe sich der Winterdienst gut auf den Einsatz einstellen können. "Das Personal war da und die Maschinerie einsatzbereit", so Bigelmaier. Einziger Nachteil: Die Familien der Mitarbeiter hätten an diesem Osterfest etwas zurückstecken müssen. Dass es auf den Straßen zu keinen größeren Zwischenfällen gekommen ist, lag Bigelmaier zufolge an den Feiertagen: "Lastwagen durften da eh nicht fahren, und auch sonst war sehr wenig Verkehr."

Josef Mayinger, Kolonnenführer beim Kreisbauhof in Monheim, dem der Winterdienst auf den Kreisstraßen obliegt, weiß ebenfalls von einem arbeitsreichen Wochenende zu berichten: "Wir waren Freitag, Samstag und Sonntag unterwegs." Da der Winterdienst aber eigentlich nur bis Anfang März Bereitschaft habe, habe man kurzerhand einen neuen Dienstplan erstellen müssen, erklärt Mayinger.

Wegen der noch vorhandenen Streusalzreserven müssen sich die Winterdienste keine Gedanken machen: "Falls was übrig bleibt, heben wir das für den nächsten Winter auf", sagt Martin Bigelmaier. Das Salz sei schließlich sechs bis sieben Jahre lagerfähig.

Genauso wie für den Winterdienst ist es für die meisten Pflanzen nicht ungewöhnlich, dass es Ende März noch einmal schneit. "Und weil es unter der Schneedecke wärmer ist und nicht gefriert, sind die Kulturen auf den Feldern sogar geschützt", sagt Helmut Stöcker, Pflanzenberater im Amt für Landwirtschaft und Forsten in Nördlingen. Der Sommerweizen, der schon im Januar oder Februar gesät wird, sei ohnehin an niedrige Temperaturen gewohnt. Rüben und Mais dagegen würden erst in der zweiten Aprilhälfte ausgesät, wenn der Boden abgetrocknet ist. Wesentlich schlimmer als der Schnee sei jedoch die Kälte. "Spätfrost gibt es immer wieder mal, und da kommt es auch zu Schäden", so der Pflanzenberater weiter.

Gefahr für Pflanzen aus dem mediterranen Raum

Empfindlich treffen kann die Kälte aber auch Gartenpflanzen, die aus dem mediterranen Raum kommen, erklärt Georg Diethei, Kreisfachberater für Gartenkultur am Landratsamt Donau-Ries: "Ab drei Grad minus können zum Beispiel die ersten Triebe der Rosen oder Brombeeren erfrieren." Solange die Knospen geschlossen sind, seien die Pflanzen aber gut vor dem Frost geschützt.

Quelle: Augsburger Allgemeine

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