Partner

Trostberg: Kampf gegen den Feinstaub

Der Bauhof der Stadt Trostberg rüstete die große Kehrmaschine mit neuer Filtertechnik aus

Lesedauer: min

15 Jahre und rund 10000 Betriebsstunden hat die große Kehrmaschine des Trostberger Stadtbauhofes schon auf dem Buckel, doch in punkto Abgas ist das Gerät absolut top. Die Huss Umwelttechnik GmbH in Nürnberg hat das Sonderfahrzeug, das von Frühjahr bis Herbst fast täglich in den Trostberger Straßen unterwegs ist, jetzt mit neuester Rußfiltertechnik ausgerüstet, so dass die Ruß-Emission durch dieses Fahrzeug praktisch gleich Null ist.

Das Sonderfahrzeug verfügt über zwei separate Motoren, einen für den Antrieb mit 170 PS, den zweiten für die Bürsten und das Sauggebläse mit etwa 70 PS. Schon im Jahr 2001 war das Fahrzeug auf Initiative von Stadtbaumeister Hans-Michael Hofmann mit ersten Rußfiltern ausgerüstet worden - "damals technisches Neuland", wie Alois Huber, Techniker im Bauhof, erklärte. Insgesamt drei Filteranlagen waren für die zwei Motoren nötig, und die arbeiteten nicht so klaglos, wie man sich dies im Bauhof erhofft hatte. Der Grund: Das Fahrzeug wird nur mit geringer Geschwindigkeit gefahren, die Betriebstemperaturen erreichen demzufolge nicht jene, die bei Fernfahrten im Lastwagen die Norm sind. Diese hohen Temperaturen sind aber erforderlich, um die Rußrückstände zu verbrennen. So musste der Fahrer der Kehrmaschine immer wieder stehen bleiben und die Filter sauberbrennen, ehe der Kehr- und Saugdienst wieder aufgenommen werden konnte. Dazu war sehr viel Energie nötig, was die Batterie belastete. "Wir hatten einfach viel zu große Stillstände", so Bauhofleiter Tom Egger. Aus diesem Grund habe man sich mit der Nürnberger Firma Huss kurzgeschlossen, die auch die erste Anlage geliefert hatte. Diese habe sich nach intensiver Verhandlung nun in punkto Preis sehr kooperativ gezeigt, freute sich Zweiter Bürgermeister Karl Schleid bei der Vorstellung des nachgerüsteten Fahrzeuges. Die Techniker der Huss GmbH haben in den zurückliegenden Tagen gemeinsam mit den Bauhof-Technikern vor Ort statt der drei nunmehr einen großen Filter eingebaut - mit allerneuester Technologie, die lange Stillstände zwischendurch vermeidet. Rund 4000 Euro hat die Stadt dafür ausgegeben. Zum Vergleich: Normalerweise kostet ein Rußfilter kleinerer Bauart, etwa für einen Transporter, um die 10000 Euro.

Die Kehrmaschine steht nun quasi in den Startlöchern, um die Frühjahrskehrung der Straßen durchzuführen, die Gullys und die Versitzgruben an den Straßen zu reinigen und alles für den Sommer vorzubereiten. Sehr oft eingesetzt wird sie natürlich in der Traunsteiner Straße, um dort möglichst viel Feinstaub von der Straße zu nehmen, so dass die Belastung nicht noch höher wird. Die neue Filtertechnik trägt nun dazu bei, dass zumindest durch dieses Fahr-

zeug selber kein zusätzlicher Beitrag zur Ruß-Emission geleistet wird.

17 Fahrzeuge hat der Bauhof der Stadt Trostberg, zwei MiniTraktoren eingeschlossen. Eines wird mit Gas betrieben, zwei Transporter haben bereits Rußpartikelfilter, weitere werden nachgerüstet, nachdem nunmehr die entsprechende Technik zur Verfügung steht, das Abgas von Dieselmotoren auch im überwiegenden Kurzstreckenbetrieb effizient zu säubern. Schleid: "Wir sind dabei, Jahr für Jahr Fahrzeuge der Stadt und des Bauhofes so umzurüsten, dass sie möglichst sauber sind. Das ist mir ein großes Anliegen."

Die Kehrmaschine ist übrigens nicht nur in Trostberg im Einsatz. Zur Frühjahrssäuberung ist sie auch in den Straßen von Altenmarkt und Engelsberg unterwegs. "Und wenn ein Hilferuf aus anderen Gemeinden kommt, helfen wir, wenn es möglich ist", berichtete Bauhofleiter Egger. So war man im vergangenen Jahr nach der großen Überschwemmung zum Beispiel auch in Unterwössen, um mitzuhelfen, wieder "klar Schiff" zu machen.

Quelle:chiemgau-online.de

[2]
Socials

AKTUELL & SCHNELL INFORMIERT