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Tirol: Schneeräumung und Streusalz fressen Löcher in Gemeindekassen

Der strenge Winter kostet die Gemeinden heuer wesentlich mehr Geld als noch im vergangenen Jahr.

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chwaz, Kufstein, Kitzbühel - Zähltage. Die einen zählen die Tage, bis sich der Frühling nicht nur am Kalender bemerkbar macht, die anderen die Stunden. Stunden, die sie in den letzten Wochen und Monaten Dienst versehen haben. Winterdienst. In den Bauhöfen und Gemeindestuben im Unterland ist das große Rechnen ausgebrochen. Und wer immer auch rechnet, die Ergebnisse sind dieselben. Dieser Winter hat Geld gekostet - deutlich mehr als sein Vorgänger.

„Hundsgemeiner" Winter

Für Gerhard Steidl, Bauhofchef der Stadt Schwaz, war der zu Ende gehende Winter sogar „hundsgemein". Wegen der andauernd wechselnden Straßenverhältnisse standen die Streu- und Räumfahrzeuge im Dauereinsatz. Was sich natürlich in den Kosten widerspiegelt. „Wir haben um 250 Prozent mehr Salz und um 50 Prozent mehr Split gebraucht als im Vorjahr", rechnet er vor.

Diese beiden Posten kosten die Silberstadt heuer alleine 70.000 Euro. Dazu kommen noch 50.000 Euro Kosten für die Schneeräumung durch Fremdfirmen. Ein enormer Kostenaufwand. Den hat man auch in der Gemeinde Aschau im Zillertal.

Rund 50 Kilometer Bergstraßen sind hier von der Gemeinde zu betreuen. „Wir erwarten rund 20 Prozent höhere Kosten als im Vorjahr", rechnet BM Josef Geisler vor. Für das Budget sei dies aber kein allzu großes Problem. „Seit dem Rekordwinter vor einigen Jahren sind wir hier sehr vorsichtig geworden."

Auch in der kleinen Zillertaler Gemeinde Hainzenberg stöhnt die Gemeindeführung unter der kostenintensiven Last des Winterdienstes. „Das vorgesehene Budget von 52.000 Euro wird um einiges überschritten", weiß BM Georg Wartelsteiner. Bis Februar wurden bereits 47.500 Euro ausgegeben. Neben jenen des März sollten auch die Kosten für den November und Dezember 2009 aus dem Budget abgedeckt werden.

März-Ausgaben fehlen noch

Der März ist auch in Tux noch nicht abgerechnet, doch bereits bis Ende Februar hatten sich im hintersten Zillertal die Kosten für die Schneeräumung im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Der intensive Winter hat auch sonst Spuren hinterlassen: Sowohl auf den Landes- als auch auf Gemeindestraßen klaffen Risse und Löcher, die nach Asphaltierung rufen.

Ein weiterer Kostenfaktor, der kleine Gemeinden mit vielen Bergstraßen besonders trifft.
Noch keine konkreten Zahlen gibt es aus dem Bezirk Kitzbühel. „Genaue Daten haben wir für den heurigen Winter noch nicht, der März ist noch nicht abgerechnet. Ich schätze aber, dass sich die Kosten zum Winter 07/08 verdoppeln werden", erklärt Walter Noggler vom Bauhof St.Johann.

Gleiches heißt es auch aus der Gemeinde Hopfgarten. Entspannter gibt sich Kitzbühels Bauhofchef Hans Peter Mair: Er sieht keine wesentliche Steigerung gegenüber den Vorjahren. Auch im Bezirk Kufstein nimmt man die Kosten gelassen. So geht die Gemeinde Langkampfen von 100.000 Euro für den Winterdienst aus.

Im vergangenen Jahr wurde dafür aber deutlich weniger verbraucht als budgetiert. In der Wildschön-au werden ähnlich hohe Kosten wie im Winter 04/05 geschätzt. Genaue Zahlen gibt es allerdings noch nicht, die Abrechnung erfolgt im April.

Quelle: tt.com

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