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Sickerwasser auf Straßen: Versuchsanlage in Augsburg nun in Betrieb

Die Bundesanstalt für Straßenwesen hat die Versuchsanlage in der Derchinger Straße wieder in Betrieb genommen. Welche Anteile der Niederschläge sickern durch die Böschungen?

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In acht Becken, den sogenannten Lysimetern, sind verschiedene Modell-Straßenböschungen eingebaut. Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) untersucht in Zusammenarbeit mit der Hochschule Augsburg ab September drei Jahre lang, welche Anteile der Niederschläge und Straßenabflüsse durch die Böschungen sickern. Das BASt unterstützt das Projekt mit voraussichtlich insgesamt 120.000 Euro. Das Sickerwasser wird auf umweltrelevante Inhaltsstoffe untersucht, da die eingebauten Böden geringe Mengen von Schwermetallen enthalten.

Ziel: Alternative Baustoffe einsetzen und natürliche Ressourcen schonen

Ziel der aktuellen Untersuchungen ist es, mehr alternative Baustoffe im Straßenbau einzusetzen und so natürliche Ressourcen zu schonen. Den größten Anteil an Alternativ-Baustoffen stellen aufbereitete Böden, Recycling-Baustoffe und Hausmüll-Verbrennungsaschen. Diese Baustoffe enthalten zum Teil umweltrelevante Inhaltsstoffe, die je nach durchgesickerter Menge Boden und Grundwasser verunreinigen könnten. Die Sickerwasser-Mengen werden durch die Bauweisen stark beeinflusst.

Welche bautechnischen Maßnahmen sind geegnet?

In Zukunft bundeseinheitlich: die Bauweisen und Einsatzmöglichkeiten der Baustoffe und die jeweils zulässigen Konzentrationen umweltrelevanter Inhaltsstoffe. Mit den Untersuchungen der BASt und der Hochschule Augsburg soll erforscht werden, welche bautechnischen Maßnahmen am besten geeignet sind, Boden und Grundwasser dauerhaft und wirtschaftlich vor einem Austrag der umweltrelevanten Inhaltsstoffe zu schützen. Damit wird ein wissenschaftlich abgesicherter Beitrag zur Ressourcen-Schonung und Material-Effizienz geleistet.

Anlage wurde schon früher genutzt

Die Anlage wurde 1996 von der Stadt Augsburg gebaut und im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens „Versickerung von Niederschlagswasser von befestigten Verkehrsflächen” gemeinsam mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt neun Jahre lang genutzt. Die Modell-Straßenböschungen wurden inzwischen aus unterschiedlich durchlässigen Böden in verschiedenen Bauweisen hergestellt.

Quelle:www.b4bschwaben.de

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