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Recycling auf Augenhöhe

Mit der hydraulisch hochfahrbaren Kabine am Cat 324DLN kann die GWG flexibel Material umschlagen und Bauschutt aufbereiten

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GÜTERSLOH (SR). Jahr für Jahr passieren mit Baumaschinen schwere Unfälle, in die Bagger, Radlader und Co involviert sind. Weil sich die Maschinenführer bei ihrer Arbeit voll und ganz auf den Arbeitsablauf konzentrieren müssen, können sie leicht Personen übersehen, wenn die sich in ihrem unmittelbaren Umfeld aufhalten und keine vorschriftsmäßige und gut sichtbare Schutzkleidung tragen. Soweit will es die Gütersloher Wertstoffzentrum GmbH (GWG) gar nicht erst kommen lassen. Der Entsorgungs- und Recyclingfachbetrieb setzt seit August 2010 einen neuen Cat Kettenbagger 324DLN ein. Die Besonderheit der Baumaschine aus dem Lieferprogramm der Zeppelin Niederlassung Paderborn ist eine hydraulisch hochfahrbare Kabine – eine Spezialanfertigung. Sie verschafft dem Fahrer einen guten Überblick über seinen Arbeitsplatz. Damit hat er alles im Blick, wenn er mit seinem Greifer die angelieferten Abfälle, wie zum Beispiel Baumischabfälle, Dachpappen und Holz in Walking-Floor oder Container-Lkw verlädt.

Doch die umgebaute Baumaschine mit ihrem hydraulischen Lift, der die Kabine um bis zu 2,2 Meter erhöht, muss jedoch nicht nur höchsten Ansprüchen hinsichtlich Arbeitssicherheit genügen, sie hat für die GWG auch noch ein anderes Kriterium zu erfüllen: Flexibilität. „Ein Umschlagbagger, wie er normalerweise bei der Verladung eingesetzt wird, hätte uns nicht gereicht. Wir wollen die Baumaschine auch beim Aufsetzen von Bauschutt, Pulverisieren und Stemmen von großen Betonteilen einsetzen. Dazu ist es erforderlich, dass das Gerät auf steile Bauschuttmieten fahren kann. Somit wird klar: An einer Maschine mit Kettenlaufwerk führt bei uns kein Weg vorbei“, so der verantwortliche Betriebsleiter Alfred Winkelmann.

Die Gütersloher Wertstoffzentrum GmbH setzt seit August 2010 einen neu-en Cat Kettenbagger 324DLN ein. Die Besonderheit der Baumaschine ist eine hydraulisch hochfahrbare Kabine – eine Spezialanfertigung. Sie ver-schafft dem Fahrer einen guten Überblick über s
Die Gütersloher Wertstoffzentrum GmbH setzt seit August 2010 einen neuen Cat Kettenbagger 324DLN ein. Die Besonderheit der Baumaschine ist eine hydraulisch hochfahrbare Kabine – eine Spezialanfertigung. Sie verschafft dem Fahrer einen guten Überblick über seinen Arbeitsplatz. Foto: Zeppelin

Der Cat 324DLN ist der erste Bagger dieser Art, mit dem der Betrieb, der zur Unternehmensgruppe Hagedorn gehört, arbeitet. Die Baumaschine ist eine Sonderanfertigung, welche die GWG bei der Zeppelin Abteilung Customizing auf der bauma 2010 in Auftrag gab. Weil das Thema Sonderlösungen seit geraumer Zeit an Bedeutung gewinnt und Spezialausrüstungen immer stärker gefragt sind, kümmert sich bei Zeppelin eine eigene Abteilung um den Bau von Spezialmaschinen und eben um das Thema Customizing – egal, wie ausgefallen die Wünsche oder wie anspruchsvoll die Fälle auch sein mögen. In Zusammenarbeit mit den Niederlassungen, Ingenieurbüros oder Zulieferern werden Umbauten konstruiert sowie Arbeitsausrüstungen speziell angepasst - so wie bei dem neuen Cat 324DLN mit seiner hochfahrbaren Kabine. In rund fünf Wochen war der Umbau realisiert worden, bei dem der Kabinenlift stufenlos auf die gewünschte Sichthöhe verstellt werden und dank dieser der Fahrer auf fünf Meter Augenhöhe arbeiten kann. „Wir wurden von Zeppelin, insbesondere von Sebastian Zienau, dem Spezialisten für Sonderlösungen, sowie von Markus Knippschild, dem leitenden Verkaufsrepräsentanten, gut beraten. Schnell lässt sich die Kabine hoch- und wieder runterfahren, je nachdem welcher Einsatz gerade ansteht und ob gerade mit einem Abbruchsortiergreifer, Betonpulverisierer oder Abbruchhammer gearbeitet wird“, so das Urteil des Betriebsleiters.

Die Baumaschine ist eine von mehreren Cat Geräten, wie die Radlader 966H und 950G, welche Abfälle, Wertstoffe und Recyclingbaustoffe umschlagen. Ihr Einsatz wird von dem Betriebsleiter auf dem 22 000 Quadratmeter großen Gelände in Gütersloh und zwei weiteren Recyclinghöfen in Bielefeld koordiniert. Unternehmer Thomas Hagedorn eröffnete vor vier Jahren das Gütersloher Wertstoffzentrum als eigenständige Firma. Der Geschäftsführer investierte damals drei Millionen Euro in die Recyclinganlage, welche direkt neben dem Firmengelände seines Abbruch-Unternehmens installiert wurde. Mineralischer Bauschutt aus seinen Abbruch-Projekten soll dort genauso recycelt werden, wie das Material anderer Bauunternehmen, das beim Rückbau im Umkreis von 50 Kilometer entsteht, aber das mengenmäßig längst stärker ins Gewicht fällt als geplant. Das Recyclingmaterial macht in Summe jährlich mehrere 100 000 Tonnen aus und stellt den größten Massenstrom im Unternehmen dar. Der Bauschutt wird auf dem Gelände gewogen und separat als Beton, Straßenaufbruch, Bauschutt-Gemisch und Gleisschotter in der Recyclinganlage aufbereitet. Das produzierte Recyclingmaterial kann aufbereitet als Ersatz für Naturstein als Tragschichtmaterial im Straßen-, Parkplatz- und Hochbau verwendet werden. Belastete Stoffe, wie Asbestabfälle, verunreinigtes Holz, teerhaltige Dachpappe oder kontaminierte Böden werden unter Aufsicht eingelagert, kommissioniert und zu speziellen Verwertungsanlagen abtransportiert. „Gerade bei der Annahme gefährlicher Abfälle haben wir als GWG ein Alleinstellungsmerkmal in der ganzen Region, da wir diese Stoffe ohne Einhaltung bestimmter Grenzwerte annehmen dürfen“, stellt Winkelmann heraus. Eine weitere Besonderheit von GWG ist das Recycling von Gleisschotter – der Betrieb ist als Rahmenvertragspartner bei der Deutschen Bahn gelistet. Der Gleisschotter wird ebenfalls aufbereitet und darf laut Landesbetrieb Straßenbau in Nordrhein-Westfalen als Tragschicht im Straßenbau eingebaut werden. Die Qualität wird permanent von externen Gutachtern überwacht und zertifiziert. Schließlich will die GWG kein unnötiges Risiko eingehen. So wie auch mit ihrem neuen Bagger.

<link http: www.zeppelin-cat.de>www.zeppelin-cat.de

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