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Mysteriös: Erneut Explosion in Müllfahrzeug

Unfall beim Umladen von Dosen auf Iggensbacher Wertstoffhof -Ähnlicher Unfall vor drei Wochen in Osterhofen

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Erneut ist es gestern im Landkreis Deggendorf zu einer Explosion in einem Müllentsorgungs-Fahrzeug gekommen. Diesmal geschah das Unglück auf dem Wertstoffhof in Iggensbach. Ende August hatte sich der gleiche Vorfall in Osterhofen zugetragen. Über die Ursache kann weiterhin nur gerätselt werden.
Wie in Osterhofen passierte das Unglück beim Umladen von Blechdosen und Eisenschrott. Der Inhalt des Containers wurde in den geschlossenen Aufbau des Spezialfahrzeugs geschüttet. Dort wurde das Material verdichtet, dabei kam es aus noch ungeklärter Ursache zur Explosion. Der 39-jährige Fahrer, der sich nicht im Lkw befand, blieb unverletzt.

Vermutlich hat sich der Fahrer die explosive Fracht wieder in Osterhofen aufgeladen. Wie der Geschäftsführer der Entsorgungsfirma aus Röhrnbach (Landkreis Freyung-Grafenau) auf Anfrage bestätigte, fuhr der Lkw zunächst Osterhofen und dann Iggensbach an. Auch er kann sich die Ursache für die Explosion nicht erklären. Einen Tag zuvor seien mit diesem Fahrzeug zwölf Container an anderen Standorten entleert worden, »und nichts ist passiert«, so Geschäftsführer Wolfgang Plach. Von ähnlichen Fällen wisse auch der Hersteller nichts, der 500 Laster dieses Typs und für diese Entsorgungsart in Deutschland am Laufen habe. Bei der Explosion in Iggensbach wurde der Aufbau des Lkw stark beschädigt. »Wir wissen nicht, wo die Schwere der Druckwelle herkommt«, rätselt Plach über die Ursache. Er kann sich kaum vorstellen, dass eine entsorgte Spraydose eine solche Wucht erzeugt, wenn sie explodiert. Seit 1969 existiert das Unternehmen. Plach kann sich an keinen ähnlichen Fall erinnern.

Wie in Osterhofen ermittelt auch in Iggensbach die Kripo Straubing mit Unterstützung durch das Landeskriminalamt (LKA). Auch die Polizei kann sich noch keinen Reim auf die Ursache der Explosion machen.
Die Untersuchungen eines vierköpfigen Teams vom LKA an dem Wrack aus Osterhofen verliefen ohne Ergebnis. Die Sprengstoffexperten hatten fast jedes Stück der Ladung unter die Lupe genommen (DZ berichtete), jedoch keine verdächtigen Substanzen gefunden. Auch die Laboruntersuchung lieferte keine neuen Erkenntnisse. »Wir hoffen, diesmal mehr Spuren zu finden«, so ein Sprecher der Polizeidirektion Straubing.

Die Explosionen in den Müllfahrzeugen sind mysteriös. Kaum anzunehmen, dass es sich nach der zweiten Explosion noch um einen reinen Zufall handelt. »Vielleicht weiß derjenige auch gar nicht, was er da entsorgt«, spekuliert Plach.
Er hofft auf eine rasche Aufklärung. »Diese Tour will jetzt natürlich keiner mehr fahren«, berichtet er von seinen Fahrern, anderseits muss die Firma ihren Entsorgungsvertrag erfüllen. »Ich kann noch nicht sagen, wie wir weiter vorgehen«, so Plach.

Auch der materielle Schaden ist beträchtlich. In Osterhofen entstand Totalschaden an dem 240 000 Euro teuren Fahrzeug. Bei dem gestrigen Fall spricht die Polizei von 15 000 Euro. »Das ist aber nur der Schaden am Fahrerhaus, den am Aufbau kann ich noch nicht beziffern«, sorgt sich Plach.

Quelle: www.pnp.de

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