Partner

MAN überarbeitet Baureihe von schweren Lkw

Lesedauer: min

Seine schwere Lkw-Baureihe TGA hat MAN nun überarbeitet. Neben optischen Veränderungen innen und außen bekommt die Reihe eine neue einsatzbezogene Aufteilung in die Fernverkehrsparte TGX und in die Nahverkehrsfahrzeuge TGS. Kennzeichnend für die TGX-Linie ist das stets breite und lange, aber unterschiedlich hohe Fahrerhaus. Beim TGS wiederum ist die Kabine immer schmal und der Kunde wählt zwischen einer mittellangen, einer langen und flachen oder einer langen und hohen Variante.


MAN hat seine TGA Baureihe überarbeitet: Außen eine neue Optik, innen eine neue Einrichtung, dazu eine einsatzbezogene Aufteilung in Fernverkehr (TGX) und Nahverkehr (TGS).

Da wie dort wurde die Fahrzeugfront konsequent nach der in der Lastwagenwelt inzwischen weit verbreiteten Gestaltungsmaxime der V-Form ausgelegt. Anstelle des bisherigen Kühlergrills in der Mitte, glänzt jetzt eine massive Maske an der Front; die Kühlluft findet darunter Zugang zu den diversen Wärmetauschern. Neue Spiegel sowie Feinschliff am Fahrerhaus selbst sollen den Luftwiderstand so weit verbessert haben, dass messbare Minderungen beim Streckenverbrauch herauskommen. Nach einer ersten Proberunde bleibt festzuhalten: Die Sicht nach hinten ist mit Hilfe der neuen Spiegel gut, die Rundumsicht allerdings nicht.

Im Fahrzeuginneren gefallen TGX und TGS mit neuen und schön anzuschauenden Materialien, die an Pkw-Cockpits erinnern sollen. Das Arrangement des Hauptinstruments mit Drehzahlmesser und Geschwindigkeitsanzeige bleibt unverändert gut. Wenig Freude macht allerdings die geballte Anhäufung von Tasten und Schaltern rechts und weit unten an der Instrumententafel. 15 Stück in einer Doppelreihe kommen bei Vollausstattung zusammen; ein Gefühl treffsicherer Bedienbarkeit mochte sich da beim ersten Kennenlernen nicht einstellen. Dafür klappen Einstellungen an dem darüber platzierten Heizungs- und Belüftungspanel auf Anhieb. Und mit dem großen, wenn auch optionalen Navigationssystem à la VW Touareg, haben die MAN-Ingernieure einen wirklich feinen Pfadfinder für Lastwagen adaptiert.

Als Topversion bietet MAN einen neuen 500 kW/680 PS starken Common-Rail-Diesel mit einem maximalen Drehmoment von 3 000 Nm und einem "Sound-Design" für das Kabineninnere an. Die V8-Reihe ist ausschließlich mit der Tipmatic erhältlich. Das Fahrgefühl mit Europas derzeit leistungsstärkstem Truck kann als kraftvoll-souverän beschrieben werden. Dabei darf nicht übersehen werden, dass andere Lastwagen wie Scanias 620er oder der Volvo 660 gleich viel oder sogar noch mehr Drehmoment im Hauptdrehzahlbereich abliefern. Seine Wirtschaftlichkeit, zumindest für den klassischen Fernverkehr mit 40 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht, muss das Triebwerk ohnehin erst noch beweisen.

Sieht man von dem neuen Achtzylindermotor einmal ab, hält sich der Antriebsstrang von TGX und TGS streng an die bewährten Vorgaben des TGA. Der wichtigste Motor bleibt der 10,5-Liter-Sechszylinder "D-20" mit bis zu 324 kW/440 PS und 2100 Nm; darüber rangiert der noch recht neue "D-26" mit 12,4 Litern Hubraum aus ebenfalls sechs Arbeitseinheiten. Der bringt es auf bis zu 397 kW/540 PS und liefert bis zu 2 500 Nm. Getriebeseitig übersetzen serienmäßig 16 manuelle Gangstufen. Die ergonomisch und betriebswirtschaftlich bessere Wahl ist die Tipmatic mit vollautomatisch arrangierten zwölf Schaltstufen. Auf Wunsch vor allem britischer Großflottenbetreiber gibt es hiervon jetzt auch eine "Fleet"-Version, die den Fahrer von jeder Möglichkeit manueller Schalteingriffe entmündigt - eine äußerst zweifelhafte Entwicklung.

[0]
Socials

AKTUELL & SCHNELL INFORMIERT