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John Deere: Traktorenwerk übergibt 1.5 millionsten Traktor

Die Mannheimer Traktorenfabrik von John Deere hat heute ihren 1,5 millionsten Schlepper an einen Kunden aus England übergeben.

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Dabei handelt es sich um Simon Morgan, Eigner eines 300 ha großen Betriebes mit Getreide-, Erbsen-, Bohnen- und Rapsanbau sowie Futtermaisanbau für die Rindermast. Er erhielt den Schlüssel für seinen neuen 201 PS starken John Deere 7530 aus den Händen von Markwart von Pentz, Präsident der Landwirtschaftssparte für Europa, Afrika und Südamerika und Sprecher der Geschäftsführung. Landwirt Simon Morgan ist Kunde des englischen John Deere Vertriebspartners Simon Amos, Alexander & Duncan, der John Deere in Hereford und Worcestershire bereits seit 50 Jahren vertritt.

 

Die Übergabe der 1,5 millionsten Maschine aus Mannheimer Produktion fällt in ein Rekordjahr. Noch nie hat das Werk so viele Traktoren produziert wie im gerade zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2008 (31. Oktober) mit insgesamt 45.700 Einheiten. Der bisherige Rekord lag 1977 bei 41.200 Maschinen.

Geschichte

Die Ära der Mannheimer Traktorenproduktion begann mit dem von Dr. Fritz Huber entwickelten LANZ Bulldog HL12 mit 12 PS Leistung im Jahr 1921. Ohne jegliches Getriebe und mit Eisenrädern ausgestattet, waren diese Bulldogs mit ihren 1-Zylinder Rohölmotoren bedeutende Pioniere bei der Mechanisierung der europäischen Landwirtschaft. Der 1-Zylindermotor, der mittels einer Lötlampe in Gang gesetzt werden musste, galt als äußerst robust und tolerant gegenüber verschiedensten Kraftstoffen. Erst 1952 wurde dieser Motor durch einen moderneren Dieselmotor abgelöst. Bis zur endgültigen Einstellung der Bulldogproduktion im Jahr 1960 durch das Unternehmen John Deere, das 1956 die Aktienmehrheit der Heinrich Lanz AG übernommen hatte, waren in Mannheim insgesamt 220.000 Traktoren gebaut worden.

1960 nahm John Deere die Fertigung eines komplett neuen Baukonzeptes auf. Die neuen Modelle 300 und 500 mit 28 PS bzw. 36 PS Leistung verfügten bereits über ein 10- Ganggetriebe, eine moderne Regelhydraulik, Scheibenbremsen, drei Zapfwellen für die Kraftübertragung auf Anbaugeräte sowie über einen entscheidend besseren Fahrkomfort. Bis 1967 liefen diese und folgende Produkte unter dem Markennamen John Deere-Lanz vom Band.

Zahlreiche Innovationen

Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben eine Vielzahl von Landtechnik-Innovationen in Mannheim das Licht der Welt erblickt und damit die Ingenieurtradition von Lanz fortgeschrieben. Mannheimer John Deere Traktoren waren es, die als erste auf dem Markt 1974 mit einer integrierten Fahrerkabine ausgestattet wurden und damit den Fahrer im Falle eines Umstürzens der Maschine vor Verletzungen schützten. Die Nachfolge dieser Kabine trat die in Bruchsal ab 1981 gebaute SG2-Kabine an, die mit noch mehr Fahrkomfort ausgestattet war und den Geräuschpegel deutlich absenken half.

1982 stellte John Deere eine neue Vorderachse mit besonderer Wendigkeit vor. 1992 präsentierte das Unternehmen seine innovative Rahmen- und Modulbauweise, die dem Traktor mit Hilfe eines durchgehenden Brückenstahlrahmens deutlich mehr Stabilität verlieh, höhere Zuladung ermöglichte und gleichzeitig Raum für eine Vielzahl an Ausrüstungsvarianten schuf. Von dieser neu gewonnenen Flexibilität hat der Traktorenbau in Mannheim seither in erheblichem Maße profitiert. Nur 5 Jahre später präsentierte die Mannheimer Fabrik eine neu entwickelte Vorderachsfederung für Traktoren, die permanent zugeschaltet bleibt. Sie verbessert den Fahrkomfort auf der Straße, ermöglicht höhere Transportgeschwindigkeiten und sorgt auch für höhere Zugleistung auf dem Acker. Jüngste Innovation aus dem Werk Mannheim ist der neue 7030 E Premium-Traktor, der einen ersten Schritt auf dem Weg zur Elektrifizierung von Maschinen darstellt. Mit Hilfe eines Kurbelwellengenerators erzeugt dieser Traktor bis zu 5 kW elektrische Leistung, mit der Nebenaggregate wie etwa der Lüfterflügel, der Kompressor der Klimaanlage und der Kompressor der Druckluftbremse angesteuert werden. Das spart bis zu 6 % Kraftstoff. Bisher wurden diese Aggregate mechanisch über Keilriemen angetrieben. Darüber hinaus verfügen diese Maschinen über Steckdosen, an die handelsübliche Geräte angeschlossen werden können (230 V und 400 V).

Stetig wachsende Nachfrage

Die Übergabe des 1.5 millionsten Traktors aus Mannheimer Produktion beschließt ein Rekordjahr. Insgesamt wurden in Mannheim im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr 45.700 Traktoren produziert, von denen etwa 90 % in andere Länder exportiert wurden. Mannheimer Traktoren arbeiten auf Feldern in rund 80 Ländern der Erde, einschließlich der Vereinigten Staaten. Allein in den letzten 15 Jahren hat sich Traktorenproduktion in den John Deere Werken Mannheim mehr als verdoppelt. Als größter Hersteller und Exporteur von landwirtschaftlichen Traktoren (seit 1972) bieten die John Deere Werke Mannheim derzeit 22 Grundmodelle mit einer Vielzahl von Ausrüstungsvarianten von 74-200 PS Leistung an. Das Spektrum der Kunden reicht dabei von kleineren Gemischbetrieben bis hin zu großen Ackerbaubetrieben und Lohnunternehmen.

Mit ihren „drei Teilfabriken“ (Getriebe, Endmontage, Kabinenproduktion) beschäftigen die John Deere Werke Mannheim etwa 2900 Mitarbeiter in Mannheim und nahezu weitere 700 in Bruchsal.

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