Partner

Holz ist für die Kommunen ein gutes Geschäft

Waldbesitzer können sich freuen: Die Preise für Fichten und Tannenholz kletterten 2011 um 40 Prozent.

Lesedauer: min

Auch Brennholz ist begehrt, doch wird zu wenig geschlagen. Jetzt appelliert der Forstpräsident an die Privatwaldbesitzer. Rund 2,3 Millionen Kubikmeter Holz wurden 2010 in den Gemeindewäldern Badens eingeschlagen. Und das lohnt sich derzeit richtig – für die Waldbesitzer: Die Preise für Fichten und Tannenholz kletterten, wie der Freiburger Forstpräsident Meinrad Joos in Nordrach sagte, im Lauf des Jahres um 40 Prozent.

Zum andern sorge die steigende Nachfrage nach Brennholz für steigende Preise, 40 bis 50 Euro würden derzeit für einen Kubikmeter Brennholz bezahlt. Das ist einer der Gründe dafür, dass der Brennholzanteil aus den Gemeindewäldern in diesem Jahr etwa doppelt so hoch ist wie 2005, aber er macht immer noch nur etwa 15 Prozent des vermarkteten Kommunalholzes aus. Joos appellierte an die Privatwaldbesitzer, ihren Holzeinschlag zu erhöhen. Die Nutzung des Bauernwaldes sei in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen, so dass der Zuwachs in den Wäldern deutlich über dem Einschlag liege.

Wurden 2006 noch 1,2 Millionen Kubikmeter Holz aus kleinen und mittleren Privatwäldern geerntet, seien in diesem Jahr nur rund 800 000 Kubikmeter zu erwarten. Diese starken Schwankungen brächten auch erhebliche Probleme für viele Sägewerke im Land, die mit ihren Kapazitäten auf eine kontinuierliche Anlieferung von Holz angewiesen seien. Der Energieholzmarkt sorge für die Waldbesitzer für eine stabile Preisentwicklung, die Preise seien "nach unten abgesichert", sagte der Forstpräsident. Entgegen dem bundesweiten Trend einer sinkenden Verbreitung der Tanne erfreut sich der Baum im Schwarzwald zunehmender Beliebtheit. Ihr Anteil sei in den letzten Jahrzehnten sogar gestiegen, sagte Joos, und belaufe sich inzwischen auf über 20 Prozent.

Das freut den Forstpräsidenten auch deshalb, weil er Vorsitzender des Forums Weißtanne ist, das sich die Nachzucht und Mehrung der Weißtanne als natürlicher Hauptbaumart im Schwarzwald zum Ziel gesetzt hat. Und da der Erhalt der Baumart nur dann gewährleistet sei, wenn das Holz auch gefragt ist, will der Verein auf die spezifischen Eigenschaften und Vorzüge des Tannenholzes (auch im Vergleich zur Fichte) hinweisen. Da es harzfrei sei, eigne es sich besonders gut für den Wohnungsbau, sagte Joos. Aber auch für die Herstellung japanischer Totenbrettchen, von denen das Sägewerk Echtle in Nordrach jährlich 1,5 Millionen Stück in den Fernen Osten verkauft.

Insgesamt werden in Baden-Württemberg im Wirtschaftszweig "Forst und Holz" nach Angaben des Ministeriums für den ländlichen Raum von kleineren und mittleren Unternehmen jährlich rund 31 Milliarden Euro Umsatz erzielt. Das sichere 200.000 Menschen im Land einen Arbeitsplatz. Um auf die vielfältigen Funktionen des Waldes hinzuweisen, ist das Jahr 2011 nach einem Beschluss der Vereinten Nationen zum Jahr der Wälder erklärt worden. Darauf werden auch Plakate hinweisen, die Spaziergänger im Wald auf geschlagenen Holzstämmen in nächster Zeit sehen werden.

Quelle: Badische-Zeitung

[0]
Socials

AKTUELL & SCHNELL INFORMIERT