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Hildens Müllabfuhr ist spitze

Die Itterstadt weist mit Ratingen die niedrigsten Abfallgebühren im Kreis Mettmann auf. Hildens Stärken sind die geringen Verwaltungs- und Sammelkosten, zeigt ein Vergleich mit anderen Kommunen.

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Wie gut die städtische Müllabfuhr arbeitet, können die Bürger an den kostendeckenden Gebühren ablesen. Die Entgelte sind in den vergangenen fünf Jahren um über 20 Prozent gesunken, erläutert Abfallberater Frank Berndt: „Wir sind heute wieder auf dem Stand von 1996.“ Zu Beginn des Jahres reduzierte die Stadt Hilden die Abfallgebühr um 6,8 Prozent. Der Bund der Steuerzahler NRW bescheinigt Hilden zusammen mit Ratingen die günstigen Abfallgebühren im Vergleich mit den anderen Kommunen im Kreis und den umliegenden Großstädten.

Wie schafft die städtische Müllabfuhr das? „Das interessiert auch andere Kommunen“, berichtet Frank Berndt: „Wir machen daraus kein Geheimnis.“ Als der städtische Bauhof 2003 auch die Leerung der blauen Papiertonnen übernahm, wurde die Abfuhr neu organisiert. Zuvor fuhren die vier Müllwagen mit jeweils einem Fahrer und zwei Ladern pro Tag zwei Touren an vier Tagen die Woche sowie freitags jeweils eine Tour.

Dann wurde auf die Vier-Tage-Woche umgestellt. Das heißt jeder Müllwagen fuhr drei Touren pro Tag an vier Tagen die Woche. Berndt: „Mit quasi der gleichen Mannschaft (nur eine Neueinstellung) und der gleichen Anzahl von Fahrzeugen haben wir statt früher 36 dann 48 Touren die Woche geschafft.“ Dass die Müllabfuhr in Hilden sehr effizient organisiert ist, bescheinigt der Itterstadt auch ein Vergleich des Instituts für Abfall, Wasser und Infrastruktur-Management GmbH der Fachhochschule Münster. Bis zu 15 Städte werden von den unabhängigen Testern regelmäßig alle zwei Jahre unter die Lupe genommen. Die teilnehmenden Kommunen haben sich verpflichtet, die speziellen Ergebnisse nur intern zu verwenden. Die Auswertung für den städtischen Bauhof umfasst 400 Seiten.

„Richtige Schwächen haben wir eigentlich nicht“, stellt Berndt ohne jede Überheblichkeit fest. Bei den abgefahrenen Mengen pro Tag und der Zahl der geleerten Behälter pro Stunde seien die Hildener Müllwerker spitze. Einziges Manko im interkommunalen Vergleich sei die recht hohe Kompostierungsgebühr für Biomüll. Das habe mit den Entgelten der Kompostierungsanlage in Ratingen-Breitscheid zu tun, die der Kreis Mettmann zusammen mit der Landeshauptstadt Düsseldorf betreibt. Der Kreis müsse für einen Großteil der Auslastung sorgen. Und das habe bei der modernen Anlage seinen Preis. Für günstige Abfallgebühren sorgt auch die effiziente Erfassung des Altpapiers. Mit 90 Kilogramm pro Einwohner und Jahre nimmt die Itterstadt einen Spitzenplatz ein. Altpapier ist ein begehrter Rohstoff. „Der Kreis hat in diesem Jahr wieder gute Verträge ausgehandelt“, weiß Berndt. Der Erlös reduziert die Müllgebühren. Gut angenommen werden neue Angebote, die der Bauhof im vergangenen Jahr einführte. 552 Mal wurde Bauschutt angeliefert (50 Liter für fünf Euro). Die Bürger kauften 685 Kompostsäcke für je drei Euro. Der Humus aus der kreiseigenen Anlage wird streng kontrolliert und zertifiziert. Der Sperrgutexpress wurde 206 mal in Anspruch genommen. Ab diesem Jahr nimmt der Bauhof auch Säcke mit Restmüll für vier Euro an. Berndt: „Die Bürger sind dankbar, wenn sie die Reste von Feiern oder Renovierungen direkt bei uns loswerden können.“

Quelle: rp-online.de

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